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Mazda 2 Hybrid Select – Testbericht

Mazda bringt mit dem neuen 2er erstmal einen Vollhybrid für sein Kleinwagensegment. Aber wie viel Zoom-Zoom steckt in ihm? Wir finden es für Sie heraus.

mazda 2 hybrid select – testbericht

Mazda 2 Hybrid Select (c) Corina Konrad-Lustig

Wenn es darum geht, neue Testfahrzeuge in die Redaktionsgarage zu holen, gebe ich hiermit gerne zu, gehe ich relativ unbelastet zum Importeur. Ich lese vorab keine Berichte, recherchiere auch nicht im Vorfeld, nicht einmal die Presseunterlagen schaue ich mir an. Warum? Weil ich mir mein eigenes Urteil bilden möchte und das – so gut es geht – ohne vorgefasste Meinung.

Also geht es zu Mazda, um den neuen 2er Hybrid abzuholen. Er wird aus der Garage geholt, und ich reagiere auch nicht wirklich, als ein weißer Toyota Yaris auf mich zurollt. Ich hole ja einen Mazda. Nur am Emblem erkenne ich meinen Irrtum.

Kooperationen beim Automobilbau sind grundlegend nichts Neues und gehen auch konzernübergreifend. Man denke da nur an Toyota und Suzuki mit Corolla und Swace. Aber trotzdem haben sich die einzelnen Hersteller dann doch noch ein wenig Eigenständigkeit gewahrt. Sei es mit anderen Interieurdetails, oder anderen Kühlergrill/Scheinwerferkonzepten.

mazda 2 hybrid select – testbericht

Dies ist in Zeiten, wo nicht nur Forschung und Entwicklung teuer werden, auch nichts Verwerfliches, im Fall des 2er Hybrid hat man es bei Mazda unserer Meinung nach übertrieben. War man doch bis dato eine Marke, die Design und Formensprache hochgehalten hat.

Denken wir an die Schlagworte „Zoom-Zoom“ und „Kodo“. Dem bleibt man beim „herkömmlichen“ Mazda 2 weiterhin treu, jedoch schlägt der Hybrid ein wenig aus der Art.

Das äußere Design, hier besonders die Frontansicht, gibt dem kleinen Stadtflitzer einen sehr dynamischen Touch. Seine länglich nach hinten gezogenen Scheinwerfer blicken aggressiv, und das freundliche Kühlergrillgrinsen bleibt nur dem reinen Verbrenner vorbehalten. Unser Hybrid geht eben neue Wege.

Look von Toyota

mazda 2 hybrid select – testbericht

Mazda 2 Hybrid Select (c) Rainer Lustig

Auch die kantige Heckansicht wurde 1:1 von Toyota übernommen. Sehr gut steht ihm die Northern White Pearl Lackierung, die sich mit 700,- Euro zu Buche schlägt.

Preislich startet der Basis-Hybrid bei 22.790,- Euro. Es gibt ihn in drei Ausstattungslinien: Pure, Agile und Select. Wir haben für diesen Test das Topmodell geladen, welches bei 27.790,- Euro beginnt. Einschließlich der Lackierung liegen wir bei 28.490,- Euro.

Alle Features gehören hierbei zur Ausstattung, einzig ein Panoramadach könnte man bei der Select-Ausstattung noch dazuordern. Ein besonderes Highlight ist neben den 16-Zoll-Leichtmetallfelgen die LED-Vollausstattung bei den Scheinwerfern inklusive der Nebelscheinwerfer.

mazda 2 hybrid select – testbericht

Einen guten Kontrast zur weißen Lackierung stellen die schwarzen Seitenspiegel dar, die elektrisch anklappbar sind und die sehr stark abgedunkelten Scheiben ab der B-Säule, die den hinteren Innenraum vor neugierigen Blicken schützen.

Auch im Innenraum geht Mazda beim Hybrid keine eigenen Wege, sogar das Multimediadisplay besitzt die Navigationstasten von Toyota anstelle des bei Mazda üblichen Displays. Nichts desto trotz zeigt dieses sehr deutlich und in Farbe das Bild der Rückfahrkamera und die Parksensoren vorne und hinten an.

Smartphoneanbindung samt induktiver Ladeschale sind ebenfalls dabei. Der Button „Map“ hält aber leider kein Navi für uns parat.

Einfache Bedienung

mazda 2 hybrid select – testbericht

Das Multifunktionslederlenkrad liegt gut in der Hand und ermöglicht nicht nur die Steuerung der Audioanlage, sondern auch des digitalen Bordcomputers bzw. des adaptiven Tempomats bzw. Limiter.

Sämtliche Informationen das Fahrzeug betreffend werden im Bordcomputer wieder gegeben. Da meinen es die Ingenieure aber fast zu gut mit uns. Zwar gelingt die Steuerung gut über das Lenkrad, jedoch sind derart viele Menüs verfügbar, dass die Übersichtlichkeit schon ein wenig leidet. Dafür ist alles digital, und die wichtigsten Anzeigen, wie Drehzahl, Tempomat, Verkehrszeichen und Geschwindigkeit, werden sehr angenehm im Headup-Display angezeigt.

Betreffend Platzangebot täuscht die kompakte Außenansicht über das tatsächliche Raumangebot hinweg. An allen Plätzen sitzt man bequem mit ausreichender Kopf- und Schulterfreiheit. Vorne geht sich auch eine Mittelarmelehne aus. Hinten muss man zwar kleine Kompromisse mit langbeinigen Fahrern eingehen, zwei Mitfahrer reisen dennoch im Fond bequem mit.

mazda 2 hybrid select – testbericht

Im Kofferraum findet man genug Platz für einen Kurzurlaub, immerhin schaffen es 286 Liter hinein. Mit umgeklappten Sitzen kann man mit 935 Litern Volumen rechnen.

Aber das, womit uns der kleine Mazda 2 Hybrid wirklich begeistern konnte, war seine Performance. Ein Punkt, wo die Kooperation mit Toyota mehr als Sinn macht, denn in Sachen Verbrauch galt Mazda nicht wirklich als Vorzeigesparer. Hier punktet der 2er Hybrid auf voller Länge.

Selbst bei Langstreckenfahrten auf Autobahnen und Bergstraßen konnten wir ihm nicht mehr als 4,2 Liter Verbrauch herauskitzeln und das bei kaum Rücksichtnahme auf einen ECO-Betrieb. In der Stadt, wo man viel öfters im EV-Modus unterwegs ist, rutscht der Verbrauch auch unter die 4 Liter-Grenze.

Flotte Farhleistungen

mazda 2 hybrid select – testbericht

Wer nun glaubt, dass man dafür mit einer faden Performance rechnen muss, der irrt gewaltig. Zwar klingen die 92 PS, die der Dreizylinderbenziner liefert, in Kombination mit den 80 PS aus dem Elektroaggregat – sprich 116 PS Nennleistung -, nicht übermäßig berauschend, jedoch ist das subjektive Empfinden beim Antritt aber auch in der Gesamtperformance deutlich stärker.

120 Nm Drehmoment und eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 9,7 Sekunden lassen den Stadtflitzer, der 1.180 kg Eigengewicht besitzt, bei so manchen Ampelstarts als Sieger hervorgehen. Aber auch beim weiterem Beschleunigen auf den Autobahnen, arbeitet das e-CVT Getriebe tüchtig und schaltet relativ unbemerkt zwischen den beiden Aggregaten um.

Mazda setzt das Fahrspaßlimit bei 175 km/h, doch bis dahin sind dem kleinen Hybrid keine Grenzen gesetzt. Serienmäßig gibt es bei unserem Testfahrzeug eine Fülle von Assistenzsystemen, wie unter anderem den Spurhalteassistent mit Spurhaltewarnung, die sich wirklich laut und deutlich bemerkbar macht, Berganfahrhilfe, dynamische Stabilitätskontrolle, Müdigkeitserkennung, Kreuzungsassistent links/rechts für Fahrzeuge und Fußgänger, sowie bei der Topausstattung eine Notbremsfunktion in Kombination mit den Parksensoren, Spurwechselassistent und Ausparkhilfe.

Insgesamt gesehen ist der Mazda 2 Hybrid ein wirklich gelungenes Fahrzeug, das der Antriebsart alle Ehre macht. Auch das Gesamtpaket von Leistung, Ausstattung und Preis passt. Wirkliche Mazda-Fans werden jedoch das typische Mazda-Styling sehr vermissen. Hier hätte man ruhig etwas mehr Zoom-Zoom einbringen können.

Was uns gefällt:

Hybridmotorisierung und Verbrauch

Was uns nicht gefällt:

Zu viel „Nichts ist unmöglich“ zu wenig „Zoom-Zoom“, keine Navifunktion

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 1

Ausstattung Komfort: 1-

Verbrauch: 1

Fahrleistung: 1

Fahrverhalten: 1

Verarbeitung: 1

Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1-

Platzangebot Rückbank: 2-

Kofferraum: 2

Ablagen: 2

Übersichtlichkeit: 1

Technische Daten Mazda2 Hybrid Select

Preis in Euro
Testwagenpreis ohne Extras 27.790,00
Testwagenpreis mit Extras: 28.490,00
davon Steuern 4.748,33
Technische Daten
Zylinder 3
Hubraum in ccm 1.490
Leistung PS/KW B:92/68, E:80/59, System: 116/85
Max. Drehmoment Nm/bei U/min 120/3.600-4.800
Getriebe eCVT-Automatikgetriebe
Antriebsart Frontantrieb
Fahrleistung und Verbrauch
0 – 100 km/h in sek. 9,7
Höchstgeschwindigkeit in km/h 175
Durchschnittsverbrauch in Liter 3,8-4,0
CO2 Ausstoß pro km in Gramm 87-92
Abmessungen und Gewichte
Länge in cm 394,0
Breite in cm 174,5
Höhe in cm 150,0
Radstand in cm 256,0
Kofferraumvolumen in Liter 286-935
Tankinhalt in Liter 44
Leergewicht in kg 1.180-1.200
Zulässiges Gesamtgewicht in kg 1.615
Max. Zuladung in kg 435-415

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