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Mahle baut neuen Elektromotor: Deutsche Erfindung löst ein zentrales Problem

Auf der internationalen Nutzfahrzeugmesse „IAA Transportation“ im September will der Automobilzulieferer Mahle seinen systemischen Ansatz für einen Brennstoffzellen-Lkw vorstellen. Das Antriebssystem umfasst die Brennstoffzellenperipherie, das Thermomanagement und eine vollfunktionsfähige E-Achse mit zwei integrierten SCT-Elektromotoren (Super Continuous Torque). „Unsere Produkte sind entwickelt, getestet und bereit für die Serienanwendung“, so Mahle-Chef Arnd Franz in einer Pressemeldung.

Anders als bei Pkw kommt es bei Lkw viel stärker auf die Dauerleistung des Antriebs und weniger auf die Spitzenleistung an, berichtet das Branchenportal Inside EVs. Schließlich wiegen Pkw deutlich weniger, entsprechend niedriger muss auch die Dauerleistung sein, um ein Personenfahrzeug in Bewegung zu halten. Bei Lkw ist die Dauerleistung viel wichtiger – etwa, damit ein 40 Tonnen schwerer Lkw auch auf Gebirgspassagen seine Geschwindigkeit halten kann.

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Mahle

Mahles neuer E-Antrieb bietet 480 kW Dauerleistung bei 520 kW Spitzenleistung

Dementsprechend sieht auch das Verhältnis zwischen Dauerleistung und Spitzenleistung des neuen Mahle-Antriebssystems aus: Die beiden SCT-Motoren an der Antriebsachse leisten zusammen 520 kW Spitzenleistung und 480 kW Dauerleistung – somit erreicht die Dauerleistung gut 90 Prozent der Spitzenleistung. Zum Vergleich: Bei Pkw-Antrieben beträgt die Dauerleistung häufig nur ein Drittel der Spitzenleistung. Allerdings erzielt auch der rein batterieelektrische Lkw Mercedes-Benz eActros mit einer Dauerleistung von 330 kW bei einer Spitzenleistung von 400 kW zumindest ansehnliche Werte.

Der SCT E-Motor ist laut Mahle ein Ausdauerchampion unter den E-Motoren, die hohe Dauerleistung und die hohen Wirkungsgrade machen ihn zum idealen elektrischen Antrieb für den Schwerlastverkehr in rein elektrischen Trucks und in Brennstoffzellenanwendungen, heißt es vom Unternehmen. Für die Messe haben Ingenieure die E-Achse, Batteriekühlung sowie die Brennstoffzellenperipherie von Mahle zusammen mit einer funktionsfähigen Brennstoffzelle, die offenbar von einem Fremdhersteller stammt, in einem Technologie-Demonstrator zusammengeführt. „Damit zeigen wir, wie wir unsere Technologien einschließlich des Thermomanagements in elektrische Fahrzeuge integrieren und damit verschiedenste Optionen für unterschiedliche Kundenapplikationen entwickeln und optimieren können“, so Marco Warth, Leiter der Konzernforschung und Vorausentwicklung.

Ebenfalls Teil des Tech-Demonstrators ist eine neue Verdunstungskühlung, die auf der IAA als Weltneuheit vorgestellt wird. Sie soll für eine optimal temperierte Brennstoffzelle sorgen und bietet bis zu 50 kW mehr Kühlleistung im gegebenen Bauraum. Dies ermöglicht eine Reduktion der benötigten Lüfterleistung und senkt den Wasserstoffverbrauch um bis zu 1,5 Prozent, rechnet der Autozulieferer vor.

Die IAA Transportation findet vom 17. bis 22. September in Hannover statt IAA Transportation. Der Mahle-Stand befindet sich in Halle 12.

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