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Luxus-E-Auto wird zum Ladenhüter: Hersteller rutscht immer tiefer in die Krise

luxus-e-auto wird zum ladenhüter: hersteller rutscht immer tiefer in die krise

Trotz hoch gelobter Luxus-Stromer ging es 2023 mit dem Umsatz weiter bergab.

Der Autobauer Lucid hat für seinen Luxus-Stromer Lucid Air jede Menge Lob der Fachpresse erhalten. Nicht wenige sehen das Spitzenmodell Air Sapphire sogar vor einst übermächtigen Konkurrenten wie dem Tesla Model X Plaid. 2023 konnte der Wagen den “World Luxury Car Award” gewinnen. Geholfen hat das alles nur bedingt. Zwar ging die Zahl der verkauften Wagen im vergangenen Jahr leicht nach oben, der Gesamtumsatz brach dagegen weiter ein.

Wie electrive.net auf Basis des Geschäftsberichts von Lucid berichtet, stieg der Absatz des Lucid Air laut des Unternehmens 2023 auf 6001 von 8.428 produzierten Fahrzeuge. Das waren 1.632 Autos mehr als im Vorjahr. Der Umsatz, den Lucid für 2022 ausgewiesen hat, lag allerdings bei gut 608 Millionen Dollar, der für 2023 nur noch bei 595 Millionen Dollar. Grund für den Rückgang sind massive Preissenkungen. Im August war für den Lucid Air auf dem US-Markt ein Nachlass von 10.000 Dollar gewährt worden, eine temporäre Preissenkung im November erreichte noch einmal ein ähnliches Niveau.

Extremer Verlust von 433.000 US-Dollar pro Fahrzeug

Aufgrund der hohen Investitionen geht der Jahresverlust von Lucid in die Milliarden – gerade angesichts der bisher geringen Stückzahlen ein rekordverdächtiger Wert. Rechnerisch zahlte das US-Start-up im 3. Quartal 2023 pro Fahrzeug mehr als 430.000 US-Dollar dazu. Trotz einer neuen Fabrik in Saudi-Arabien – der ersten Autofabrik überhaupt im Land – und des für 2024 angekündigten SUV-Modells Gravity sehen auch die Aussichten für das laufende Jahr nicht rosig aus. Laut electrive.net rechnet Lucid mit 9.000 produzierten Fahrzeugen. Das wären nur knapp 600 mehr als 2023.

Langer Atem gefragt

Lucid-CEO Peter Rawlinson erklärte, die Pläne seines Unternehmens seien langfristiger Natur: „Lucid investiert langfristig in Technologie, Fertigung und Partnerschaften, um unsere Position auf dem Markt als weltweit führende Marke für Luxus-Elektrofahrzeuge weiter zu festigen“, teilte Rawlinson in einem Investorenbrief mit. Man konzentriere sich jetzt „voll und ganz auf Wachstum“. Trotz der hohen Verluste stehen die Chancen dafür gar nicht schlecht: Saudi-Arabien sichert mit seinem Staatsfonds nicht nur die notwendige Liquidität, sondern auch die Aufträge. Für 50.000 Fahrzeuge im Land gefertigte soll es bereits eine staatliche Abnahmegarantie geben. Die Planungen sehen sogar vor, dass Lucid in den kommenden zehn Jahren bis zu 100.000 Einheiten an die Behörden Saudi-Arabiens liefert. Sie gehen unter anderem als Dienstwagen an die Polizei, die mit dem vollelektrischen Luxus-Sportler gut für alle Einsätze gerüstet sein sollte.

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