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KTM 390 Duke gründlich überarbeitet: Weiter in der Erfolgsspur?

KTM hat die 390[ ]Duke komplett renoviert. Sie sieht ihrem Vorgänger sehr ähnlich, doch kaum etwas ist von ihm übrig - und der Preis steigt beträchtlich.

ktm 390 duke gründlich überarbeitet: weiter in der erfolgsspur?

(Bild: KTM)

Ohne die Duke-Baureihe wäre KTM nie zum größten europäischen Motorradhersteller aufgestiegen. Während die großen Dukes ab 790 cm3 in Mattighofen das Licht der Welt erblicken, werden die kleinen Dukes alle in Indien bei Bajaj gefertigt. Das hat ihren Erfolg in Deutschland aber nicht geschmälert, die 390 Duke hält sich seit ihrem Debüt 2013 regelmäßig unter den Top Ten bei den Neuzulassungen. Ihr Erfolgsrezept: ein günstiger Preis, gepaart mit schickem Design und einem guten Motor. Trotzdem hat KTM sie für 2024 gründlich überarbeitet.

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Verschärfte Optik

Hausdesigner Kiska hat die Optik noch etwas verschärft, die 390 Duke bleibt aber auf Anhieb als solche erkennbar. Die Tank-Sitzbanklinie wirkt nun noch kompakter, der Metalltank kommt nun etwas buckeliger daher, fasst dafür aber auch 15 statt 13,4 Liter. Die Sitzbank ist nicht mehr so weit unter den Tank gezogen, vorne etwas schmaler gehalten und das Sitzkissen für den Sozius ist dicker gepolstert. Das sogenannte “Split-Face”, bestehend aus zwei vertikal getrennten Scheinwerfern, wirkt jetzt gefälliger durch eine adrettere Form und neu angeordnete LED-Tagfahrlichter. Die beiden seitlichen Kühlerspoiler sind gewachsen und noch prägnanter. Besonders auffällig ist die Verlegung des Federbeins nach rechts und seine deutlich flachere Lage. So hat KTM Platz geschaffen für eine größere Airbox, außerdem konnte so die Sitzhöhe um einen Zentimeter auf 820 mm gesenkt werden.

Die Lackierung hat KTM aufgewertet, die Kunststoffteile sind mit Farbeinspritztechnik gefertigt, und bietet sie in den beiden Glanzlacken “Electric Orange” und “Atlantic Blue” an. Die neue 390 Duke hat LED-Beleuchtung rundum und die Blinker verfügen über eine automatische Rückstellung. Traditionell hält KTM reichlich Zubehör im Powerparts-Katalog parat, vom Auspuff bis hin zum Topcase.

KTM 390 Duke (5 Bilder)

ktm 390 duke gründlich überarbeitet: weiter in der erfolgsspur?

KTM hat seinen Bestseller 390 Duke für das Modelljahr 2024 komplett renoviert. (Bild: KTM)

Neuer Rahmen

Der lange, seitliche Endschalldämpfer entfällt, am neuen Modell ragt nur noch ein kurzer, mattschwarzer Stummel unter dem Naked Bike hervor. Der Krümmer wirkt fast, als wäre er ein edles Zubehör mit einer “Powerbomb”. Auch wenn KTM am Prinzip des Gitterrohrrahmens aus Stahl festhält, ist er neu geformt und torsionssteifer. Der Heckrahmen hingegen besteht nicht mehr aus Gitterrohr, sondern aus Aluminium-Druckguss. So lässt sich Gewicht sparen, genauso wie durch das neue Felgendesign. Auch die Schwinge ist neu geformt und weist auf der rechten Seite eine markante Biegung auf, um Platz für den Endschalldämpfer zu schaffen. An den neuen Fußrastenträgern aus geschmiedetem Aluminium und gefrästen Fußrasten hat KTM ebenfalls das Gewicht reduziert.

Radiale Bremssättel

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Die einzelne Vorderradbremse wanderte von der linken auf die rechte Seite. Sie verfügt nun über radiale Vierkolben-Bremssättel und eine auf 320 mm gewachsene Bremsscheibe. Eine in Zug- und Druckstufe einstellbare APEX Open-Cartridge-Gabel von WP mit 43 mm Durchmesser und 150 mm Federweg sorgt für eine gute Straßenlage. Hinten arbeitet das in Vorspannung und Zugstufe einstellbare Federbein ebenfalls auf 150 mm Weg. Bei der Erstbereifung macht die österreichische Marke keine faulen Kompromisse, sondern spendiert der kleinen Duke den ausgezeichneten Michelin Power 6. Den Radstand hat KTM geringfügig verlängert, betont aber, dass das fabelhafte Handling erhalten geblieben ist.

Mehr Hubraum und Leistung

Der Einzylinder wuchs durch vier Millimeter mehr Hub von 373 auf 399 cm3 Hubraum. Immerhin 26 cm3 mehr machen in der kleinen Hubraumklasse schon viel aus, in diesem Fall plus ein PS auf 45 PS. Zudem erreicht der Motor seine Höchstleistung schon 500/min früher bei 8500 Touren. Mehr Leistung als 33 kW darf sich die Duke 390 auch gar nicht erlauben, denn ihr Leergewicht wird mit 165 kg angegeben. Für Motorräder, die mit dem A2-Führerschein gefahren werden, gilt die Regel 5 kg pro kW. Beim Drehmoment legte der Einzylinder um zwei auf 39 Nm zu, die bei 7000/min anliegen.

KTM 390 Duke Details (5 Bilder)

ktm 390 duke gründlich überarbeitet: weiter in der erfolgsspur?

Das Design wirkt nun noch markanter mit ausgeprägteren Kühlerspoilern und einem leicht vergrößerten Tank. (Bild: KTM)

Deutlich teurer

KTM gönnt der 390 Duke ein Schräglagen-ABS von Bosch mit Supermoto-Einstellung, durch die das ABS am Hinterrad deaktiviert werden kann, dazu eine abschaltbare Schlupfregelung und eine Launch-Control. Der Fahrer kann zwischen den Modi “Street”, “Rain” und “Track” wählen. In dem neu gestalteten TFT-Display mit fünf Zoll Durchmesser lassen sich die Menüpunkte über einen ebenfalls neuen Vier-Wege-Schalter am linken Lenkerende einstellen. Die Smartphone-Konnektivität gab es bereits bei der Vorgängerin. Bislang gab es die 390 Duke ab 6099 Euro, doch dieser Preis war für das neue Modelljahr mit der verbesserten Ausstattung nicht zu halten. Mit einem Einstiegspreis von 6799 Euro wird die kleine KTM erheblich teurer als bisher.

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(mfz)

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