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Kleingeld oder App? Handyparken ist nicht immer die beste Option

kleingeld oder app? handyparken ist nicht immer die beste option

Kleingeld oder App? Handyparken ist nicht immer die beste Option

Wer in größeren Städten mit dem Auto unterwegs ist, der muss oft fürs Parken zahlen. Zahlreiche Apps versprechen, das einfacher zu machen, doch das klappt nicht immer. Warum es sich lohnt, trotzdem Kleingeld im Auto zu haben. Die Parkplätze in Großstädten sind rar und darum heiß begehrt. Wer also mit dem Auto anreist, der kommt ums Bezahlen selten herum. An der Parkuhr geht der Spaß dann los:

  • Welche Münzen nimmt das Gerät?
  • Wechselt der Automat überhaupt?
  • Wie viel Geld soll man einwerfen, falls es doch länger dauert?
  • Hab ich überhaupt Bargeld dabei?

Diese Probleme wollen Apps zum Thema “Handyparken” ein für alle Mal beseitigen. Man kann einfach digital bezahlen, muss nicht anstehen und spart auch noch Zeit.Leider ist das Ganze meiner Meinung nach nicht so bequem und auch nicht immer günstiger. Es gibt zahlreiche verschiedene Anbieter, die um den Vorrang beim Handyparken kämpfen. Dazu zählen etwa:

  • EasyPark
  • Yellowbrick flowbird
  • moBilet
  • PayByPhone
  • Parkster
  • Parco

Entsprechend zugekleistert sind die Parkuhren dann mit den Aufklebern der verschiedenen Apps – um möglichst viele Städte abzudecken, wird man sich zumindest mal zwei davon installieren müssen.Obendrein gibt es dann wiederum Städte, die ihr komplett eigenes Ding machen, so wie München mit der Handyparken-App. Oben genannte Anbieter kommen dort einfach nicht vor, sodass eine dritte App nötig wird. Bei all diesen Apps ist eine vorherige Anmeldung nötig, die mal mehr, mal weniger aufwändig ist. Will man das spontan vor Ort machen, geht der Münzeinwurf schneller.Sie sollten sich also vor Ihrem Ausflug über die passende Handyparken-App informieren. Für die Münchner App muss man zuerst ein Nutzerkonto bei meunchen.de erstellen – das lohnt sich für Besucher der Stadt wohl kaum, aber immerhin gibt es hier keine Transaktionsgebühren.Die kommen nämlich bei den privaten Anbietern zur eigentlichen Parkgebühr hinzu! Bei EasyPark sind das oft 15 Prozent der Parkgebühr. Zwar kann man dank der App minutengenau parken und zahlt somit nur so viel, wie man benötigt, doch es gibt einen Haken. Unter bestimmten Umständen könnte diese Transaktionsgebühr aber am Ende zu höheren Parkkosten führen. Das zeigt eine Beispielrechnung:Sie möchten in einer Großstadt vier Stunden zu je vier Euro parken. Bei Münzeinwurf kostet das also 16 Euro, egal ob Sie schon früher wieder wegfahren.Per App zahlen Sie die Parkgebühr nur für die tatsächlich genutzte Zeit, zum Beispiel 3,5 Stunden. Das wären dann 14 Euro – plus 15 Prozent Gebühr sind es 16,10 Euro. Nutzen Sie die vollen vier Stunden, sind es sogar 16,40 Euro.Was ich damit sagen will: Eine App lohnt sich möglicherweise nur bei kürzerer Parkdauer oder in Städten, wo die Transaktionsgebühr pauschal einen gewissen Centbetrag umfasst (zwischen 0 und 49 Cent bei EasyPark).Statt also 4 Euro für eine volle Stunde zu zahlen, wären es bei 15 tatsächlich genutzten Minuten dann nur noch 1,20 Euro. Doch es gibt auch gute Nachrichten. Mittlerweile ist erkennbar, dass sich der Markt zu konsolidieren scheint. EasyPark hat sich zum Beispiel schon 2016 den Dienst MobileCity einverleibt und 2022 auch noch den großen Mitbewerber ParkNow.So kommt der Anbieter inzwischen auf über 2.200 Städte weltweit, während die Konkurrenz oft nur 380 (moBilet), 750 (Parkster) oder 1.300 (PayByphone) abdecken.Der Vorteil der Konsolidierung ist für die Nutzer, dass es weniger Chaos an den Automaten gibt und man mit einer einzigen App weite Teile des Landes und sogar des Kontinentes abdecken kann.Doch darin sehe ich auch ein Risiko, denn durch eine Monopolstellung könnte ein Anbieter auch leichter die Preise für die Transaktionsgebühren diktieren. Diese kommen schließlich auf die eigentliche Parkgebühr oben drauf. Vielleicht bin ich dabei altmodisch, aber ich möchte mein Handy nicht mit mehreren Apps zukleistern, wenn ich diese nur gelegentlich benötige. Ich habe ohnehin schon mehr Accounts, als ich zählen kann und darum wenig Lust, mir noch mehr Zugangsdaten zu merken – oder persönliche Daten zu meinem Auto und dessen aktuellem Standort preiszugeben.Zugegeben: Für Vielnutzer, die ständig in anderen Städten unterwegs sind und dort parken müssen, ist Handyparken sicherlich bequemer als das klassische Parkticket.Für mich bleibt es dabei, dass ich das kleine Fach in der Mittelkonsole als Spardose für den Parkautomaten nutze. Meistens weiß ich ziemlich genau, wie lange ich unterwegs bin – und sollte ich doch mal gar kein Kleingeld dabei haben, gibt es auch noch das Parken via SMS, das auch ohne Registrierung klappt.Am besten ist es aber, gar nicht erst mit dem Auto in der Großstadt herumzufahren, wenn es sich vermeiden lässt.

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