Kia

Kia baut seine Elektroauto-Flotte massiv aus

Kia startet eine Elektro-Offensive. Für Europa, China und USA haben die Koreaner eine komplett neue Modellfamilie mit Stecker entwickelt.

Der betont dynamisch positionierte Kia EV6 war vor zwei Jahren erst der Anfang. Und beim edlen EV9 macht aktuell sogar die schicke Premiumkonkurrenz aus Europa große Augen. Doch es kommt noch besser, denn in den kommenden drei Jahren schickt der dynamische Arm des Hyundai-Konzerns vier weitere Elektrofahrzeuge auf die wichtigsten Märkte.

EV2: Einstiegsmodell für 30.000 Euro ab 2026

„Unser Elektroportfolio soll in den kommenden Jahren ein breites Spektrum zwischen 30.000 und 80.000 Euro abbilden“, erläutert Kias oberster Produktplaner Spencer Cho. Das neue Dreierpack aus EV3, EV4 und EV5 soll dabei gegen die starke Elektrokonkurrenz aus China, Europa und den USA in einer Preisspanne zwischen 35.000 sowie 50.000 Euro antreten. Speziell für den europäischen Markt ist der Kia EV2 gedacht, der neben anderen Modellen ab 2026 in der Slowakei produziert wird.

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Lösungen für Bedenkenträger? Kia-Präsident Ho Sung Song vor dem neuen, 4.62 Meter langen EV5, der ohne 800-Volt-Architektur auskommen muss.

Kia hatte sich in Sachen klarer Aussagen zum Ende der Verbrennermodelle bisher dezent zurückgehalten und will sich auch aktuell nicht festlegen. „Auf den sogenannten Emerging Markets wird es mit der Elektromobilität nicht so schnell wie auf den anderen Märkten gehen“, erläutert Kia-Präsident Ho Sung Song. Doch wer sich die Modelle der kommenden Jahre anschaut sieht, dass die interessantesten Modelle aus Kia rein elektrisch über die verschiedenen Kontinente surren werden.

EV 5: Ohne 800-Volt-Architektur

Bis zum Jahre 2026 soll jeder vierte neu verkaufte Kia ein Elektromodell sein; bis 2030 dürften es pro Jahr knapp 40 Prozent oder 1,6 Millionen Fahrzeuge sein. „Kia ist sehr darauf bedacht, Lösungen für die Bedenken zu finden, die nach wie vor zum Zögern beim Kauf eines Autos führen“, unterstreicht Song. „Wir werden die Erwartungen der Kunden erfüllen, indem wir eine vollständige Palette von E-Fahrzeugen zu verschiedenen Preispunkten anbieten und auch die Verfügbarkeit der Ladeinfrastruktur verbessern.“

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Kia EV4 Das kleinere Schwestermodell des erfolgreichen Kia EV6 soll 2026 in Europa auf Kundenfang gehen.

Besonders groß sind die Erwartungen an den neuen EV5, der mit einer Länge von 4,62 Metern dem klassenhöheren EV9 auch auf den zweiten Blick wie aus dem Gesicht geschnitten scheint. Zwar ist der gefällig-kantige SUV ebenfalls auf jener variablen E-GMP-Plattform unterwegs, die zahlreiche Elektromodelle von Hyundai, Kia und der Edelmarke Genesis beheimatet. Doch die besonders schnelle 800-Volt-Ladetechnik bleibt beim Kia EV5, der zunächst ausschließlich in Südkorea gefertigt wird, außen vor.

EV4 mit Portaltüren

Der Kunde hat beim EV5 je nach Markt die Wahl in einem Motorenportfolio zwischen 150 kW / 204 PS und 230 kW / 313 PS sowie Front- und Allradantrieb. Unterschiedliche Akkuzulieferer für die Fertigungen in China und in Korea bedeuten auch unterschiedliche Kapazitäten zwischen 58 und 88 kWh mit Reichweiten bis hinauf zu 720 Kilometern.

Nach dem Start des neuen Kia EV9 in diesem Quartal und dem kleinen SUV-Bruder EV5 ab 2025 bleibt die Hyundai-Tochter selbstbewusster denn je gleich am Stecker. Als nächstes folgen die mutig gestylte Mittelklasselimousine EV4, das kleinere Elektro-SUVs EV3 sowie das rund 30.000 Euro teure Einstiegsmodell EV2.

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Kia EV3 Avantgardistisch ist nicht nur das Exterieur-Design des kompakten Elektroautos. Auch das Interieur des Crossover setzt sich von Konventionen ab. Bilder: Grundhoff

Kein Elektroauto ohne die passende Infrastruktur. Dabei setzen die Koreaner keinesfalls auf ein eigenes Ladenetzwerk, sondern beteiligen sich marktspezifisch an entsprechenden Verbünden. In Europa setzen die Koreaner auf das Ionity-Netz, das bis 2025 auf 7.000 Schnellladepunkte anwachsen soll. In Nordamerika ist Kia zusammen mit Hyundai Teil einer groß angelegten Netzwerk-Kooperation, an der auch Konzerne wie Stellantis, BMW, General Motors, Mercedes und Honda beteiligt sind. Bis 2030 sollen in Nordamerika mehr als 30.000 Schnellladepunkte entstehen. Ein besonderer Fokus liegt aber auf dem heimatlichen koreanischen Ladenetzwerk Epit, das in den kommenden zwei Jahren auf immerhin 3.500 Stationen wachsen soll.

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