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Institut: Deutscher Elektroauto-Markt wächst 2023 wenig, Tesla & China als Herausforderung

institut: deutscher elektroauto-markt wächst 2023 wenig, tesla & china als herausforderung

Bild: CAM

Dank seiner starken Elektroauto-Branche dürfte sich China dieses Jahr den Titel des Export-Weltmeisters bei Pkw sichern – in den ersten zehn Monaten von 2023 stand das Land jedenfalls erstmals vor Japan, geht aus einer aktuellen Studie des deutschen Center of Automotive Management (CAM) hervor. Gleichzeitig ist China bei den Inlandsverkäufen der mit Abstand wichtigste Einzelmarkt der Welt, der zudem weiter wächst. Deutschland wiederum ist nach Stückzahlen das größte Elektroauto-Land Europas. Aber für den Rest des Jahres traut das Auto-Institut ihm nicht mehr viel zu.

Deutscher Elektroauto-Markt schwächelt

Mit rund 425.000 Elektroauto-Neuzulassungen von Januar bis Oktober ist der deutsche Markt nach den CAM-Daten in diesem Jahr bislang um 38 Prozent gewachsen. Innerhalb Europas war er damit der größte vor Großbritannien und Frankreich, und auch der deutsche Anteil dieser Antriebsart war mit 18 Prozent überdurchschnittlich. Nach einer Spitze im August, mit dem der Umweltbonus für gewerbliche Elektroauto-Käufe endete, ist er allerdings unter den bisherigen Jahresdurchschnitt gesunken (s. Grafik oben)

In den restlichen zwei Monaten von 2023 könnte dieser Trend anhalten. Für das Gesamtjahr sagt das CAM jetzt 510.000 Neuzulassungen reiner Elektroautos in Deutschland voraus, nur 8,5 Prozent mehr als 2022, obwohl das Plus bis Ende Oktober 38 Prozent betrug. Im Vorjahr hatte die deutsche Steigerung 32 Prozent betragen, mit der Rekordzahl von 104.325 Elektroauto-Neuzulassungen im Dezember, bevor im neuen Jahr der Umweltbonus sank.

Tesla und China als Herausforderung

Mit einem ähnlichen Boom zum Ende von 2023 rechnet das CAM nach seiner Gesamtprognose keineswegs. Insgesamt befinde sich Elektromobilität in Deutschland angesichts steigender Zinsen und rückläufiger Förderungen „in einer kritischen Marktphase“, schreibt das Institut – den Zinsaspekt hat auch Tesla-CEO Elon Musk zuletzt mehrmals als problematisch bezeichnet. Für einen weiter dynamischen Hochlauf fehlt es laut CAM an Elektroauto-Modellen zu niedrigeren Preisen.

Damit ist auch Tesla angesprochen, das seine deutschen Preise in diesem Jahr zwar zweimal gesenkt hat und das Model Y derzeit zusätzlich mit Rabatt anbietet, derzeit aber kein Elektroauto unterhalb des Model 3 im Programm hat. Dennoch bezeichnet Professor Stefan Bratzel vom CAM das US-Unternehmen zusammen mit chinesischen als Herausforderung, gegen die europäische Auto-Hersteller bestehen müssen, indem sie die eigenen Kosten senken.

Trend zu Plugin-Hybriden in China

Den deutschen Elektroauto-Markt führt laut CAM derzeit noch die Marke Volkswagen knapp vor Tesla an, und in Europa insgesamt dürfte es so ähnlich aussehen. Mit MG hat es von Januar bis Oktober 2023 erstmals eine chinesische Marke in die Top-Ten in diesem Segment geschafft, während von anderen weiter wenig zu sehen ist. In ihrer Heimat aber spielen chinesische Hersteller praktisch in einer anderen Liga: In den ersten zehn Monaten wurden dort allein rund 4 Millionen reine Elektroautos verkauft. Zusammen mit Plugin-Hybriden stiegen die Exporte bis September um 110 Prozent auf 825.000 Stück.

Der chinesische Inlandsverkauf reiner Elektroautos nahm damit allerdings um ebenfalls relativ bescheidene 19 Prozent zu. In einer Besonderheit dieses Marktes wurden aber mit knapp 2 Millionen gleichzeitig 83 Prozent mehr Plugin-Hybride verkauft, die in China gleichberechtigt gefördert werden. Zusammen machten beide Arten von New Energy Vehicles 35 Prozent aller Neuzulassungen in dem Land aus. Wichtigster Hersteller ist hier BYD, das je etwa zur Hälfte reine und halbe Elektroautos verkauft und im dritten Quartal 2023 bei der reinen Form bis auf wenige tausend Fahrzeuge an Tesla herankam.

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