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Horner: Red Bull aus Rolle als Kundenteam herausgewachsen

horner: red bull aus rolle als kundenteam herausgewachsen

Christian Horner freut sich auf die Zusammenarbeit mit Ford

Zweieinhalb Jahre Aufbau- und Lernzeit hat man noch, bevor man als eigener Motorenhersteller in der Formel 1 an den Start geht. Zwar laufen auch die aktuellen Motoren unter dem Branding Red Bull Powertrains, allerdings handelt es sich dabei immer noch um die von Honda entwickelten und gebauten Triebwerke, die man – mit Hilfe der Japaner – verwaltet.

Für 2026 hat man sich mit US-Konzern Ford zusammengetan und wird dann in Partnerschaft einen eigenen Motor entwickeln. Laut Teamchef Christian Horner bringt das dem Team viele Vorteile und ist genau der richtige Schritt gewesen.

“Ich denke, das Team ist aus der Rolle des Kunden herausgewachsen”, sagt er. “Ich meine, wir hatten eine großartige Beziehung zu Honda, in der wir wie ein Werksteam behandelt wurden, aber wir haben jeden Penny der Motorenrechnung bezahlt und werden das auch bis Ende 2025 tun.”

Doch bei Red Bull dachte man sich: Anstatt jemand anderen für Motoren zu bezahlen, könnte man die Mittel auch intern verwenden. “Durch die Partnerschaft mit Ford wurde die Belastung für die Shareholder praktisch halbiert. Und in einem Umfeld, in dem die Kosten gedeckelt sind, macht das auch wirklich Sinn.”

Red Bull baut auf Elektro-Erfahrung

Viele stellen sich seit der Ankündigung die Frage, wie stark Ford überhaupt involviert sein wird. Horner betont, dass sie immer mehr dazu beitragen und vor allem für ihre Erfahrung im Bereich von Elektrofahrzeugen wichtig sind: “Ich denke, dass die Investitionen, die sie in ihre Elektrifizierungs- und Zelltechnologie tätigen, viel interessantes Wissen mitbringen”, sagt er.

“Verbrennung ist eine Nische in der Formel 1. Aber ich denke, dass wir uns auf der elektrischen Seite wöchentlich mit den Jungs von Ford treffen und einige wirklich interessante Entwicklungen sehen.”

Er sagt: “Während sich unsere Beziehung aus technologischer Sicht entwickelt, bringen sie mehr und mehr auf den Tisch, was wirklich sehr interessant ist. Es ist also eine wirklich positive Interaktion.”

“Sie versuchen nicht, uns vorzuschreiben, wie wir unser Geschäft zu führen haben, und sie sind auch nicht aus der Perspektive einer Beteiligung involviert”, so der Teamchef. “Es war bisher eine sehr, sehr förderliche Beziehung.”

Probleme bei Wechsel an Konzernspitze?

Der Deal mit Red Bull wurde von Ford-Geschäftsführer Jim Farley angetrieben, der Motorsport-Enthusiast ist und früher selbst einmal Rennen fuhr. Die Meinung zum Projekt könnte sich natürlich bei einem Wechsel an der Konzernspitze ändern, doch Sorge davor hat Horner nicht: “Man kann nie so weit vorausplanen”, sagt er.

“Wir haben eine Vereinbarung bis 2030. Bill Ford war einer der Hauptverantwortlichen für diese Vereinbarung. Sie stammt also von der Ford-Familie und auch von Jim Farleys Begeisterung für das Projekt”, so Horner.

Das gebe dem Team Sicherheit, genau wie die Tatsache, dass Ford schon früher am Standort Milton Keynes involviert war – nämlich bei Red Bulls Vorgängerteams Stewart und Jaguar. “Sie wissen, wie komplex und kompliziert es ist”, sagt der Brite.

Arbeiten an Infrastruktur laufen

Derzeit arbeitet Red Bull daran, seine Formel-1-Anlagen weiter auszubauen. Die wichtigsten Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen und Prüfstände sind in Milton Keynes bereits in Betrieb, aktuell laufen die Arbeiten an den Gebäuden, in denen die Produktions- und Elektroabteilungen untergebracht sein werden.

“Ich glaube, es ist der größte Campus in der Formel 1”, sagt Horner. “Wir befinden uns jetzt auf einem 50 Hektar großen Gelände mit 18 Gebäuden. Das Team ist also gewachsen, es hat sich weiterentwickelt. Es ist kein Norman-Foster-Gebäude. Hier gibt es kein Glas und kein Wasser. Aber es muss praktisch sein.”

“Und ich denke, was wir durch die Chassisseite des Unternehmens entwickelt haben und jetzt auf der Motorenseite und auf der Seite der fortgeschrittenen Technologie replizieren, ist eine funktionierende Einrichtung und eine, die für die Mitarbeiter interaktiv ist.”

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