Bild: Ford
Der Konzern überdenke seine Strategien für Elektrofahrzeuge. Dazu gehöre auch eine „Neubewertung“ der Notwendigkeit einer eigenen Batterieproduktion, sagte CEO Jim Farley kürzlich laut dem US-Nachrichtensender CNBC. Der Traditionshersteller hatte zuvor erklärt, die geplanten Milliardenausgaben für vollelektrische Fahrzeuge zu verzögern oder zu kürzen.
Die Verzögerung werde man dazu nutzen, um die Versorgung mit Batterien an den Bedarf sowie die vertikale Integration anzupassen. Man könne zudem auf neue Chemie und Kapazitäten setzen, sagte der Ford-Chef während der Telefonkonferenz zum Ergebnis des vierten Quartals.
Finanzchef John Lawler erklärte, dass das Unternehmen sein vertikal integriertes System überdenke, bei dem es seine eigenen Batterien über Joint Ventures herstellt, anstatt sie von einem Drittanbieter zu beziehen. Geprüft würde zudem die Anpassung der Produktionskapazitäten an die Nachfrage und eine mögliche Verzögerung der nächsten Generation von E-Autos. Das Ziel sei, die Rentabilität bei den Marktgegebenheiten zu sichern.
Die Nachfrage nach Elektroauto wächst nicht mehr so dynamisch, wie es das starke Wachstum vielerorts in den letzten Jahren und Prognosen erwarten ließen. Die Kunden seien zwar an Elektrofahrzeugen interessiert, viele wollten aber keinen hohen Aufpreis dafür bezahlen, so Farley. In der Corona-Pandemie hätten die damals rasant steigenden Verkäufe von E-Modellen überzogene Erwartungen an die künftige Nachfrage geschürt.
Mit seinen bisher angebotenen Strom-Modellen verliert Ford noch Geld: Der operative Verlust der Elektroauto-Sparte stieg im vergangenen Quartal auf 1,57 Milliarden Dollar. Dagegen warf das Nutzfahrzeug-Geschäft einen operativen Gewinn von 1,8 Milliarden Dollar ab. Jenseits davon verdiente Ford mit Verbrennern und Hybrid-Fahrzeugen 813 Millionen Dollar.