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Ford Kuga PHEV kriegt eine letzte Frischzellenkur

Plug-in Hybride fahren im Verkauf gerade im Rückwärtsgang. Das hindert Ford nicht daran, dem Kuga eine gründliche Modellpflege zu verpassen.

Autos mit einem wiederaufladbaren Hybridantrieb sind in Deutschland kein Renner mehr, seit die Bundesregierung den Stecker gezogen und die Zulassungsprämie für die Teilzeitstromer gestoppt hat. Im vergangenen Jahr gingen die Neuzulassungen der Plug-in Hybride hierzulande um 51,5 Prozent zurück. Statt über 362.093 wurden nur noch 175.724 Plug-in-Hybride verkauft – Fahrzeuge mit dem Antriebskonzept bewegen sich in den Zulassungsstatistiken im Rückwärtsgang.

Das hindert allerdings die Kölner Ford-Werke nicht daran, für die voraussichtlich letzte Lebensphase des Modells noch einmal kräftig in den Ford Kuga zu investieren – den meistverkauften Plug-in-Hybrid Europas in den zurückliegenden drei Jahren. Das kompakte, 4,61 Meter lange SUV aus dem Ford-Werk im spanischen Valencia, wurde an der Front mit einem neuen Kühlergrill und LED-Scheinwerfern, am Heck unter anderem mit neuen Leuchteinheiten aufgefrischt. Um die Bedienung zu vereinfachen, wurde im Innenraum der Touchscreen auf 13,2 Zoll vergrößert. Und für die Sicherheit kamen eine Reihe neuer Assistenzsysteme hinzu.

ford kuga phev kriegt eine letzte frischzellenkur

Aufgefrischt Der Ford Kuga des Modelljahrs 2024 glänzt unter anderem mit einem großeren Touchscreen und einer Reihe neuer Assistenzsysteme. Die Preise stiegen hingegen nur moderat. Bilder: Ford

Vor allem aber wurde die elektrische Reichweite vergrößert – der Gesetzgeber will es so. So soll der ausschließlich frontgetriebene Kuga PHEV mit einer Füllung seines 14,4 kWh großen Lithium-Ionen-Akkus im Fahrzeugboden nun im Drittelmix bis zu 69 Kilometer weit stromern können – bislang musste er spätestens nach 45 Kilometern eine Ladesäule aufsuchen. Im reinen Stadtverkehr soll sogar eine elektrische Reichweite von 88 Kilometern zu erzielen sein.

Mehr Reichweite ohne Akku-Vergrößerung

Das Kunststück gelang nach Angaben des Herstellers allein durch aerodynamische Optimierung und Effizienzsteigerungen am 2,5 Liter großen Duratec-Benziner, der nach dem Atkinson-Cycle arbeitet. Unterstützt wird dieser von einem permanenterregten und flüssigkeitsgekühlten Synchronmotor. Beide Antriebs zusammen kommen auf eine Systemleistung von 179 kW oder 243 PS. Das sind gegenüber dem aktuellen Modell immerhin 14 kW mehr. Unverändert geblieben ist – leider – hingegen die maximale Ladeleistung: Geladen wird an einer mit Wechselstrom betriebenen Ladesäule mit maximal 3,6 kW. Da bieten andere Plug-in Hybride inzwischen deutlich mehr, manche sogar Gleichstrom aufnehmen.

ford kuga phev kriegt eine letzte frischzellenkur

Schönes Ende Mit dem Facelift geht der Ford Kuga in seine letzte Lebensphase. Denn die Zukunft von Ford ist vollelektrisch.

Wuchern kann der Ford Kuga PHEV hingegen mit einer maximalen Anhängelast von 2,1 Tonnen und einer üppigen „Titanium“-Ausstattung zu einem moderaten Preis: Der Spaß beginnt bei 46.850 Euro. Ohne Stecker, aber dafür mit Allradantrieb wären es 350 Euro weniger. Bei Ford ist man insofern optimistisch, mit der Produktaufwertung das Modell noch eine ganze Weile in ordentlichen Stückzahlen verkaufen zu können: „Mit dem neuen Kuga bringen wir nun die bisher beste Version dieses SUV-Modells auf die Straße“, sagt Jon Williams, der Geschäftsführer Ford Blue Europa. DAs Modell erreiche „in puncto Leistungsfähigkeit, Konnektivität und Komfort ein neues Niveau.“

Es wird spannend sein zu sehen, wie sich der aufgefrischte Kuga gegen den neuen vollelektrischen Ford Explorer behauptet. Der neue Kuga kommt im Sommer in den Handel, der neue Explorer ein paar Wochen später. Mit 4,45 Metern Länge ist der Vollstromer einen Tick kürzer, aber im Innenraum spürbar größer. Er verfügt über bis zu 250 kW Leistung und ist auch mit Allradantrieb erhältlich. Und das Ganze zu einem vergleichbaren Preis wie der teilelektrische Kuga: Starten soll der Explorer – Stand heute – bei 45.000 Euro.

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