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„Fliegendes Motorrad“ bereits ausverkauft – selbst der Chef fliegt damit zu Arbeit

Der Multicopter Jetson One ist gerade erst in die Produktion gestartet und bereits ausverkauft. Selbst der Chef ist mit dem „fliegenden Motorrad“ unterwegs.

Stockholm – Erst seit kurzem produziert das schwedische Unternehmen Jetson seinen Jetson One – also eine Art fliegendes Motorrad für eine Person. Doch so wie es scheint, erweist sich der Multicopter als echter Verkaufsschlager. Und das, obwohl erst kürzlich die ersten Modelle an ihre neuen Besitzerinnen und Besitzer ausgeliefert wurden. Das Unternehmen schreibt: „Die gesamte Produktion 2023 ist ausverkauft, aber wir nehmen Bestellungen für die Lieferung 2024 an“. Und auch der Chef selbst ist mit seinem Jeton One unterwegs.

Sind fliegende Drohnen die Zukunft unserer Fortbewegung?

Luftfahrzeug: Multikopter
Auftrieb oder Vortrieb durch: Mehrere in einer Ebene angeordnete, senkrecht, oder annähernd senkrecht, nach unten wirkende Rotoren oder Propeller
Funktionsprinzip: In bemannter und unbemannter Luftfahrt
Erster Multikopter: 11. November 1922 von französischem Luftfahrtpionier Étienne Œhmichen

Firmen-CEO fliegt mit Jetson One selbst zur Arbeit

Zumindest macht es Jetson-CEO Tomasz Patan selbst vor: Der Mitgründer von Jetson zeigt in einem Video, wie er zum ersten Mal mit seinem Multicopter zur Arbeit fliegt. Er gibt an, dass sich der Aufwand für seinen Arbeitsweg von vier Kilometern dadurch zeitlich um mindestens 85 Prozent reduziert hätte. Laut Unternehmen sei es jedem Menschen möglich, das Fahren der Drohne in nur fünf Minuten zu lernen. Wie fortschrittlich Fortbewegung heutzutage sein kann, zeigt auch das Unternehmen Lightyear, welches das erste Solarauto der Welt produziert.

„fliegendes motorrad“ bereits ausverkauft – selbst der chef fliegt damit zu arbeit

Ist das die Zukunft des Reisens? Emissionsfreier Multicopter „Jetson One“ für einen Passagier kann jetzt käuflich erworben werden. © Screenshot Instagram @jetsonaero

Jetson arbeitete seit 2018 an der Entwicklung für den Jetson One. Der zusammenklappbare Multicopter sei mit vier Motoren und acht Rotorblätter ausgestattet und könne eine Geschwindigkeit von 102 Kilometern pro Stunde erreichen, heißt es seitens des Unternehmens. Laut Jetson wiegt der Jetson One nur rund 86 Kilogramm und misst in seinem Flugmodus 2,85 mal 2,40 mal 1,03 Meter.

Kein Führerschein für „fliegendes Motorrad“ Jetson One nötig

Der Multicopter habe bislang eine Reichweite von rund 20 bis 30 Kilometern und könne eine Flughöhe von 1.500 Metern erreichen. Das Fahrzeug gilt offiziell als „Personal Electric Aerial Vehicle“. Nach aktueller Gesetzeslage braucht es dafür bislang sogar nicht mal einen Führerschein, den man laut Anwalt ohnehin nie dabei haben sollte.

Doch der Haken an der Sache: Bisher darf der Jetson One in Deutschland nur über privatem Gelände geflogen werden – anders als beispielsweise in den USA. So lange bleibt das fliegende Motorrad hierzulande wohl erstmal ein Hobbygegenstand, auch wenn die Sicherheitsvorkehrungen mutmaßlich ausreichen würden, um für den Personenverkehr eingesetzt werden zu können.

Fallschirm und Autopilot schützen Jetson One-Fahrer im Notfall

Laut eigenen Angaben hätte das Unternehmen viele Sicherheitsfeatures in das Fahrzeug integriert. Dazu gehören eine Sicherheitszelle, ein Fallschirm sowie ein Bordcomputer, der den Mini-Flieger im Ernstfall per Autopilot sicher landen kann. Außerdem ist ein Kollisionsverhinderer auf Basis von Lidar-Sensoren immer mit an Bord. Das alles hat seinen stolzen Preis von knapp 80.000 Euro für den Jetson One.

Bereits bei einer Vorbestellung bedarf es eine Anzahlung von 19.000 Euro. Somit ist das Fahrzeug schon deutlich teurer als die meisten neuen Kleinwagen. Bei 20 bis 30 Kilometer Reichweite handelt es sich deshalb wohl bislang um einen wahrlichen Luxus-Hobbygegenstand. Doch die Tests und Sicherheitsvorkehrungen zeigen, dass dies nicht immer so bleiben muss. Immerhin hatte zuletzt auch das „AirCar“ eine Genehmigung für den Luftverkehr erhalten. Auch das fliegende Elektroauto „Volar“ könnte schon bald am Verkehr teilnehmen.

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