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Fiat Tipo Cross FireFly Turbo 100 – Testbericht

Der frisch geliftete Fiat Tipo ist jetzt auch in einer Cross-Version im Offroad-Look erhältlich. Wir verraten in unserem Test, wie er sich in der Kompaktklasse schlägt.

fiat tipo cross firefly turbo 100 – testbericht

Fiat Tipo Cross FireFly Turbo 100 (c) Stefan Gruber

Die Neuauflage des Fiat Tipo ist nach knapp vier Jahren Bauzeit aufgefrischt worden, als Highlight ist mit der Cross-Version auch erstmals ein Tipo im Offroad-Look hinzugekommen.

Zu erkennen ist der geliftete Tipo vor allem an der leicht modifizierten Frontpartie mit neuem Scheinwerfer-Layout.

Der Cross verfügt zudem über eine schwarze Beplankung rundum und eine veränderte Front- und Heckschürze. Auf jeden Fall steht ihm der Offroad-Look sehr gut, vor allem wenn man ihn in der wunderbaren Pepper Orange-Lackierung wählt.

Für unseren Test haben wir den Tipo Cross FireFly Turbo 100 in dieser Lackierung im Testfuhrpark begrüßt.

fiat tipo cross firefly turbo 100 – testbericht

Der Listenpreis von 24.488,71 Euro erhöht sich damit in Kombination mit der ebenfalls optionalen Sitzheizung auf 25.388,71 Euro.

Um diesen Preis zeigt sich der Tipo für ein Fahrzeug dieser Klasse sehr günstig, wobei man bei der Ausstattung den Sparstift  keinesfalls merkt.

Neben serienmäßigen LED-Scheinwerfern sind auch noch eine Klimaautomatik, ein adaptiver Tempomat, ein Spurhalteassistent, eine Rückfahrkamera, das Radio Uconnect 7“ inklusive Navi, ein automatisch abblendender Innenspiegel, Parksensoren vorne und hinten, 17“-Alufelgen und noch vieles mehr an Bord.

Schön gestalteter Innenraum

fiat tipo cross firefly turbo 100 – testbericht

Auch beim ersten Blick in den Innenraum stellt man fest, dass der Tipo ein sehr modern eingerichtetes Kompaktauto mit hohem Wohlfühlfaktor ist.

Im Zuge des Facelifts hat auch ein digitaler Tacho Einzug gehalten, zudem gibt es einen weit oben positionierten 7“-Touchscreen. Optional sind auch 10,25“ möglich, wir fanden aber schon das im Testfahrzeug verbaute System sehr fein.

Immerhin gibt es noch praktische Drehknöpfe, und man findet sich sehr schnell zurecht. Geblieben sind die klassischen Drehregler für die Klimaautomatik und jede Menge Platz für Kleinkram.

fiat tipo cross firefly turbo 100 – testbericht

Sogar eine induktive Ladestation im unteren Bereich der Mittelkonsole ist beim Tipo an Bord. Für viel Komfort sorgen eine Mittelarmlehne vorne und hinten und sehr bequeme Sitze, die lediglich für groß gewachsene Personen mehr Schenkelauflage vertragen könnten.

Auch beim Platzangebot zeigt sich der Tipo von einer sehr großzügigen Seite. Im Fond ist es der Klasse entsprechend natürlich etwas beengter als für Fahrer und Beifahrer, dennoch gibt es Fahrzeuge in der Kompaktklasse, die wesentlich weniger Raum für die Gäste im Fond bieten.

Dafür gibt es nicht viele Kompaktfahrzeuge mit einem größeren Kofferraumvolumen. Der Tipo fasst 440 Liter und liegt damit deutlich über dem Schnitt. Die meisten Kompaktautos sind im Bereich um die 380 Liter angesiedelt.

Drei Motoren stehen zur Wahl

fiat tipo cross firefly turbo 100 – testbericht

Fiat Tipo Cross FireFly Turbo 100 (c) Dr. Marianne Skarics-Gruber

Als einzige Benzin-Motorisierung steht der Fiat Tipo mit einem 100 PS (74 kW) starken 3-Zylinder-Turbobenziner mit 1,0 Liter-Hubraum zur Wahl. Alternativ gibt es nur noch Diesel-Aggregate mit 95 oder 130 PS.

Der Motor liefert bei 1.500 U/Min ein maximales Drehmoment von 190 Nm. Damit fühlt er sich vor allem von unten heraus sehr spritzig an.

Gespart hat Fiat lediglich am Getriebe, im Tipo ist nämlich nur ein manuelles 5-Gang-Getriebe verbaut worden. Die Gänge werden dabei noch über recht lange Schaltwege eingelegt, vor allem gleich bei der Übernahme hat sich das Getriebe etwas ungewohnt angefühlt.

fiat tipo cross firefly turbo 100 – testbericht

Wir konnten uns aber schon nach wenigen Kilometern mit den teilweise recht eigenwilligen Schaltwegen anfreunden.

Für viel Sparsamkeit soll eine recht kurze Übersetzung sorgen. Schon knapp über 50 km/h wird der höchste Gang eingemahnt. Wer der Schaltempfehlung Folge leistet, der ist zwar recht sparsam unterwegs, muss jedoch beim Beschleunigen Defizite bei der Elastizität hinnehmen.

Möchte man nach dem Ortsschild schnell auf Landstraßentempo beschleunigen, sollte man den einen oder anderen Gang zurückschalten.

Im Stadtbetrieb wirkt der Motor auf jeden Fall sehr spritzig, erst beim Herausbeschleunigen aus höherem Tempo merkt man aber, dass man für die heutige Zeit gesehen nur bescheidene 100 PS unter der Haube hat.

Gemütlichkeit ist Trumpf

fiat tipo cross firefly turbo 100 – testbericht

Für den Sprint von 0 auf 100 km/h benötigt man 12,2 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit erreicht der Tipo Cross bei 183 km/h.

Positiv aufgefallen ist uns aber eine sehr gute Geräuschdämmung. Trotz schon recht hohem Drehzahlniveau bei Autobahntempo ist es im Innenraum überraschend leise geblieben.

So gesehen ist der Tipo Cross ein wirklich sehr angenehmer Begleiter auf allen Wegen. Vor allem, da er sehr komfortabel abgestimmt ist. Fiat hat erst gar nicht versucht, mit übertriebener Sportlichkeit Erwartungen zu wecken, die der Motor dann ohnedies nicht erfüllen könnte.

fiat tipo cross firefly turbo 100 – testbericht

Bodenunebenheiten werden perfekt weggefiltert, dafür sollte man auch kurvenreiche Straßen eher sachte angehen, da einem Fahrwerk und Federung nicht gerade die beste Bodenhaftung suggerieren.

Man hat das Gefühl, die Grenzen des Fahrzeugs recht früh zu erreichen, wobei diese Grenzen früher angezeigt werden, als dass sie tatsächlich eintreten.

Sehr angenehm ist aber die Lenkung, die über den „City“-Knopf auf der Mittelkonsole ihren Charakter grundlegend ändern kann.

Drückt man den City-Knopf, wird die Lenkung auf einmal extrem leichtgängig und ermöglicht so ein wirklich einfaches Rangieren in der Stadt. Überland bleibt die Lenkung aber angenehm direkt und fühlt sich auch in diesem Bereich sehr gut an.

Verbrauch geht in Ordnung

fiat tipo cross firefly turbo 100 – testbericht

Wer den Tipo seinem gemütlichen Charakter entsprechend bewegt, der wird auch an die vom Werk angegebenen 5,5 bis 5,8 Liter Verbrauch pro 100 Kilometern herankommen. Wir sind bei unserem Test auf einen Durchschnittsverbrauch von 6,5 Litern gekommen.

Auch bei der Sicherheitsausstattung überzeugt der Tipo, sogar ein adaptiver Tempomat, der zwischen 30 und 160 km/h seine Arbeit verrichtet, ist an Bord.

Mit dem frisch gelifteten Tipo hat Fiat auf jeden Fall eine interessante Alternative im Kompaktsegment im Programm. Er schafft den Spagat zwischen günstigem Alltagsfahrzeug und moderner Sicherheits- und Komfortausstattung.

Auch wenn einiges am Tipo vielleicht nicht mehr so ganz am Puls der Zeit zu sein scheint, so kann er genau mit diesen Eigenschaften punkten. Er ist ein Auto, das noch am Boden der Realität bleibt und die Passagiere sehr komfortabel und unspektakulär ans Ziel bringt.

Was uns gefällt:

Das Design, der Fahrkomfort, die Ausstattung, die Geräuschdämmung, das Kofferraumvolumen, das Preis/Leistungsverhältnis

Was uns nicht gefällt:

Die 5-Gang-Schaltung, der oben hin etwas zähe Motor

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1

Ausstattung Komfort: 1

Verbrauch: 2-

Fahrleistung: 3

Fahrverhalten: 3

Verarbeitung: 1-

Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1

Platzangebot Rückbank: 2

Kofferraum: 1

Ablagen: 1

Übersichtlichkeit: 1-

Technische Daten Fiat Tipo Cross 1,0 FireFly Turbo

Preis in Euro
Testwagenpreis ohne Extras 24.488,71
Testwagenpreis mit Extras: 25,388,71
davon Steuern 5.077,74
Technische Daten
Zylinder 3
Hubraum in ccm 999
Leistung PS/KW 100/74
Max. Drehmoment Nm/bei U/min 190/1.500
Getriebe 5 Gang Manuell
Antriebsart Frontantrieb
Fahrleistung und Verbrauch
0 – 100 km/h in sek. 12,2
Höchstgeschwindigkeit in km/h 183
Durchschnittsverbrauch in Liter 5,5 – 5,8
CO2 Ausstoß pro km in Gramm 125 – 131
Abmessungen und Gewichte
Länge in cm 438,6
Breite in cm 180,2
Höhe in cm (inkl. Dachgalerie) 155,6
Radstand in cm 263,8
Kofferraumvolumen in Liter 440
Tankinhalt in Liter 50
Leergewicht in kg 1.315
Zulässiges Gesamtgewicht in kg 1.815
Max. Zuladung in kg 500

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