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Fiat könnte ab 2026 Elektroautos von Leapmotor bauen

Stellantis-Chef Tavares erwägt Produktion im Fiat-Stammwerk ab 2026

fiat könnte ab 2026 elektroautos von leapmotor bauen

Im Oktober besiegelte Stellantis mit dem chinesischen Hersteller Leapmotor eine Zusammenarbeit. Danach will der europäisch-amerikanische Konzern beim Start von Leapmotor-Fahrzeugen in Europa behilflich sein. Nun deutet sich eine Möglichkeit dafür an: Stellantis-Chef Carlos Tavares sagte, er könne sich eventuell eine Produktion von Leapmotor-Fahrzeugen im traditionsreichen Fiat-Stammwerk in Turin-Mirafiori vorstellen.

Nach italienischen Medienberichten sagte Tavares: “Wenn wir die Möglichkeit haben, weil es wirtschaftlich sinnvoll wäre, dann würden wir natürlich Leapmotor-Fahrzeuge in Italien herstellen.” Ein Stellantis-Sprecher sowie eine Insider-Quelle bestätigten diese Aussage gegenüber Automotive News Europe.

fiat könnte ab 2026 elektroautos von leapmotor bauen

Der Leapmotor T03 könnte in Turin in die Fußstapfen des Fiat 500 Elektro treten

Bereits ab 2026 oder 2027 könnten bis zu 150.000 günstige Elektroautos von Leapmotor für den europäischen Markt in Mirafiori gefertigt werden, so der Bericht. Das Fiat-Stammwerk im Turiner Stadtteil Mirafiori wurde bereits 1937 errichtet. In den 50er-Jahren liefen dort die Erfolgsmodelle Fiat 500 und 600 vom Band, später die Kleinwagen Panda, Uno und Punto.

Seit 2016 wird dort der Maserati Levante gefertigt, seit 2020 der Fiat 500 Elektro. Vom Levante wurden 2023 jedoch nur 9.000 Stück gebaut, vom Fiat 500 Elektro rund 77.000 Einheiten. Damit dürfte das Werk annähernd ausgelastet sein, denn nach Informationen von 2020 hat das Werk eine Kapazität von 80.000 Stück jährlich. Doch Ende 2026 endet die Produktion des elektrischen 500, und zur Auslastung muss ein Ersatz her. Die frei gewordenen Kapazitäten könnten dann für Leapmotor-Fahrzeuge genutzt werden, so wohl die Idee von Tavares.

Stellantis ist seit letztem Herbst mit rund 20 Prozent an Leapmotor beteiligt. Die zwei Firmen gründeten ein Joint Venture in den Niederlanden namens Leapmotor International. Das Gemeinschaftsunternehmen soll für Export, Verkauf sowie die Herstellung von Leapmotor-Fahrzeugen außerhalb von China verantwortlich sein. Ziel ist, ab 2030 mindestens 500.000 Autos jährlich zu verkaufen.

Erstes Modell soll offenbar das 4,73 Meter lange Mittelklasse-SUV C10 sein. Aber das Unternehmen hat auch den Kleinstwagen T03 im Angebot, der sogar schon in Frankreich verkauft wird. Mit 3,62 Meter Länge, einem 70-kW-Motor und 280 km WLTP-Reichweite hat er ähnliche Daten wir der Fiat 500 Elektro.

Unter dem Strich

Der Fiat 500 Elektro basiert nicht auf einer Stellantis-Plattform, aber er ist erfolgreich. Deshalb wird er offenbar noch bis 2026 gebaut. Danach könnten die Produktionskapazitäten in Turin für günstige Elektroautos von Leapmotor genutzt werden – wie den T03, der den 500er vielleicht sogar ersetzen könnte. Bis zu 150.000 Stück jährlich sollen gebaut werden. Damit wäre Mirafiori wohl überfordert, aber ein weiteres unausgelastetes Werk dürfte sich wohl finden lassen.

Quelle: Automotive News Europe (Paywall) via Automobilwoche (Paywall), Fiat (Mirafiori)

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