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Fernando Alonso: "Schwierig, das Auto im richtigen Fenster zu haben"

Fernando Alonso ist derzeit nicht begeistert

“Öhm, ja, viel Glück!” Das war die Antwort von Fernando Alonso im Freien Training von Ungarn auf die Frage nach der Balance, die auch Lance Stroll helfen sollte. Der Spanier ist wieder zurück bei seinen flapsigen Antworten, die er häufig zeigt, wenn es für ihn nicht mehr nach Maß läuft. Und nach Maß läuft bei Aston Martin in dieser Saison gar nichts mehr.

War Alonso im vergangenen Jahr noch regelmäßiger Podestkandidat, so hat das Team 2024 einen regelrechten Absturz hingelegt – und das auch innerhalb des Jahres. Denn war man zu Saisonbeginn noch klarer Anwärter auf Punkte und lag deutlich vor den Teams dahinter, so ist auch von dieser Performance nichts mehr zu sehen.

Die erschreckende Bilanz aus Alonsos Sicht: In den vergangenen sechs Rennen kam er nur zwei Mal in die Punkte. “Für uns ist es einfach im Moment schwierig, das Auto im richtigen Fenster zu haben. Wir haben Probleme, das Potenzial aus dem Auto zu holen”, übt er sich in Erklärungsversuchen.

“Wir haben recht stark begonnen und waren in den ersten vier oder fünf Rennen ziemlich konkurrenzfähig. Vor allem im Qualifying waren wir nah an Mercedes und manchmal sogar an McLaren dran”, sagt er. “Aber im Rennen sind wir dann zurückgefallen.”

Doch selbst diese Performance würde man bei Aston Martin derzeit nehmen, denn in den vergangenen Rennen ist es nur noch schlimmer geworden. Platz 19 in Imola, Platz elf in Monaco, Platz zwölf in Barcelona und Platz 18 in Spielberg lautet die traurige Bilanz von Alonso, die nur durch Punkte in Kanada und Silverstone geschönt wird.

Alonso: Auto ist unberechenbar

“Das Auto ist nicht einfach zu fahren, und manchmal ist es unberechenbar”, sagt er. “Und das nimmt dem Fahrer natürlich das Vertrauen, wenn du nicht pushen und dem Auto nicht trauen kannst, dass es in jeder Kurve und in jeder Runde das gleiche macht.”

“Inkonstanz ist hinter dem Lenkrad nicht toll, und damit habe ich größere Probleme als in den Jahren zuvor. Und wenn die Abstände so eng sind und du um einen oder zwei Punkte kämpfst, dann triffst du manchmal auch riskantere Entscheidungen”, so Alonso, der meint, dass Aston Martin in Sachen Strategie oder Set-up häufig ins Risiko geht.

“Statt vor dem Qualifying nur minimale Änderungen vorzunehmen, ändern wir das ganze Auto, weil wir wissen, dass wir mit dem aktuellen Auto nicht mehr als ein oder zwei Punkte mitnehmen werden. Also riskierst du mehr für einen Top-5-Platz, denn wenn du nicht in die Punkte kommst, ist das dann kein großer Verlust.”

Daher sagt Alonso: “Wir müssen unsere Performance verbessern und das Niveau anheben, um wieder in eine komfortablere Position zu kommen.”

In Ungarn und Spa in die Punkte

In Ungarn hat Aston Martin unter anderem einen neuen Unterboden im Gepäck, der mehr Abtrieb bieten soll und dem Team vor der Sommerpause noch einmal einen Aufschwung bringen soll. “Ich würde gerne beide Rennen in den Punkten beenden, das wäre ein gutes Zeichen, dass das neue Paket das liefert, was wir erwarten”, sagt Alonso.

Dass man damit wieder die vier Spitzenteams angreifen kann, glaubt er nicht, dafür seien diese viel zu weit weg. Das heißt aber auch, dass man maximal wieder um die Plätze neun und zehn fahren wird. “Wir müssen kleinere Schritte machen”, mahnt der Spanier. “In beiden Rennen in den Punkten zu sein, wird vermutlich das Ziel sein.”

Zumindest das kurzfristige. Doch was ist mit den langfristigen nach der Sommerpause? “Ich denke, unser Ziel und mein persönlicher Wunsch ist es, die Richtung zu finden und einen komfortablen Weg in der Entwicklung zu finden, sodass wir mit etwas mehr Vertrauen in unsere Arbeit in den Winter gehen können und dann eine normalere Saison 2025 haben”, betont er.

“Wie ich bereits sagte, sind die vier Topteams 2024 ein wenig außer Reichweite. Wir müssen uns also auf unsere eigene Entwicklung und unser Vertrauen in das Auto konzentrieren und uns für das nächste Jahr verbessern.”

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