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FC Bayern lockt Lastwagen und Busse mit Ladepark

fc bayern lockt lastwagen und busse mit ladepark

Söder lädt auf.

Die Elektromobilität hat nun auch den deutschen Fußball-Rekordmeister FC Bayern erfasst. Zu diesem Zweck wird der Münchner Fußball-Club an seiner Spielstätte im Norden der bayrischen Landeshauptstadt, an der Allianz-Arena, zusammen mit dem Nutzfahrzeughersteller MAN Truck & Bus eine Stromladestation für Elektrolastwagen und -busse errichten. Zur Vorstellung lobte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder am Dienstag das Projekt als ein „perfektes Match der Partner“ und als „Supergeschichte“. Bayern spiele im Fußball und beim Ausbau der Elektro­ladeinfrastruktur in der Champions League. „Bei Elektroladestellen sind wir bundesweit führend und bauen das Netz weiter aus“, sagte Söder.

Auf dem südlichen Busparkplatz der Allianz-Arena sollen Hochleistungs- und Megawattladepunkte in drei geplanten Ausbaustufen entstehen. Insgesamt planen der FC Bayern und die VW-Tochtergesellschaft MAN 30 Ladepunkte, mit denen täglich bis zu 500 elektrische Busse und Lkw geladen werden können. Der Baubeginn für die ersten Ladesäulen soll im Juni des kommenden Jahres sein. Das Stadion des FC Bayern befindet sich in der Nähe des Autobahnkreuzes München Nord, das bis zu 10.000 Lastwagen am Tag befahren. Es sei eines der am stärksten befahrenen Autobahnkreuze in Deutschland, sagte Jan-Christian Dreesen, Vorstandsvorsitzender der FC Bayern AG. Die Kosten für den Ladepark bezifferte er auf einen einstelligen Millionenbetrag. „Für uns bedeutet der öffentliche Ladepark für Nutzfahrzeuge die Fortsetzung unserer Nachhaltigkeitsanstrengungen, die Allianz-Arena zunehmend klimaschonender zu bewirtschaften“, sagte Dreesen. Schon jetzt wird die Allianz-Arena mit Ökostrom aus erneuerbaren Energien betrieben.

Nachhaltiger Fuhrpark

Große Fußballstadien haben einen hohen Strombedarf für Flutlicht, die Stadiongastronomie und anderen Verbrauch. Deshalb werden sie mit einem leistungsstarken Stromnetz ausgestattet. Das wiederum benötigt auch ein Ladepark für Nutzfahrzeuge. Jedoch können bis zu 500 Lastwagen und Busse nur an spielfreien Tagen aufgeladen werden. Spielt dagegen der FC Bayern, können weniger Fahrzeuge über das Stromnetz geladen werden.

Sollten die anreisenden Fanbusse irgendwann mit Strom betrieben werden, könnten die Ladekapazitäten an der Allianz-Arena für alle knapp werden. Trotzdem legt Vorstandschef Dreesen großen Wert auf die nachhaltige Ausrichtung des FC Bayern und betrachtet den Ladepark als ersten Schritt, um auch den Fanreiseverkehr schadstoffärmer und damit umweltfreundlicher zu gestalten. Nachhaltig will der FC Bayern künftig seinen Fuhrpark ausstatten. Den ersten rein elektrischen Reisebus wird MAN dem FC Bayern in der kommenden Saison 2025/26 als Mannschaftsbus ausliefern. Nach Angaben des FC Bayern werden die Profis voraussichtlich von 2026 an in einem Elek­tromannschaftsbus „mindestens zu den Heimspielen zur Allianz-Arena fahren“. Für entlegene Auswärtsspiele wie zum Beispiel in der Champions League werden die Starkicker auch weiterhin mit dem Flugzeug anreisen.

„Das allein ist aber nicht genug“

MAN ist seit 2007 Sponsoringpartner des Bundesligisten. Beide haben diesen Vertrag nun bis 2027 verlängert. Den Ladepark an der Allianz-Arena lobte MAN-Vorstandschef Alexander Vlaskamp als Leuchtturmprojekt: Dieser werde weit über die Landesgrenzen hinaus strahlen. Sein Unternehmen will bis zum Jahr 2030 die Fahrzeugflotte deutlich dekarbonisieren. Dann soll nach Angaben von Vlaskamp die Hälfte der jährlich produzierten Lkw elektrisch fahren. Die Ladeinfrastruktur sieht er dazu als Schlüssel. Erst im Juli hat MAN zusammen mit dem Energieversorger Eon eine Kooperation vorgestellt, um an den MAN-Servicestandorten ein öffentliches Ladenetz in Europa zu errichten. Rund 400 Ladepunkte sollen an etwa 170 Standorten aufgestellt werden, davon 125 in Deutschland. „Das allein ist aber nicht genug“, sagte der MAN-Chef. „Deshalb sind wir für frische Ideen und gemeinsame Projekte wie das mit dem FC Bayern sehr dankbar.“

Ministerpräsident Söder kritisierte die Bundesregierung wegen der Einstellung der Elektroförderung. Dies schade der Elektromobilität. „Der Bund müsste den Hochlauf alternativer Antriebe und Infrastruktur endlich angemessen flankieren und finanzieren.“ Das sichere Arbeitsplätze und die technologische Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Industrie.

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