Der traurige Blick in die komplett abgebaute Kabine der Zweitvertretung des 1. FC Bocholt.
Weil weder der Coach, noch dessen Mannschaft beim 1. FC Bocholt II mit der vom Verein beschlossenen Trennung zum Saisonende einverstanden waren, versinkt die Zweitvertretung des Regionalligisten aus NRW aktuell im Chaos.
1. FC Bocholt wird nach Trainer-Aus von Folgen überrascht
Auf ihrem Facebook-Account erklärten die Bocholter am Sonntag (18. Februar 2024), „dass die Vereinsführung FC II-Trainer Niko Laukötter am Samstag mitgeteilt hat, zur neuen Saison eine Veränderung auf der Cheftrainer-Position vorzunehmen“.
Tatsächlich war die Mannschaft um den früheren Zweitliga-Profi Maurice Exslager (33, u.a. 13 Spiele für den 1. FC Köln) am Sonntag nicht zum Spiel der Kreisliga A Rees-Bocholt gegen den SV Brünen angetreten, unterlag damit am Grünen Tisch 0:2.
Für den Tabellendritten, bei dem Exslager bislang 15 Treffer in 14 Spielen erzielte, ein herber Rückschlag im Aufstiegsrennen. Dabei träumte Bocholt bis zuletzt von einer Traum-Saison, schließlich schnuppert die Regionalliga-Mannschaft des Klubs, zusammengestellt vom früheren FC-Profi Christopher Schorch (35, Sport-Geschäftsführer), weiterhin am Drittliga-Aufstieg.
Doch Laukötter setzte noch einen drauf: Während Corona hatte er die Kabine der 2. Mannschaft in Eigenregie aufgehübscht, mit Spinden und Schließfächern für die Spieler – sogar eine Discokugel baumelte bis zuletzt von der Decke. Eine Kabine deutlich über Kreisliga-Niveau. Doch nun baute er sie aus Frust wieder ab, sogar der Fußboden wurde entfernt.
Leerstand beim 1. FC Bocholt II von der Kabine bis zum Kader
Der komplette Leerstand ist dabei symbolisch: keine Möbel, keine Spieler, kein Trainer. Mitten im Rennen um einen Platz in der Bezirksliga bricht der Bocholter Zweitvertretung derzeit das gesamte Fundament weg.
„Die sportliche Leitung wird in den kommenden Tagen in Rücksprache mit dem Präsidium Gespräche mit Spielern und Verantwortlichen führen. Daraus resultierende Entscheidungen werden zeitnah verkündet“, teilte der 1. FC Bocholt zum Abschluss seines Statements am Sonntag mit.
Das anhaltende Schweigen bis Mittwochmittag lässt aber bereits erahnen, dass die anfangs erhoffte schnelle Lösung nicht zu erwarten ist. Klar ist jedenfalls: Partystimmung wird bei Bocholts Zweitvertretung nicht nur wegen der fehlenden Discokugel so schnell nicht mehr herrschen.