Die deutsche Autoindustrie hofft, dass die angekündigten höheren EU-Zölle auf E-Autos aus China noch mit einer Verhandlungslösung abgewendet werden können.
Es gehe nicht allein um die Autoindustrie, betonte Rade. “Das würde dem exportstarken europäischen Wirtschaftsraum enorm schaden.” Außerdem würden die Zölle E-Autos insgesamt verteuern. “Was wir brauchen, ist genau das Gegenteil.”
Die EU-Kommission hatte am Mittwoch erhöhte Zollsätze für in China produzierte Elektroautos angekündigt. Hintergrund sind Vorwürfe, dass chinesische Hersteller von umfassenden Subventionen profitieren und dies zulasten europäischer Hersteller geht. Brüssel hatte Peking auch auf Drängen der Bundesregierung aber noch eine Schonfrist eingeräumt: Zunächst soll mit chinesischen Behörden und Unternehmen verhandelt werden, Anfang Juli sollen dann die neuen Zölle eingeführt werden.
In anderen Wirtschaftsbereichen auch in Deutschland wird die Zoll-Ankündigung aus Brüssel allerdings deutlich weniger kritisch gesehen. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) etwa äußerte Verständnis: China habe nach den geltenden Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) einen Wettbewerbsverstoß begangen. Es sei richtig, dass die EU-Kommission “ihre Defensiv-Instrumente auch konsequent einsetzt”.
Der Wirtschaftswissenschaftler Moritz Schularick lobte, die Brüsseler Ankündigung zeige “die Entschlossenheit der Europäischen Union, faire Wettbewerbsbedingungen auf dem europäischen Markt zu gewährleisten”. Angesichts der erwarteten Verteuerung von E-Autos sei es nun wichtig, die richtige Balance zwischen fairem Wettbewerb und der Förderung grüner Technologien zu finden, erklärte der Präsident des Kiel Insituts für Wirtschaftsforschung. Außerdem “ist entscheidend, dass Europa in dieser Angelegenheit geschlossen auftritt und sich nicht auseinanderdividieren lässt”.
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