Außen ändert sich nicht viel, im Cockpit aber durchaus
Der Electrified GV70 ist die Elektroversion eines Mittelklasse-SUVs, das kaum einem Elektroauto-Fan spontan einfällt, wenn nach Alternativen zu einem Audi Q6 e-tron, BMW iX3 oder Ford Mustang Mach-E gefragt wird. Das Modell ist in Deutschland schon seit 2021 auf dem Markt, doch im ganzen letzten Jahr wurden nur 252 Stück davon verkauft. Nun erhält das Auto ein Facelift, wie neue Erlkönigbilder belegen. Die Bilder entstanden in der Nähe des europäischen Entwicklungszentrums in Rüsselsheim.
Den neuen Look kann man sich an der fossil angetriebenen Version (Motor1) ansehen, denn der koreanische Genesis GV70 erhielt das Facelift bereits. Der Hauptunterschied beim Verbrennermodell ist ein neuer Grill, bei dem die filigranen Gitterstäbe nun verdoppelt wurden. Beim Elektromodell ist der Grill allerdings geschlossen und sah von vornherein anders aus. Den Erlkönigbildern nach wird am Design des Rautengitters nichts geändert. Erkennbar ist das, weil bei der Erlkönig-Tarnung ein Fleckchen im mittleren Bereich ausgespart wurde:
Die bisherige Version
Die LED-Scheinwerfer des Electrified GV70 sollen künftig mit Matrixtechnik arbeiten, zudem wird es neue 19-Zoll-Leichtmetallfelgen geben. Die Blinker am Heck werden vom Stoßfänger in die Rückleuchten verlegt.
Das Heck des Facelifts
Aber die wichtigste Änderung ist außen nicht zu sehen: Das Auto erhält einen durchgehenden, 27 Zoll breiten Monitor, der aus zwei nebeneinanderliegenden OLED-Displays besteht. Darunter gibt es neue Lüftungsdüsen und eine Leiste mit Direktwahltasten für Navigation und Medien sowie zwei Drehregler. Noch eine Etage tiefer befindet sich ein Bereich für die Steuerung der Klimaanlage. Die raffinierten, aufs Display aufgesetzten Drehregler entfallen.
Das neue Cockpit der Faceliftversion mit großem Display
Das bisherige Cockpit
Als Energiespeicher fungiert bisher die altbekannte 77-kWh-Batterie. Ob man hier wie beim Ioniq 5 auf den neuen 84-kWh-Akku wechselt, müssen wir abwarten. Das würde die Reichweite von derzeit 455 km auf ein würdigeres Niveau bringen. Bereits mehr als zeitgemäß ist das Ladetempo: Dank 800-Volt-Technik dauert der Standard-Ladehub von 10 auf 80 Prozent nur 18 Minuten.
Wie das Facelift des Verbrenners wird wohl auch die neue Variante des Electrified GV70 (das Adjektiv wird in der offiziellen Schreibweise vorangestellt) zuerst in Korea starten. Wann das Update zu uns kommt, ist noch nicht bekannt. Die Preise dürften steigen; bisher kostet der Wagen 68.400 Euro.
Unter dem Strich
Genesis spendiert seinem elektrischen Mittelklasse-SUV eine zeitgemäße Monitorlandschaft. An den homöopathischen Verkaufszahlen dürfte das wenig ändern – dem Auto fehlt es an Reichweite. 455 km sind in der Mittelklasse zu wenig. Das zeigt der Audi Q6 e-tron, der 640 km schafft. Das bezieht sich zwar auf einen deutlich schwächeren Heckantrieb, aber Reichweite ist bei Elektroautos (neben schnellem Laden) eben wichtiger als Antriebsleistung.
Bildergalerie: Genesis Electrified GV70 Facelift (2024) als Erlkönig
Quelle: Automedia
