Bild: VW (Symbolbild)
Ähnliches gelte für Kupfer, Neodym und andere Mineralien. Der Nachschub dieser unverzichtbaren Grundstoffe halte damit allerdings kaum Schritt: Zumindest bis 2030 werde das Angebot an Lithium und Nickel auf dem Weltmarkt nur knapp den Bedarf decken. Gleichzeitig gebe es „erhebliche Planungsunsicherheiten“ für Anbieter und Nachfrager, etwa bei der Einschätzung, wie sich die Verkaufszahlen von Elektrofahrzeugen entwickeln. Dazu kämen Risiken wie Lieferengpässe und Fachkräftemangel, die das Problem noch verschärfen.
„Der Hauptgrund für den steigenden Bedarf an Lithium, Nickel und anderen kritischen Rohstoffen ist die explodierende Nachfrage nach Batterien für Elektrofahrzeuge und Energiespeichersysteme“, sagt Wolfgang Bernhart, Partner bei Roland Berger. „Aber auch für Technologien wie Photovoltaik und Windkraft sowie den Ausbau der Stromnetze sind bestimmte Rohstoffe und veredelte Produkte daraus unverzichtbar.“
Schnell wachsende Bereiche wie Solarenergie, Windkraft, Stromnetze und E-Mobilität werden laut Internationaler Energieagentur bis zum Jahr 2040 fast 90 Prozent der Lithiumnachfrage ausmachen, bei Nickel und Kobalt sind es 60 bis 70 Prozent und bei Kupfer und Seltenen Erdelementen mehr als 40 Prozent.
Widerstandsfähige Lieferketten als Absicherung
Angesichts der drastisch steigenden Nachfrage werde die Verfügbarkeit der Ressourcen zum kritischen Punkt für weiterverarbeitende Unternehmen wie Batteriezellhersteller oder die Autoindustrie, so die Berater. Zwar dürften die geförderten Mengen an Lithium, Nickel und Kobalt nach derzeitigen Kapazitätsplanungen bis 2030 ausreichend sein. Allerdings seien dafür neue Bergbauprojekte erforderlich, bis zu deren Inbetriebnahme es je nach Mineral bis zu 15 Jahre dauern könne.
„Diese Unwägbarkeiten betreffen alle Akteure der Rohstoffwertschöpfungskette, vom Bergbauunternehmen bis zur Autobranche“, sagt Bernhart. „Gerade für Batteriezell- und Automobilhersteller, aber auch für Unternehmen der Energietechnik ist es aus unserer Sicht daher unverzichtbar, ihre Lieferketten widerstandsfähiger zu gestalten, um Risiken bei der Versorgung mit kritischen Rohstoffen zu minimieren.“