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Elon-Paradox: Tesla-Chef für Berater politisch wie Ram-Fahrer, Kunden klarste Demokraten

elon-paradox: tesla-chef für berater politisch wie ram-fahrer, kunden klarste demokraten

Bild: @pascalguertin (Ram TRX auf Tesla-Gelände im April 2021)

Lange Zeit hielt sich Tesla-Chef Elon Musk politisch tendenziell zurück und in der Mitte, und seine Elektroauto-Mission führte dazu, dass die meisten Kunden eher links als rechts davon angesiedelt waren – allen voran in Kalifornien, wo Tesla schon 2022 mit Model 3 und Model Y die zwei meistverkauften Autos überhaupt stellte. Spätestens seit der Twitter-Übernahme aber mischt Musk verstärkt auch in der Politik mit und erweckt dabei zunehmend den Eindruck, eher Republikaner-Positionen zuzuneigen. Auf diese Weise entsteht etwas, das zwei Berater als das „Elon-Paradox“ bezeichnen.

Tesla-Chef wechselt politische Seite

Die Entscheidung für ein Auto sei fast wie die für einen Präsidenten, schreiben Mike Shannon und Will Feltus in einem aktuellen Gastbeitrag für das US-Magazin Fortune: In beiden Fällen lege man sich für mehrere Jahre fest und informiere sich deshalb vorher umfangreich. Gleichzeitig drücke ein Auto sichtbar die eigene Persönlichkeit aus – einschließlich der politischen Haltung, und das mehr als jedes andere Konsum-Produkt. Analysen hätten gezeigt, dass sich die Besitzer mancher Marken klar einem bestimmten Lager zuordnen lassen.

Die beiden deutlichsten Fälle sind nach Befragungsdaten der Berater Tesla auf der linken Seite des Spektrums, die in den USA die Demokratische Partei besetzt, und auf der rechten, also republikanischen Seite die Pickup-Marke Ram. Damit sei Tesla mit Abstand „das am stärksten demokratische Auto“, während Ram-Besitzer „sehr, sehr republikanisch“ seien. Die Positionierung des Elektroauto-Herstellers sei nicht überraschend, weil weniger Emissionen für politisch progressive Personen hohe Priorität hätten, schreiben Shannon und Feltus. Zudem habe Tesla noch kein Elektroauto im vor allem bei Republikaner-Wählern beliebten Pickup-Format auf dem Markt.

Mit dem Cybertruck soll sich das noch in diesem Jahr ändern – und bereits jetzt verändert hat sich laut dem Beitrag die Positionierung von Elon Musk als dem Chef von Tesla. Das führe zu dem Elon-Paradox: Politisch würde man vom CEO heute erwarten, dass er einen Ram-Pickup fährt, tatsächlich aber verkaufe er Elektroautos an Demokraten. Noch könne man zwar nicht sagen, ob deren zunehmend schlechte Meinung über Musk auch die Tesla-Verkaufszahlen beschädige. Eine allgemeine Marketing- wie Politik-Regel laute aber, sich nicht zu weit von der eigenen Basis zu entfernen.

Republikaner-Elektroautos in Texas

Die Berater halten für möglich, dass Tesla mit dem Cybertruck wieder mehr Übereinstimmung zwischen Verortung im Politik-Spektrum der USA und dem Auftreten seines CEO erreicht. Denn mit Erscheinen des Pickups würden Käufer solcher Fahrzeuge und großer SUV erstmals einen Tesla-Showroom betreten, was die politische Basis der Marke verbreitern könne. Tatsächlich beginnen manche Republikaner-Wähler laut einem Bericht der Washington Post bereits jetzt, unabhängig von Klima-Erwägungen Elektroautos zu entdecken, und haben zum Beispiel in Texas einen Tesla-Club gegründet.

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