Motorrad

Elektromotorrad Leonart Rigger: Schlankes Leichtkraftrad für Einzelgänger

Das Elektro-Leichtkraftrad Leonart Rigger aus Barcelona darf ab 16 gefahren werden. 4,5 kW Leistung und 4,3 kWh Kapazität lassen den Einsitzer schlank bleiben.

elektromotorrad leonart rigger: schlankes leichtkraftrad für einzelgänger

Elektromotorrad Leonart Rigger

(Bild: Leonart)

Für alle diejenigen, die gern lautlos und lokal abgasfrei in der Stadt und im Umland unterwegs sind, aber keine Roller mögen, bietet Leonart Motors aus Barcelona ein schickes Elektromotorrad namens Rigger an – bald auch in Deutschland. Mit der Entwicklung optisch ansprechender 125er kennt Leonart Motors sich aus, sie bauen schon seit Jahren Leichtkrafträder mit Verbrennungsmotoren aus China. Die Modellpalette reicht vom Naked Bike über Flattracker bis hin zum Chopper.

Jetzt sieht Lennart Motors die Zeit für ein Elektromotorrad gekommen. Die meisten Elektromotorräder in der A1-Führerscheinklasse bis 11 kW sind nicht gerade Hingucker, bei der Rigger ist das anders. Hier haben die Designer sich viele Gedanken gemacht und stilistisch den Spagat zwischen Retro und Moderne hinbekommen.

Elektromotorrad mit Gitterrohrrahmen

Schon die Idee, einen Gitterrohrrahmen zu verwenden, zeugt von Einfallsreichtum. Der Blick auf das hübsche Stahlrohrgeflecht lenkt von dem vollverschalten Kasten darunter ab, der die Batterie verbirgt. Doch die Entwickler gehen noch weiter und verwenden eine Einarmschwinge. Normalerweise findet sich so etwas nur an hubraumstarken Bikes wie der Ducati Panigale oder Triumph Speed Triple. An ihrem hinteren Ende sitzt der Elektromotor, der das Hinterrad direkt antreibt. Einen zusätzlichen Glanzpunkt setzte Leonart bei der Wahl der attraktiven Felgen mit fünf filigranen Doppelspeichen.

Elektromotorrad Leonart Rigger (7 Bilder)

elektromotorrad leonart rigger: schlankes leichtkraftrad für einzelgänger

Die Rigger ist das erste Elektromotorrad von Leonart. Sie tritt in der Klasse der Leichtkrafträder an, darf also schon mit 16 Jahren pilotiert werden.

Alles oberhalb des Rahmens ist glatt, flach und elegant. Die Tankattrappe samt Deckel und die Sitzbank bestehen aus einem einzigen Schwung. Die Rigger schmückt ein runder Frontscheinwerfer wie aus alten Zeiten, aber mit modernem LED-Tagfahrlicht bestückt, auf dem kurzen Heck thront ein rundes Rücklicht. Auch die Upside-down-Gabel – leider nicht einstellbar – zeugt vom modernen Fahrwerk-Layout.

Am Vorderrad ist eine Bremsscheibe im Wave-Design angeschraubt. Über die vordere Bremszange lässt Leonart noch nichts verlauten, es scheint sich aber um eine Zweikolben-Zange zu handeln. Interessanterweise ist hinten die identische Bremszange und 260-mm-Bremsscheibe zwischen Hinterrad und Einarmschwinge eingebaut. Über ABS verfügt die Rigger nicht, dafür über eine CBS-Bremse, die in der 125er-Klasse stattdessen zulässig ist. CBS steht für Combined Brake System und ist eine Verbundbremse, die gleichzeitig auf Vorder- und Hinterradrad wirkt. So werden beide Räder abgebremst, auch wenn der Fahrer nur einen Bremshebel betätigt.

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Nur für Solofahrten

Die Rigger ist schon aufgrund der kurzen Sitzbank nur für den Solobetrieb gedacht, entsprechend sind erst gar keine hinteren Fußrasten vorhanden. Hübsch ist der Seitenständer mit seinen auf der Rückseite offenen Streben. Da Leonart Pirelli-MT60-Reifen in den Formaten 110/80-18 und 150/60-17 aufgezogen hat, scheint die Rigger dem Toben über unbefestigte Pfade nicht ganz abgeneigt zu sein, auch wenn die Bodenfreiheit nicht allzu üppig geriet. Als Sitzhöhe gibt der Hersteller 800 mm an, was es auch eher kleineren Staturen noch ermöglicht, beide Füße auf den Boden zu bringen.

Im Cockpit erwartet den Fahrer ein Display im Handy-Format. Es scheint sich dabei um ein LC-Display und nicht ein TFT-Display zu handeln, vermutlich haben die Kosten hier eine Rolle gespielt. Das lässt den Schluss zu, dass die Rigger nicht per Bluetooth mit dem eigenen Smartphone verbunden werden kann – ein Feature, mit dem sonst fast alle aktuell vorgestellten Elektromotorräder werben. Die nötigsten Informationen kann der Pilot aber gut ablesen, die Batterieladung ist als Balkendiagramm dargestellt. Der Starterknopf sitzt hinter dem Lenkkopf auf der Tankattrappe. Nicht gespart hat Leonart am Handbremshebel – der ist einstellbar.

Elektromotorrad Leonart Rigger (8 Bilder)

elektromotorrad leonart rigger: schlankes leichtkraftrad für einzelgänger

Die Rigger geriet bemerkenswert stylisch und wirkt fast schon wie ein Custombike.

Angeblich 102 km/h schnell

Leonart gibt die Nennleistung des Motors mit 4,5 kW und die Spitzenleistung mit 7 kW an. Auch wenn der Hersteller noch keine Gewichtsangaben gemacht hat, wird die Rigger inoffiziell mit 120 kg gehandelt, was für ein Elektromotorrad relativ leicht ist, ein Vorteil beim Beschleunigen im Stadtverkehr. Sie soll immerhin 102 km/h Höchstgeschwindigkeit erreichen.

Der Lithium-Ionen-Akku mit Rundzellen vom Typ 18650 verfügt über 4,3 kWh und Leonart verspricht eine Reichweite von 150 km bei konstant 50 km/h, bei Tempo 70 sind es noch 100 km, bei dauerhaft 100 km/h sollen angeblich immer noch 70 km möglich sein. Um die leere Batterie an einer normalen Steckdose komplett zu laden, verstreichen sechs Stunden. Leider ist die Batterie fest verbaut, was das Aufladen in den allermeisten Etagenwohnungen verhindern dürfte.

Leicht und elektrisch

Kommt auch nach Deutschland

Die Rigger wird im Frühling auf den Markt kommen und in Spanien 5499 Euro kosten. Über das irische Unternehmen Bulldog-Motors soll die Rigger auch in Deutschland vertrieben werden. Wann sie kommt und wie viel sie hier kosten wird, ist noch nicht bekannt.

(fpi)

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