- Kein Grund, nicht mehr zu Fuß unterwegs zu sein
- Großteil der Unfälle in Ballungsgebieten
- Stärkere Beschleunigung, mehr Gewicht
Wenn E-Autos auf Fußgängerinnen und Fußgänger treffen, kommt es vergleichsweise häufig zu Unfällen. Das könnte daran liegen, dass Fußgänger sie überhören – aber nicht nur daran.
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Fahrer von Elektro- oder Hybrid-Autos sollten verstärkt auf Fußgänger achten, da diese sie möglicherweise nicht hören und auf die Straße treten könnten, so die Wissenschaftler. Zudem müsse daran gearbeitet werden, das erhöhte Risiko zu entschärfen. Zu den möglichen technischen Lösungen zählten Systeme zur Kollisionsvermeidung und autonome Notbremsen.
Kein Grund, nicht mehr zu Fuß unterwegs zu sein
Großteil der Unfälle in Ballungsgebieten
Die Forscher setzten diese Zahlen ins Verhältnis zur Strecke, die mit der jeweiligen Fahrzeugart zurückgelegt wurde und berechneten die Unfallrate für Fußgänger pro 100 Millionen Meilen (etwa 160 Millionen Kilometer). Der jährliche Durchschnitt habe mit 5,16 bei Elektro- und Hybridfahrzeugen doppelt so hoch gelegen wie bei Benzinern und Dieseln mit 2,40. Der Großteil der Unfälle passiere dabei in Ballungsgebieten.
Einschränkend geben die Forschenden unter anderem zu bedenken, dass die Daten nur bis zum Jahr 2017 reichen und es eine Verzerrung geben könnte, weil jüngere, weniger erfahrene Fahrer häufiger ein Elektroauto besäßen. Jüngere Fahrer seien generell eher in Verkehrsunfälle verwickelt. Auch Faktoren wie Unterschiede im Gewicht oder der Beschleunigung der Fahrzeuge könnten eine Rolle spielen.
Stärkere Beschleunigung, mehr Gewicht
Elektrofahrzeuge fahren, vor allem beim Anfahren, leise. Daher verlangt der Gesetzgeber ein gezielt erzeugtes, kontinuierliches Geräusch, damit auch blinde und sehbehinderte Menschen die Fahrzeuge verorten können.
Das Forscherteam betont, dass die Ergebnisse Menschen nicht davon abhalten sollten, zu Fuß zu gehen oder Rad zu fahren. Die Daten sollen vielmehr dafür genutzt werden, potenzielle Risiken im Straßenverkehr besser zu verstehen und etwas dagegen zu tun.