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Pleite, Storno und Skepsis: E-Auto-Hype abgeflacht

pleite, storno und skepsis: e-auto-hype abgeflacht

Tempo raus, Scheuklappen weg: F. Peter Mitterbauer fordert, mit dem Schwarz- Weiß-Denken in Sachen Mobilität aufzuhören.

Steckt der Wandel in der Mobilität in der Krise? Elektroauto-Start-up Fisker schlitterte vor wenigen Tagen in die Insolvenz, BMW stornierte einen milliardenschweren Auftrag bei einem Batteriehersteller. Mit Miba-Chef F. Peter Mitterbauer sprachen wir über die Elektro-Mobilität, die Komplexität des Wandels und die Bedeutung der Bevölkerung.

Erhalten Diesel- und Benzin-Autos in der Europäischen Union ab 2035 noch eine Zulassung oder nicht? Mit der Ankündigung von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, dass 2026 das geplante Verbrenner-Aus noch einmal auf den Prüfstand gestellt werden soll, und weil auch eine Förderung in Deutschland ausgelaufen ist, scheint beim Hype um die Elektro-Mobilität ein wenig die Luft draußen.

Schon Ende Februar hatte Elektroauto-Start-up Fisker betont gehabt, dass ohne Geldzuschüsse das Unternehmen nicht überlebensfähig sein. Mitte Juni wurden die Probeme der von Autodesigner Henrik Fister gegründeten Firma unüberwindbar. Die Folge: Ein Insolvenzverfahren wurde beantragt. Schon im letzten Geschäftsjahr war von Fiskier ein Nettoverlust von 760 Millionen US-Dollar ausgewiesen worden. Die Fahrzeuge wurden bei Magna in Graz gebaut.

„Es wird nicht in der Schwarz-Weiß-Betrachtung passieren“

„Die E-Autos kommen, aber man muss jetzt mal schauen, wie schnell. Es wird sicher nicht in der Geschwindigkeit und Schwarz-Weiß-Betrachtung passieren, wie man’s diskutiert und geglaubt hat“, sagt Miba-Chef F. Peter Mitterbauer.

Für die von ihm geführte Unternehmensgruppe mit Sitz in Laakirchen ist die Autoindustrie ein wichtiger Partner. In Projekte um die E-Mobilität fließt viel Hirnschmalz: Für den Flexcooler, eine Entwicklung zur Kühlung von Batterien, bekam die Miba erste Serienaufträge.

„Die Realität ist viel komplexer“

Dass durch Regulative und damit durch die Politik viel Wandel bestimmt werden soll, sieht Mitterbauer kritisch: „Die Realität ist viel komplexer als es oft in der Öffentlichkeit diskutiert wird. Ich denke auch, es ist ein Stück weit übersehen worden, die Bevölkerung mitzunehmen.“

Was nun nötig ist? „Es braucht Leute, die überlegen, was richtig und machbar ist und wie man das auch schaffen kann. Das bedarf mehr Komplexität.“

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