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Elektro-Hybrid Audi RS Q e-tron gewinnt die Rallye Dakar

Audi schreibt Motorsport-Geschichte: Zum ersten Mal hat mit dem Audi RS Q e-tron ein emissionsarmer Prototyp mit elektrischem Antrieb, Hochvoltbatterie und Energiewandler die härteste Wüstenrallye der Welt gewonnen. Die Spanier Carlos Sainz/Lucas Cruz sicherten Audi nach rund 7900 Kilometern mit 80 Minuten Vorsprung den ersten Sieg bei der Rallye Dakar. Auch Mattias Ekström/Emil Bergkvist kamen ins Ziel.

„Herzlichen Glückwunsch an das Team Audi Sport zum Sieg bei der Rallye Dakar“, gratuliert Gernot Döllner, Vorstandsvorsitzender von Audi. „Audi hat damit einmal mehr einen Meilenstein im Motorsport gesetzt. Mit einem elektrifizierten Antrieb die härteste Wüstenrallye der Welt zu gewinnen, ist sichtbarer Vorsprung durch Technik und weist den Weg in unsere elektrische Zukunft.“ Der Audi RS Q e-tron verfügt über einen elektrischen Allradantrieb. Die Energieversorgung stellen eine Hochvoltbatterie und ein als Energiewandler dienender Verbrennungsmotor sicher, der mit reststoffbasiertem E-Fuel betrieben wird und so 60 Prozent CO2-Emissionen gegenüber konventionellen Kraftstoffen einspart.

Carlos Sainz/Lucas Cruz sicherten sich ihren großen Vorsprung, nachdem sie seit der sechsten Etappe ununterbrochen in Führung gelegen hatten. Für die beiden Spanier, die bereits 2010, 2018 und 2020 als Erste ins Ziel kamen, ist es ihr Erfolg mit der vierten Marke, darunter der zweiten aus dem Volkswagen-Konzern (Audi, Volkswagen, Mini und Peugeot). Bis kurz vor Schluss aber konnten sich der zweimalige Rallye-Weltmeister Sainz und sein Beifahrer nicht sicher sein. Mit Sébastien Loeb/Fabian Lurquin aus dem Team BRX gab es starke Verfolger, die ihren Rückstand immer weiter verringerten – bis ihr Auto am vorletzten Tag einen Schaden hatte.

„Wir haben mit unserem elektrifizierten Antrieb nach nur drei Jahren eine der größten Herausforderungen im Motorsport bewältigt. Damit setzen wir eine lange Serie von Pionierleistungen fort, die Audi in vier Jahrzehnten Motorsport immer ausgezeichnet hat. Ich danke dem gesamten Team für diese herausragende Leistung in einer besonders harten Ausgabe der Rallye Dakar“, sagt Oliver Hoffmann, Mitglied des Audi-Vorstands für Technische Entwicklung. Audi traf bei der Rallye Dakar im Spitzenfeld auf die beiden Marken Toyota und Ford sowie die erfahrenen Gegner von Prodrive, die sich als harte Herausforderer erweisen sollten.

„Das war eine überwältigende Teamleistung“, sagt Audi-Motorsportchef Rolf Michl. „Alle haben an einem Strang gezogen, um Audi dieses historische Ergebnis zu ermöglichen. Ein großes Dankeschön an dieses wunderbare Team. Heute haben wir für Audi, aber auch in der Geschichte der Rallye Dakar ein neues Kapitel geschrieben.“

7883 Kilometer über Sand und Stein

Tagesetappen von häufig mehr als 400 Kilometern, zwei Marathon-Etappen mit eingeschränktem oder sogar ganz ohne Service sowie 4600 Kilometer auf Zeit und 7883 Kilometer insgesamt prägten die Rallye Dakar 2024. Spitzes Geröll und Schotterpisten, aber auch turmhohe Dünenketten im Empty Quarter der arabischen Halbinsel sowie eine oftmals schwierige Navigation verlangten den Teams alles ab. Carlos Sainz, der mit 61 Jahren auf eine rund vier Jahrzehnte währende Rallye-Karriere blickt, verbuchte mit Lucas Cruz insgesamt acht Führungstage auf den zwölf Etappen.

Nicht viele Beobachter waren bereit, auf ein Happy End für Audis zu wetten. Als der Hersteller 2022 beschloss, das Glücksspiel einzugehen, ein Hybridfahrzeug zum Erfolg zu führen, setzte er bereits auf die erfahrenen Piloten Stéphane Peterhansel, Carlos Sainz und Mattias Ekström. Erfolgreich verliefen die ersten beiden Starts allerdings nicht, insbesondere 2023, als es nur eines der drei Fahrzeuge, gefahren von Ekström, auf dem 14. Platz in der Gesamtwertung ins Ziel schaffte.

2024 nun lief es deutlich besser: Bereits früh hatten sich auch die beiden anderen Crews von Audi stark in Szene gesetzt. Die Schweden Mattias Ekström/Emil Bergkvist gewannen zu Beginn den Prolog und verbesserten sich hinter Sainz/Cruz bis zum Ruhetag nach sechs Etappen auf den zweiten Platz. Ein Defekt an der Hinterachse brachte sie auf der siebten Prüfung jedoch um alle Chancen. Stéphane Peterhansel, mit 14 Dakar-Siegen Rekordhalter, lag nach seinem 50. Etappensieg im Auto und seinem 83. insgesamt kurz vor der Halbzeit an sechster Stelle. Ein Defekt am Hydrauliksystem warf ihn und seinen französischen Landsmann Edouard Boulanger auf der sechsten Etappe auf Platz 22 zurück.

Beide Mannschaften stellten sich anschließend in den Dienst des Teams Audi Sport, um Sainz und Cruz zum Gesamtsieg zu verhelfen. Audi-Motorsportchef Rolf Michl und Sven Quandt, Teamchef des Einsatzpartners Q Motorsport, verwirklichten bei der 46. Ausgabe der Rallye eine perfekte Strategie. Ob es darum ging, sich vor der zweiten Marathon-Etappe taktisch zurückfallen zu lassen, um die Strecke nicht eröffnen zu müssen, oder um die Unterstützung der Führenden Carlos Sainz/Lucas Cruz: Das Management konnte sich jederzeit auf seine Fahrermannschaften verlassen. Ebenso leistete das Teampersonal bei der physisch fordernden, langen und harten Rallye unermüdliche und zuverlässige Arbeit.

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Audi Sport hat den Audi RS Q e-tron innerhalb von nur drei Jahren zur Siegreife entwickelt. Der Antrieb der vier Räder erfolgt rein elektrisch. Weil es aber in der Wüste keine Ladesäulen gibt, hat Audi sich ein spezielles „Ladekonzept“ einfallen lassen: An Bord des RS Q e-tron befindet sich der 2.0-Liter-Vierzylinder-Turbomotor aus der DTM. Er ist Teil eines Energiewandlers, der die Hochvoltbatterie während der Fahrt auflädt.

Der Antriebsstrang des Wüstenflitzers, der selbst auf losem Untergrund in weniger als fünf Sekunden auf 100 km/h sprintet, ist elektrisch. An der Vorderachse und der Hinterachse sitzt jeweils eine Motor-Generator-Einheit (MGU) aus dem Audi e-tron FE07 aus der Formel E. Für den Einsatz bei der Rallye Dakar mussten kleinere Modifikationen vorgenommen werden. Eine baugleiche dritte MGU ist Teil des Energiewandlers und dient dazu, die Hochvoltbatterie während der Fahrt wieder aufzuladen. Zusätzlich wird Energie beim Bremsen rekuperiert. Die Batterie wiegt etwa 370 Kilogramm und hat eine Kapazität von gut 52 kWh.

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„Ich bin sehr glücklich für Audi, die vielen Fans der Marke und meine Landsleute. Dieser Sieg bedeutet mir viel. Es ist mein vierter Sieg mit der vierten unterschiedlichen Marke“, sagt der diesjährige Dakar-Sieger Carlos Sainz. „Das Team hat ein ganz besonderes Konzept entwickelt, mit dem wir die Ersten bei der Rallye Dakar sind. Nur Audi war mutig genug, dieses Wagnis einzugehen. Ich bin glücklich, dass wir damit Geschichte geschrieben haben. Und das bei einer der härtesten Ausgaben dieser Rallye, die ich erlebt habe. Danke an Mattias, Emil, Stéphane und Edouard, die uns so wertvoll geholfen haben. Das ist ein großartiger Sieg.“

Quelle: Audi – Pressemitteilung vom 19.01.2024

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