E-Fuel ist die Bezeichnung für synthetisch erzeugte Kraftstoffe. Das “E” steht für die englische Vokabel “electro”. Die deutsche Übersetzung lautet für den Automobilbereich “Elektro-Sprit”. E-Fuels können aber beispielsweise auch für Heizungen zum Einsatz kommen. Deshalb ist vereinfacht auch die Rede von E-Kraftstoffen. Wird beispielsweise von E-Diesel gesprochen, ist dies der Hinweis, dass der Kraftstoff speziell für diese Motoren gedacht ist. Etwas missverständlich ist das “E” allerdings in der Hinsicht, dass es den Gedanken nahelegt, der Strom würde direkt für den Betrieb des zugehörigen Geräts benutzt. Er wird lediglich zur Herstellung benötigt. Wir haben hier für Dich alle Informationen zu den E-Fuels leicht verständlich aufbereitet.
E-Kraftstoffe bestehen grundsätzlich aus drei Komponenten: Strom, Wasser und Kohlenstoffdioxid (CO2). Durch Elektrolyse wird dabei aus dem Wasser Wasserstoff. Diesem wird aus der Atmosphäre entnommenes CO2 beigemischt. Der Vorgang heißt Fischer-Tropsch-Verfahren und sorgt dafür, dass eine synthetische Flüssigkeit entsteht, mit der Verbrennungsmotoren arbeiten können. Teilweise ist deshalb auch vom “Power-to-Liquid”-Prozess die Rede, um zu verdeutlichen, worum es geht. Aus Deutschland war Siemens Energy maßgeblich an der Entwicklung der Technologie entwickelt.
Wo kann ich E-Fuels tanken?
Derzeit können E-Kraftstoffe noch überhaupt nicht getankt werden. Wenn es so weit ist, stehen sie potenziell aber an allen Tankstellen zur Verfügung. Da sie mit den bisherigen Verbrennungsmotoren kompatibel ist, ist kein Technologiewechsel in den Autos oder an den Zapfsäulen notwendig. E-Kraftstoffe lassen sich zudem exakt wie Heizöl oder Benzin in Tankwagen transportieren.
Ab wann kann ich E-Fuels tanken?
Die internationalen Hersteller, die sich zu einer “E-Fuel-Allianz” zusammengeschlossen haben, peilen 2025 als Einführungsjahr an. Die Produktionsmengen werden dann allerdings noch so gering sein, dass die synthetischen Kraftstoffe erst einmal regulärem Sprit beigemischt werden sollen. Bis 2050 sollen Autos 100 Prozent E-Sprit tanken kann. Möglicherweise wird es diesbezüglich aber eine Änderung geben: Durch die EU-Gesetzgebung dürfen ab 2035 nur noch klimaneutrale Fahrzeuge zugelassen werden. Der klassische Verbrennungsmotor kann dann nur mit E-Fuels überleben. Dies erklären wir Dir unter Punkt 3 im Detail. Dies könnte Anreize setzen, die Produktionskapazitäten deutlich schneller zu erhöhen als bislang geplant.
Kann ich jedes Auto mit E-Fuels betanken?
E-Kraftstoffe sind im Auto oder in der Heizung klimaneutral (also umweltfreundlich). Exakt die Menge, die an CO2 aus der Atmosphäre entnommen wurde, fließt durch die Verbrennung wieder zurück. Allerdings kann weiteres CO2 bei der Stromerzeugung entstehen, der für die Herstellung des synthetischen Kraftstoffes benötigt wird. Beispielsweise Kohlekraftwerke stoßen sogar sehr viel schädliches Kohlenstoffdioxid aus. Damit E-Sprit tatsächlich klimaneutral und umweltfreundlich ist, muss der Strom wenigstens zu 90 Prozent aus erneuerbaren Energien gewonnen werden. Und diese müssen vor Ort erzeugt werden, um keine Probleme durch den ansonsten notwendigen Stromtransport zu bekommen. Deshalb gilt: E-Benzin kann umweltfreundlich sein, muss es aber nicht. Möchtest Du in einigen Jahren einen entsprechenden Kraftstoff tanken, solltest Du Dich genau informieren, woher der eingesetzte Strom stammt.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Kompatibilität mit Verbrennungsmotoren: Es ist kein teurer Energiewechsel nötig | schlechter Wirkungsgrad: maximal 30 Prozent der eingesetzten Energie werden zum Betrieb eines Motors genutzt |
Tankstellen können weiter benutzt werden | Preise möglicherweise sehr hoch |
Potenzial zur Klimaneutralität | Mangelhafte Unterstützung vieler Autokonzerne: Lediglich Porsche investiert in Deutschland aktiv in die Forschung |
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