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E-Biker zieht Solaranlage hinter sich her: Wie weit kommt er damit?

e-biker zieht solaranlage hinter sich her: wie weit kommt er damit?

Mit diesem Aufbau will ein Brite 200 Kilometer zurücklegen.

E-Bikes sind dafür ausgelegt, vor allem Kurzstrecken zurückzulegen. Mit einem 400-Wh-Speicher kommen Radfahrer etwa 40 Kilometer weit. Um die Reichweite zu erhöhen, hat sich der Brite Simon Clark ein Experiment überlegt. Er möchte aus seiner Heimatstadt mit seinem E-Bike 200 Kilometer nach London fahren. Sein Ziel ist, dafür ausschließlich die Batterie seines E-Bikes und die zusätzliche Energie eines Solarmoduls zu nutzen. Dafür bringt er einen Anhänger an seinem Rad an. Auf diesem platziert er eine kleine PV-Anlage und eine zweite Batterie, die sich durch die Sonnenenergie während des Fahrens auflädt. Sobald die erste Batterie leer ist, tauscht er diese durch das zweite Modell aus. Die leere Batterie schließt er dann an die Solaranlage zum Aufladen an. Wie weit er mit diesem Versuchsaufbau kam, dokumentierte er in seinem YouTube-Video. Zu seiner Überraschung war das nicht so weit, wie er zunächst annahm.

Die Grundlage des Experiments 

Bevor Clark den Versuch startete, zeigt er seine Annahmen in einem Rechenbeispiel. Seine Fahrradbatterie hat eine Ausgangsleistung von 400 Wh. Diese läuft nur unter der Voraussetzung, dass er unter 25 km/h fährt und durchgängig in die Pedale tritt. Er geht davon aus, dass er etwa 50 Prozent der Zeit 200 Watt Leistung benötigt. Dadurch hat er eine stündliche Durchgangsspannung von 100 Watt als Energieausgang. Auf der anderen Seite produziert das Solarmodul Strom. Bei direkter Sonneneinstrahlung schafft diese laut Hersteller bis zu 100 Watt. Simon rechnet damit, dass er durchschnittlich 50 Watt erzeugen kann. Da die eingehende Energie geringer ist als die ausgehende Energie, werden die Batterien zu einem Zeitpunkt beide leer sein. Die Frage, die er sich stellt, ist, wann genau das sein wird.

 

Falsche Berechnungen sorgen für Probleme

Mit diesen Annahmen und seinem Solarpanel im Gepäck macht sich der Brite auf den Weg nach London. Er startet um neun Uhr morgens und geht davon aus, dass er es bis 19 Uhr zum Elizabeth Tower, in dem sich die berühmte Glocke Big Ben befindet, schafft. Nach den ersten 16 Kilometern ist der Ladezustand der ersten Batterie bereits auf 60 Prozent gesunken. Nach drei Stunden und 35 Kilometern ist sie leer. Daraufhin tauscht er die Batterie aus. Die Ersatzbatterie, welche die Solaranlage während der Fahrt auflud, erreichte zu dem Zeitpunkt 16 Prozent. Deutlich weniger, als er sich erhofft hatte. Als er auf das Display schaut, sieht er, dass die Batterie nur etwa 20 Watt statt der angegebenen 100 Watt produziert. Nach weiteren 45 Kilometern hatte sich auch die zweite Batterie entleert. Er tauscht dementsprechend wieder die Batterien. Diesmal hat die neue 18 Prozent. Damit kommt er noch bis in die nächste Stadt und bricht dort dann das Experiment ab. Die 200 Kilometer nach London sind so nicht möglich.

Fazit

Simon geht zunächst davon aus, dass das Solarmodul aufgrund des Staubes auf der Oberfläche zu wenig Strom produzierten. Doch nach einem Vergleichstest stellt er fest, dass das nicht das Problem war. Das Solarmodul, das er nutzte, produziert auch bei optimalen Bedingungen nur 50 Watt. Außerdem war der Radweg hügeliger als erwartet. Dadurch hat er während der Fahrt mehr als 100 Watt durchschnittlich verbraucht. Seine Rechnung war daher nicht realistisch. Er sagt, dass selbst mit einem besseren Solarmodul dieser Versuch nicht unbedingt zu empfehlen ist. Vor allem das schwere Gewicht und die zusätzliche Reibung machen die Fahrt weniger angenehm. Der Versuch, die Reichweite des E-Bikes mit einer portablen PV-Anlage zu erweitern, scheiterte. Simon erklärt allerdings, dass er den Versuch mit einer anderen Solaranlage noch einmal angehen würde.

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