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E-Auto: Energiekonzern Eon sieht großes Potenzial im Bidirektionalen Laden

Die 166.000 deutschen E-Autos mit bidirektionaler Funktion könnten bereits 1,75 Millionen Haushalte zwölf Stunden lang mit Strom versorgen, so eine Eon-Studie.

e-auto: energiekonzern eon sieht großes potenzial im bidirektionalen laden

BMW bietet eine auf die Haushalte seiner Kunden beschränkte Lösung an.

(Bild: BMW)

Elektroautos haben nach einer Eon-Untersuchung großes Potenzial als Stromspeicher für den eigenen Haushalt. Der Essener Energiekonzern veröffentlichte eine Analyse, der zufolge E-Autos mit spezieller Batterietechnologie zusammen rechnerisch genug Strom speichern könnten, um 1,75 Millionen Haushalte zwölf Stunden lang mit Energie zu versorgen. Dabei bezieht sich Eon auf die gut 166.000 in Deutschland zugelassenen Elektroautos, die in beide Richtungen laden können.

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Dabei wird Strom in der Autobatterie eingespeichert, der beispielsweise mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach eines Hausbesitzers erzeugt wurde. Später fließt Strom aus dem vor dem Haus geparkten Auto in die Wohnung, um den dortigen Energiebedarf zu decken. Die Batterie wird also nicht nur zum Autofahren genutzt, sondern sie wird zu einem Zwischenspeicher, damit der Nutzer etwas unabhängiger von Energie aus dem Stromnetz wird.

Geld verdienen mit Speicherdienstleistung

Auf ähnliche Weise könnten unter Einbeziehung der Stromkunden mit bidirektionalem E-Auto auch Stromproduktionsspitzen aus regenerativer Stromerzeugung im Versorgungsnetz zum Teil in den Fahrzeugbatterien gespeichert und später genutzt werden. So könnte ein Teil des Stromertrags aus der Photovoltaik auch nachts genutzt werden oder entsprechend Windstromerträge bei Flaute. Ans Netz angeschlossene Autobesitzer können in so einem Verbund mithilfe intelligenter Zähler Geld für ihre Speicherdienstleistung verdienen.

Hintergrund

Bislang ist das bidirektionale Laden eine Nische. Laut Kraftfahrtbundesamt gibt es in Deutschland 60,7 Millionen zugelassener Fahrzeuge. Die von Eon genannten 166.000 “bidi ready”-Autos – es geht vor allem um Modelle asiatischer Hersteller – machen also einen Anteil von nur rund 0,3 Prozent des gesamten deutschen Fuhrparks aus.

“Ein flächendeckender, umfassender Einsatz der Technologie ist aktuell in der Erprobung”, sagt der Eon-Manager Filip Thon und spricht sich dafür aus, den E-Auto-Akku “nicht nur für das Fahren, sondern als integrierten Teil unseres Energiesystems zu nutzen”. Die Eon-Analyse ist ein Gedankenspiel, mit dem das große Potenzial der noch jungen Technologie betont wird.

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(fpi)

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