Kia

Donnerstag Magazin: Kia EV6 – Beschleunigungstests von 90 – 10% SOC. Neu in Deutschland – die cleveren Silence Elektromobile. eEconic: Dänemark lässt den Müll leise wegräumen.

Kia EV6: Beschleunigungstests von 90 – 10% SOC.

Elektroautos verhalten sich anders. Während es bei einem Verbrenner völlig egal ist, ob der Tank voll oder leer ist, verändern sich die Beschleunigungszeiten bei einem Elektroauto durchaus je nach Ladestand. Tatsächlich stimmt das natürlich beim Verbrenner nicht ganz – denn ein voller Tank bedeutet mehr Gewicht und damit mehr Zeit von 0 auf 100 km/h. Jetzt kommt wahrscheinlich die Frage auf, ob das überhaupt wichtig ist? Vermutlich ist das den meisten Autofahrern komplett egal, solange die „Schildkröte“ nicht im Display erscheint. Wer sich aber einen „GT“ leistet, der hat schon gewisse Ambitionen.

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Kia EV6 GT: Der Preis ist heiss und bleibt knapp unter 70.000 Euro. Auf dem Nürburgring zeigte der Stromer den Testern von L’argus, dass es nicht immer BMW, Porsche oder Tesla sein muss – vor allem wenns um Ausdauer geht. Nun hat Bjørn Nyland den GT einem „SOC-Beschleunigungstest“ unterzogen und verglichen. Spannend.

Kia EV6 GT

Drastisch anwachsende Beschleunigungszeiten bei fallendem Ladestand signalisieren vor allem eines: weniger Standfestigkeit. Der Kia EV6 GT hingegen wurde bereits vom französischen Automagazin L’argus auf der Nordschleife getestet. An Standfestigkeit fehlt es dem Koreaner sicher nicht, denn er schlug im harten Rundentest die anderen Elektrofahrzeuge bravurös – übrigens inklusive des Porsche Taycan. Der GT blieb länger „einsatzfähig“ als der Zuffenhausener. Der Taycan Turbo S warf nach nur einer Runde das Handtuch, und schaltete wegen Batterieüberhitzung in den Schildkrötenmodus. Freilich: die Belastung auf der Rennstrecke ist durchaus heftig, vor allem wenn gestandene Rennfahrer am Steuer sind.

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Bjørn Nylands „SOC.Beschleunigungstest“. Fällt der Kia EV6 GT bei abnehmendem Ladestand bei Beschleunigen ab?

Bjørn Nylands SOC-Beschleunigungtests

Die Testreihe von Bjørn Nyland ist jedoch eine andere. Nyland testet die Fahrzeuge in 10-Prozent-Schritten und beginnt mit 90% SOC (State of Charge). Das seine Beschleunigungsmessungen nicht hochwissenschaftlich sind, Geschenkt. Ob das Auto in 3,7 oder in 3,72 Sekunden von 0 auf 100 spurtet, dürfte eher Messtoleranz als echter Unterschied sein. Wenn die Beschleunigung aber bei 10% auf 5,48 Sekunden einbricht, dann ist hier in der Tat eine Marke erreicht. Die Spannung innerhalb des Batteriepacks ist nicht mehr ausreichend, um die volle Leistung auf die Räder zu bringen.

Warum ist der GT dann auf der Nordschleife so gut gewesen?

Ganz einfach, da fuhr man das Auto nicht auf 30% herunter. Im Gegenteil. Die Ladung bewegte sich immer im Sweet-Spot, die Batterie war bei der dortigen Belastung ohnehin immer recht heiß. Deshalb schaffte der GT dort auch 3 Runden, zwei Runden mehr, als der Porsche. Donnerwetter.

e-engine meint: Nylands Einstellungs-Arie am Anfang der Testreihe darüber hinaus äußerst unterhaltsam. Die Einstellungsmöglichkeiten eines „Performance-Stromers“ sind in der Tat nahezu unendlich. Das allein lohnt schon, einen Blick in den relativ kurzen Youtube-Bericht zu werfen. Käufer solcher Autos stehen natürlich auf die Tüftelei am Anfang der Performance-Fahrt. Das grenzt schon, und das meinen wir (fast) ohne Ironie,  an Raketenwissenschaft. Have fun.

Bjørn Nyland | Kia EV6 GT 90-10 % SOC Beschleunigungstest

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Die spanischen „Silence-Stromer“ nun auch in Deutschland. Herausragend: das Batteriewechsel-Konzept.

Neu in Deutschland: die cleveren Silence Elektromobile

astara erweitert seine strategische Partnerschaft mit Silence: Die E-Roller und Kleinstfahrzeuge der zu ACCIONA gehörenden spanischen E-Mobilitätsmarke rollen künftig auch nach Deutschland. Der Vertrieb startet zunächst in den vier Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg und Hessen. Die innovativen Produkte des Unternehmens passen perfekt zum Portfolio und ganzheitlichen Ökosystem von astara.

Nach Belgien und Luxemburg ist Deutschland der dritte Markt, in dem Silence auf die Expertise von astara vertraut. Als Beispiel für eine nachhaltige Mobilität offeriert das Unternehmen Elektromodelle auf zwei und vier Rädern. Sie verfügen über ein Batteriepaket, das wie ein Koffer-Trolley über Räder und einen Griff verfügt. Damit lässt es sich bequem und sicher zur nächstgelegenen (Haushalts-)Steckdose rollen und laden. Eine spezielle Ladestation ist nicht erforderlich.

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Gegen den Nanocar S04 wirkt selbst ein Smart wie ein Lkw: Auch hier findet sich, wie im Zweirad, die herausnehmbare Batterie – es gibt dort aber deren 2! Der Nanocar ist übrigens ein Zweisitzer und wiegt nur 435 kg ohne Batterie. Die schlägt mit 2 x 41 kg zu Buche.

Herausnehmbare Batterie

ACCIONA offeriert unter der Marke Silence unter anderem den E-Roller S01, der gemeinsam mit seiner Premium-Variante S01+ das seit vier Jahren meistverkaufte Zweirad Europas in seiner Klasse bildet, das größere S02 Modell und das vierrädrige Nanocar S04. Als Wegweiser der urbanen Mobilität kombiniert dieser Zweisitzer ultrakompakte Abmessungen mit hohem Komfort. Zur Ausstattung gehören Features, die in diesem Segment einzigartig sind: Eine Klimaanlage, Zentralverriegelung, elektrisch einstellbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber, Smartphone-Halterung, Audio-Bluetooth-Verbindung und ein Multifunktionslenkrad sind an Bord. Der praktische Kofferraum fasst 247 Liter.

Komfortable City-Reichweiten

Während die Zweiräder mit einem portablen Batteriepaket mehr als 130 Kilometer Reichweite zurücklegen können, fährt der zweisitzige Silence 04 mit gleich zwei herausnehmbaren und austauschbaren Akkus vor. Dadurch sind fast 150 Kilometer möglich, ehe eine Ladepause erforderlich ist. Diese dauert an einer normalen Haushaltssteckdose durchschnittlich sechs Stunden.

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Cleveres System mit „Trolley“. So muss man die Batterie nicht schleppen und man kommt sogar in Wohnblocks (wenn es einen Lift gibt …).

Silence auf der IAA Mobility

astara präsentiert sich und seine Marken auf der diesjährigen IAA Mobility vom 4. bis 8. September 2023 in München. Neben den vollelektrischen Zweirädern S01 und S02 wird auch das S04 Nanocar von Silence am astara Stand in der Halle B1 ausgestellt.

e-engine meint: Die beiden Elektrofahrzeuge sind clevere Beispiele für die Verkehrswende innerhalb der Stadt. Das herausnehmbare Batteriepaket des S04 Nanocar ist zudem dank Trolley bequem und sicher transportierbar. Die maximale Geschwindigkeit des Citystromers liegt bei 85 km/h, der Preis des L6E zertifizierten Nanocars erscheint jedoch mit knapp 16.000 Euro recht hoch, zumal es keine staatlichen Boni für das Fahrzeug wohl aber spezielle Beihilfen je nach Kommune gibt. Eine Batterie hat übrigens eine Kapazität von 5,6 kWh.

Der Gag ist in unseren Augen das Wechselakku-System, das man bei einer gemieteten Batterie in Anspruch nehmen kann. Damit kann man den Preis eines Silence-Fahrzeugs offenbar um bis zu 40% senken. Gute Idee, wenn die Swap-Stationen auch wirklich in ausreichender Zahl vorhanden sind. Funfact: die Batterien sind auch als Energiequellen einsetzbar. Man benötigt nur einen zusätzlichen tragbaren Wechselrichter.

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Elektrische Mülllaster in Aarhus Dänemark: Keine lokalen CO2-Emissionen und weniger Lärm. Ideal für urbane Gebiete.

Mercedes-Benz eEconic: räumt in Zukunft im dänischen Aarhus den Müll weg

Der Mülllaster – oft ein Quell der Freude. Vor allem wenn die fleissigen Dienstleister äußerst früh arbeiten (müssen). Dann ist es mit dem Schlaf wegen der Lärmentwicklung vorbei. Aber es gibt Abhilfe – von Daimler Truck. Der eEconic fährt elektrisch und damit äußert geräusch- und CO2-arm.

Komunaleinsatz

Der batterieelektrische eEconic für den Kommunaleinsatz ist ab sofort auch im dänischen Aarhus an der Ostküste Jütlands als Abfallsammelfahrzeug für das im Entsorgungsbereich tätige Unternehmen Urbaser A/S im Einsatz. Die Batterien der fünf eEconic werden über Nacht auf dem Betriebshof des Unternehmens aufgeladen. Urbaser A/S setzt den eEconic bereits in Städten wie Kopenhagen und Vejle ein. Insgesamt hat das Entsorgungsunternehmen knapp 50 Fahrzeuge bestellt, die nun sukzessive übergeben werden. Damit liegt der eEconic-Auftragseingang in Dänemark bereits bei über 100 Einheiten.

Lokal CO2-neutral und geräuscharm

Mit dem eEconic hat Mercedes-Benz Special Trucks eine neue Ära eingeläutet. Der Niederflur-Lkw mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 27 Tonnen und einer e-Achse mit integrierter Antriebseinheit sowie zwei Elektromotoren basiert auf dem eActros für den schweren Verteilerverkehr. Die Batterien des eEconic bestehen aus drei Batteriepaketen, die jeweils eine installierte Kapazität von 112 kWh und eine nutzbare Kapazität von rund 97 kWh bieten. Der E-Lkw kann die große Mehrheit der Econic-typischen Abfallsammelrouten im Einschichtbetrieb ohne Zwischenladen abdecken. Bei vorausschauender Fahrweise kann durch Rekuperation sogar elektrische Energie zurückgewonnen werden. Das ist gerade im Stop-and-Go-Betrieb beim Müllsammeln ein großer Vorteil. Das im eEconic serienmäßig verbaute Multimedia-Cockpit Interactive informiert kontinuierlich unter anderem über den Ladezustand der Batterien, die verbleibende Reichweite sowie den aktuellen und durchschnittlichen Energieverbrauch in kWh pro 100 Kilometer.

Laden lässt sich der Lkw mit bis zu 160 kW: Die drei Batteriepakete des eEconic benötigen an einer üblichen DC-Schnellladesäule mit 400 A Ladestrom etwas mehr als eine Stunde, um von 20 auf 80 Prozent geladen zu werden.

e-engine meint: Irgendwie ist es schön zu beobachten, dass in anderen europäischen Ländern der elektrische Fortschritt in fast alle Bereiche vordringt. Von deutschen Abfallentsorgern hört man da eher wenig, was auch an den leeren Kassen im komunalen Bereich liegen mag. Hinzu kommt die suboptimale Stromproduktion in Deutschland, die einen kommunalen Einsatz derzeit geradezu absurd erscheinen lässt. Dänemark produziert seinen Strom in der Regel weit sauberer als Deutschland.

Fotos: Bjørn Nyland (Youtube Stills), Kia, Silence/astara/ACCIONA, Daimler Truck, e-engine

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