- TFLEV: Der ultimative Wintertest – bei -19°C
- TLFEV | Mit dem Tesla Model 3 Performance bei -19°C zum Reichweitentest.
- Habeckonomics: Tesla reagiert mit aggressiver Preisgestaltung
- Batteriepreise: CATL und BYD verschärfen Preiskampf
- Namensänderungen: Ora Funky Cat wird zu …
TFLEV: Der ultimative Wintertest – bei -19°C
Für den Stammtisch steht fest: wenn die Temperaturen empfindlich unter Null Grad Celsius fallen, ist der durchschnittliche Elektroauto-Pilot buchstäblich in den Allerwertesten gekniffen, weil die Reichweite so dramatisch sinke, dass an Langstrecke nicht mehr zu denken sei. Die Youtuber von TFLEV wollten das genau wissen und starteten einen Test mit ihrem ein Jahr alten Tesla Model 3 Performance.
Die „Versuchsanordnung“
Der Wagen wurde in der Garage auf 100% geladen. Hier war es erst einmal egal, wie kalt es draussen ist. Die Youtuber sind übrigens in Denver, Colorado lokalisiert, und da gibts durchaus einen echten Winter – nicht so einen Mickeymaus-Winter wie hierzulande, wo -11°C bereits größte Hysteriestürme auslösen und den Verkehr auf breiter Front zusammenbrechen lassen.
Der Tesla wurde über Nacht (15 Stunden) bei -19°C quasi unter der Laterne geparkt. Mithin also ein typischer Vorgang für Menschen ohne eigene Garage. Am nächsten Morgen dann startete man zu einem Reichweitentest. Nach 15 Stunden in der Kälte hatte der Tesla immerhin noch 97% SoC, was eigentlich nicht schlecht ist. In diesen 15 Stunden war die Batterie dann auch ziemlich ausgekühlt. Auf ein „Preheating“ wurde verzichtet. Mit anderen Worten, der Trip begann schon mal mit intensiver Batterieheizung, damit das Auto auch funktionierte.
Allwetter-Reifen und winterliche Straßenverhältnisse
Viele Faktoren tragen zu weniger Reichweite bei. Da ist die Batterieheizung, die Heizung für den Innenraum und natürlich der höhere Rollwiderstand durch schneebedeckte Straßen mit Winter- oder Allwetterreifen. Im Innenraum stellten die Youtuber die Heizung auf 21°C, die Lenkrad- und Sitzheizung wurde ebenfalls aktiviert. Die Testfahrt unter winterlichen Verhältnissen wurde mit dementsprechenden Geschwindigkeiten gefahren. Nach 158 Meilen (rund 254 Kilometer) war erst mal Sabbath. Das Auto hatte noch einen SoC von 2%. 20 Minuten vor Laden gaben die Tester den Standort eines Superchargers ein, damit die Batterie vorkonditioniert werden konnte. Das passiert bei Tesla dann automatisch und braucht natürlich auch Strom.
Ladegeschwindigkeit
Beim Anstecken des Model 3 und 2% Ladung gönnte sich der Stromer dann trotz eisiger Temperaturen anfänglich immer noch mehr als 200 kW. Das ist eben der Vorteil des Vorkonditionierens. Das Display warf auch prompt eine Verbrauchsstatistik aus: fast 40% Mehrverbrauch durch die Wetterverhältnisse. Normalerweise schafft der Performance bis zu 278 Meilen, also über 440 Kilometer.
TLFEV | Mit dem Tesla Model 3 Performance bei -19°C zum Reichweitentest.
Habeckonomics: Tesla reagiert mit aggressiver Preisgestaltung
Bislang stand das Tesla Model Y Maximale Reichweite mit 59.017 Euro bei EV Database (alle folgenden Preise ohne Subventionen und Boni). Nun hat die Musk-Company mal wieder an der Preisspirale gedreht. Derzeit kostet das Model Y 49.990 Euro, die Performance-Version 55.990 (bislang 63.667 Euro).
Auch beim Model 3 hat sich der Endpreis drastisch geändert. Das Model Highland ist nun ab 42.990 Euro (bislang 46.220 Euro) zu haben, die Version „Maximale Reichweite“ kostet nun 51.990 Euro (bislang 55.220 Euro). Vor allem beim Model 3 sieht man schön, dass die Preiskorrekturen wegen der chinesischen Fertigung nicht vehementer ausfallen können. Beim Model Y scheint sich Grünheide hier tatsächlich zu lohnen. Zudem liegt der Sollzinssatz beim Ballonkredit beim Model Y derzeit bei 0,00%.
Batteriepreise: CATL und BYD verschärfen Preiskampf
Apropos Preiskämpfe. Wie das chinesische Portal CNEVPOST gerade berichtet, verschärft sich der Preiskampf bei Antriebsbatterien derzeit. Die beiden größten Hersteller der Welt, CATL und BYD senken Berichten zufolge ihre Batteriekosten weiter.
Nicht nur der Preiskampf bei Elektrofahrzeugen hat sich in China in den letzten Wochen und Monaten weiter verschärft. Auch der Kampf um Marktpositionen bei Batterieherstellern geht in eine neue Runde. Um Marktanteile zu sichern und zu erweitert sortiert laut CNEVPOST CATL derzeit seine Produktionslinienressourcen um weitere Kostensenkungen zu ermöglichen. Vor allem bei den 173-Ah-LFP-Zellen nach VDA-Spezifikation drehe man derzeit an den Endpreisen. Die Zellen, die laut Portal nun eine bessere Leistung ohne Preiserhöhung bieten, zielen vor allem auf Stromer im Preissegment um 13.000 bis 25.000 Euro.
e-engine meint: mit dem Batterie-Preiskrieg im unteren Segment legen die beiden Großhersteller das Fundament für noch bezahlbarere Elektrofahrzeuge im Kompakt-Segment. Das dürfte vor allem den europäischen OEMs weiter Kopfzerbrechen bereiten, denn damit ebnen CATL und BYD den Markt für günstige Stromer – ein Segment, in dem die Europäer derzeit wenig zu bieten haben.
Namensänderungen: Ora Funky Cat wird zu …
Raider heißt jetzt Twix, geändert hat sich nix. So ein Spruch prägt ein. Der Marketingstunt für die Schokoriegel funktionierte bestens. Beim Ora Funky Cat sind wir da nicht ganz so sicher. Der heißt nun GWM Ora 03. Keine Ahnung, wer die Verantwortlichen in den Chefetagen der Autohersteller auf das schmale Brett geschickt hat, dass irgendeine Zahl einprägsamer als ein – zugegeben ausgefallener – Name ist. Wie auch immer. Die Funky Cat ist tot, es lebe der o3.
Fotos: TFLEV (Youtube Stills), Tesla, BYD, Bernd Maier-Leppla