Diese zehn Dinge nerven Österreicher im Straßenverkehr am meisten
Ob Radfahrer, Fußgänger oder PWK-Fahrer: Stressfrei geht es auf Österreichs Straßen nicht zu.
Im Rahmen des KFV-Präventionsmonitors wurden mehr als tausend Personen ab 18 Jahren mit Wohnsitz in Österreich befragt. 63 Prozent halten demnach den Umgang miteinander für „aggressiv“. Insbesondere die Benutzer von Fahrrädern (49%), E-Scootern (35%) und Pkw (31%) werden gerne für Konflikte im Straßenverkehr verantwortlich gemacht, wobei sich die einzelnen Gruppen gegenseitig als Verursacher sehen.
Bei der Frage nach den derzeit größten Problemen für die Verkehrssicherheit in Österreich wurde spontan am häufigsten „zu hohe Geschwindigkeit“ und oder „Rasen“ genannt, weiß Klaus Robatsch, Leiter des Bereichs Verkehrssicherheit im KFV.
Klaus Robatsch, Leiter des Bereichs Verkehrssicherheit im KFV konstatiert, dass die Befragten in diesem Punkt gutes Gespür bewiesen haben: „Tatsächlich ist es so, dass ‚nicht angepasste Geschwindigkeit‘ neben ‚Unachtsamkeit/Ablenkung‘ Jahr für Jahr an der Spitze der Hauptunfallursachen für tödliche Verkehrsunfälle rangiert. Eine unserer zentralen Forderungen lautet daher, dass Geschwindigkeitsüberschreitungen in das Vormerksystem aufgenommen werden sollten“, so der Verkehrsexperte.
In anderen europäischen Ländern ist es längst üblich, dass diese beim dort etablierten Punkteführerschein berücksichtigt werden.
Handy am Steuer: Unfallrisiko steigt um das Fünffache
Radfahrer gegen Pkw – ein SpannungsfeldAls großes Problem für die Verkehrssicherheit werden generell auch Radfahrer betrachtet (Platz 3). Robatsch erklärt dazu: „Radfahren ist eine umweltfreundliche Art der Fortbewegung und erfreut sich steigender Beliebtheit. Durch den zunehmenden Radverkehr steigt aber auch das Konfliktpotenzial. Zugleich wird die Radverkehrsinfrastruktur heute von mehr Fahrzeugkategorien benutzt als früher: angefangen von E-Bikes und E-Scootern bis hin zu breiten Lastenrädern und mopedähnlichen E-Fahrzeugen.“
Zu wenig Radwege sorgen für Ärger
„In Österreich gibt es derzeit generell zu wenig Radwege und die bestehenden sind zudem vielfach zu schmal. Nachdem der Ausbau des Radwegenetzes zu langsam voranschreitet, könnte man mit der Ausweitung der Tempo-30-Zonen im Ortsgebiet das Konfliktpotenzial im Mischverkehr mit Pkw relativ rasch entschärfen“, so der Verkehrsexperte.
Das KFV veranstaltet zudem gemeinsam mit der Forschungsgesellschaft Straße, Schiene und Verkehr (FSV) laufend Informationsseminare, um den Gemeinden und Verkehrsplanern die neue Richtlinie zur Radverkehrsinfrastruktur (RVS 03.02.13 „Radverkehr“) näherzubringen. Die dortigen Vorgaben besagen beispielsweise, dass Radwege künftig breiter ausfallen müssen als früher.