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Deutschlandticket von 20 Millionen Menschen gekauft

Knapp ein Jahr nach Einführung des 49-Euro-Tickets haben die Verkehrsunternehmen Bilanz gezogen.

deutschlandticket von 20 millionen menschen gekauft

Vor einem Jahr: Bundesverkehrsminister Volker Wissing, NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer, DB-Vorständing Evelyn Palla und VDV-Präsident Ingo Wortmann feiern das Deutschlandticket.

(Bild: VDV)

Seit Einführung des Deutschlandtickets am 1. Mai 2023 haben 20 Millionen Menschen mindestens einmal ein solches Ticket besessen. Das geht aus Zahlen hervor, die der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) erheben ließ. Durchschnittlich würden im Monat 11,2 Millionen der 49-Euro-Tickets gebucht. Dabei betrage die Besitzquote unter Gering- und Vielverdienern 50:50.

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35 Prozent der Nutzer sind zwischen 14 und 29 Jahre alt, geht weiter aus den Zahlen hervor. 21 Prozent kommen aus dem ländlichen Raum. Der VDV schließt daraus, dass das Deutschlandticket eher von jüngeren Menschen und in Städten gebucht wird. 25 Prozent der Fahrten wären nicht ohne das Deutschlandticket gemacht worden, hat Forsa für den VDV herausgefunden.

7 Prozent buchen Deutschlandticket sporadisch

Mehr als jeder zweite Inhaber des Deutschlandtickets für den ÖPNV gehört zu den dauerhaften Nutzern, die das Ticket seit Beginn ununterbrochen besitzen. Ein weiteres knappes Drittel hatte das Abo für mindestens acht Monate. Etwa 7 Prozent der Inhaber buchen das Ticket laut VDV sporadisch für einzelne Monate, um es dann kurzfristig wieder zu kündigen, 44 Prozent haben das Ticket mindestens einmal gekündigt.

Das Deutschlandticket habe “maßgeblich dazu beigetragen, während der Pandemie verlorene Fahrgäste für den ÖPNV zurückzugewinnen”, teilte VDV-Präsident Ingo Wortmann mit. “Insgesamt liegen die Fahrgastzahlen allerdings vor allem außerhalb der Ballungsräume und Großstädte noch etwas unterhalb der Vor-Corona-Jahre, daher haben wir uns mit einer Steigerung auf 15 Millionen Deutschlantickets bis zum Jahresende ein ehrgeiziges Ziel gesetzt.”

“Dramatische Finanzierungssituation”

Weil den Verkehrsunternehmen aufgrund des günstigeren Abos Einnahmen wegbrechen, müssen Bund und Länder diese kompensieren. Sie bezuschussen das Abo jeweils mit 1,5 Milliarden Euro pro Jahr. Zwar spricht sich auch der Bundesverkehrsminister dafür aus, das Angebot zu verstetigen. Doch die Finanzierungszusagen des Bundes gelten bislang nur bis einschließlich 2025. Hinzu kommt, dass der Bund noch seiner Verpflichtung nachkommen müsste, seine nicht verausgabten Finanzmittel aus 2023 auf das Jahr 2024 zu übertragen, wie die Verkehrsminister der Länder kürzlich forderten. Eine Preisgarantie für Nutzerinnen und Nutzer gibt es nur noch für dieses Jahr, ab 2025 könnte sich der Monatspreis erhöhen.

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Der Bund müsse sich “klar und deutlich” zu einer langfristigen Mitfinanzierung des Tickets bekennen, forderte Wortmann. “Die Finanzierungssituation der Branche spitzt sich dramatisch zu. Wir waren im ÖPNV nie weiter weg von den im Zuge der Verkehrswende politisch vereinbarten Ausbauzielen als aktuell.”

VDV-Vizepräsident Knut Ringat betonte den “Digitalisierungsschub”, den das Deutschlandticket mit sich gebracht habe. “Etwa jedes zweite Abo ist ein Handy-Ticket. Etwa zwei von drei Abos sind digital, also über eine Website oder App, gekauft worden.”

(anw)

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