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Deutlicher Anstieg bei E-Autos

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Deutlicher Anstieg bei E-Autos

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Strom ist gefragt: Unter 3150 neu zugelassenen Pkw im Landkreis Starnberg waren im vorigen Jahr 915 reine Elektroautos. Verbrenner ohne Elektrounterstützung machen nur noch die Hälfte der neuen Pkw aus.

Drei von zehn neu zugelassenen Pkw im Landkreis fahren ausschließlich mit Strom, etwa jeder zweite zumindest teilweise. Das geht aus den Zulassungszahlen des Landratsamtes für das Jahr 2023 hervor. Den Wegfall der Förderungen in diesem Jahr spüren Autohändler sofort.

Landkreis – Im Jahr 2023 wurden im Landkreis Starnberg insgesamt 4427 Fahrzeuge neu zugelassen, darunter 3150 Pkw – und darunter wiederum waren 915 reine Elektrofahrzeuge, was fast 30 Prozent ausmacht. Im Jahr zuvor waren es mit 809 noch deutlich weniger Elektroautos. Laut Statistik-Portal Statista gab es im Vorjahr deutschlandweit mit 524 200 neu zugelassenen Elektroautos einen Höchstwert. Der Verbrenner war dagegen auf dem Rückzug: Mit 1418 Fahrzeugen hatte nur knapp die Hälfte der Neuzulassungen – also wirklich neuer Pkw, keine Gebrauchtfahrzeuge oder Re-Importe – den herkömmlichen Antrieb. Mehrere Hundert neue Pkw haben einen kombinierten Antrieb (Hybrid).

Unter den Neuzulassungen waren außerdem 395 Motorräder, 270 Lkw und 16 Sonderfahrzeuge. Zu Letzteren zählen beispielsweise Krankenwagen. Das geht aus einer auf Nachfrage des Starnberger Merkur ermittelten Statistik des Landratsamtes hervor. Mit Strom fahren nicht nur Pkw, sondern auch 38 andere Gefährte. Unter den Lkw befinden sich 51 land- und forstwirtschaftliche Zugmaschinen. Die Landkreisbürger fahren weiterhin gerne mit „Heim auf Rädern“ in den Urlaub – 28 Wohnanhänger und 121 Wohnmobile wurden neu angemeldet, was jedoch einem Rückgang zu den Corona-Jahren bedeutet. Im Jahr 2020 wurden noch 39 Wohnanhänger und 177 Wohnmobile neu zugelassen.

Die bevorzugten Farben beim Neuwagenkauf waren klassisch – 31,6 Prozent der Fahrzeuge waren deutschlandweit grau, 26,5 Prozent schwarz. Das Autohaus Bauer in Pöcking erlebt einen neuen Trend. „Es sind wieder kräftige Farben wie Türkis, Rot, Blau und Goldtöne gefragt“, sagt Inhaberin Stephanie Bauer im Merkur-Gespräch.

Insgesamt betrug der Gesamtfahrzeugbestand im Landkreis Starnberg zum Stichtag 31. Dezember 2023 124 778 Fahrzeuge. Da im Landkreis offiziell 139 156 Menschen leben, verfügt statistisch gesehen also fast jeder Einwohner über ein eigenes Fahrzeug. Wie viele Menschen im Landkreis einen Führerschein besitzen? Diese Zahl kann das Landratsamt nicht genau nennen, schätzt sie aber auf 98 000.

Eine Statistik des Landratsamtes zeigt, dass es im vergangenen Jahr insgesamt 10 686 Elektroautos gab: 4218 reine Elektrofahrzeuge, 4229 Elektrofahrzeuge mit kombiniertem Betrieb (Hybrid) und 2239 Plug-in-Hybrid-Autos, Fahrzeuge mit Hybridantrieb und extern aufladbarem Speicher. Zehn Jahre zuvor waren es noch 235 Elektroautos gewesen. Eine rasant steigende Entwicklung zeichnet sich seit dem Jahr 2019 ab. Interessant ist auch die Herstellerliste reiner Elektrofahrzeuge: Dabei führt BMW mit 739 Zulassungen vor Tesla mit 702 Fahrzeugen und Volkswagen auf dem dritten Platz mit 524 Fahrzeugen. Porsche landet mit 69 Elektrofahrzeugen auf Platz elf.

Seit Anfang dieses Jahres gibt es keine staatliche Förderung der E-Mobilität mehr. „Die Nachfrage ist auf Grund des spontanen Wegfalls des Umweltbonus signifikant eingebrochen“, erklärt Stephanie Bauer vom Autohaus Bauer. Die hohen Kosten würden die Kunden abschrecken. „Wer allerdings ein Eigenheim und sogar noch eine Solaranlage auf dem Dach hat, für den kann die Anschaffung noch immer interessant sein“, sagt sie. Das Laden zu Hause sei dann preiswert und umweltfreundlich. Im Trend lägen Hybridmodelle sowie der Mietkauf in Form von Leasing- und Abo-Modellen.

„Aktuell werden wir auch bei unseren hochwertigen Kleinwagen leergekauft“, sagt Bauer. Gründe dafür seien das sinkende Angebot an Kleinwagen aller Hersteller und dass das Schaltgetriebe zukünftig schnell verschwinden würde. „Lieber jetzt noch auf bezahlbare und bewährte Technik setzten“, erklärt Bauer das Motto ihrer Kunden. Für das Thema Wasserstoff sehe sie keine Zukunft – das sei nicht wirtschaftlich.

Am andere Ende der Altersskala steigen die Zahlen übrigens: Im Jahr 2018 gab es im Landkreis 2218 zugelassene Oldtimer, im vorigen Jahr waren es 3199. Ein Oldtimer ist ein mindestens 30 Jahre altes Fahrzeug.

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