Auto-News

BMW

Wissen & Technik

Der deutsche Elektro-Vorreiter: Alle E-Autos von BMW im Überblick

der deutsche elektro-vorreiter: alle e-autos von bmw im überblick

Aufschlussbedarf zu Tesla & Co: BMWs E-Auto Portfolio

Als BMW im Jahr 2011 auf der Internationalen Automobilausstellung IAA in Frankfurt den optisch klar hervorstechenden Kompaktwagen i3 vorstellte, war damit der Grundstein für eine verheißungsvolle Zukunft der emissionsfreien Mobilität gelegt.

Als die Elektromobilität noch in den Kinderschuhen stand, war BMW vorn mit dabei. Doch nach dem vielversprechenden Start kam der Elektrovorstoß ins Stocken. Und BMW wurde vom Frühstarter zum Nachzügler. Große Konzerne und alteingesessene Hersteller wie BYD aus China und Tesla aus den USA, liefen dem bayerischen Autobauer den Rang als E-Pionier ab. Mittlerweile steht BMW in Bezug auf E-Autos zumindest in Deutschland mit an der Spitze und macht mit seinem innovativen Produktionskonzept am Stammwerk in München Schlagzeilen. Dort sollen ab Ende 2027 nur noch Elektroautos vom Band rollen.

Entwickelt wurde daher unter anderem mit dem iX5 Hydrogen auch ein Brennstoffzellenfahrzeug, das zumindest in Kleinserie produziert wird. Jedoch hat BMW inzwischen auch einige neue Elektroautos im Sortiment. Insgesamt neun Modelle mit reinem E-Antrieb stehen zur Wahl.

BMW i4

Im November 2021 feierte der BMW i4 Marktstart. Die erste E-Limousine von BMW basiert auf dem Verbrenner-Modell 4er Gran Coupé und ist mittlerweile in drei verschiedenen Ausführungen erhältlich: Das Basismodell eDrive 35 mit Hinterradantrieb hat einen 67-kWh-Akku verbaut, der bis zu 478 Kilometer Reichweite ermöglicht. Das liegt vor allem an der effizienten Antriebstechnik, die den Verbrauch gering hält. Die E-Maschine leistet dann 210 kW (286 PS), die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 190 km/h. Das ist weniger als der Hauptkonkurrent, das Model 3 von Tesla, bietet – und das Model 3 ist zudem um mehr als 10.000 Euro billiger als die Basisvariante des BMW i4, die bei 56.500 Euro startet. Und: wegen des hohen Gewichts (2,1 Tonnen) bleibt die Dynamik etwas auf der Strecke.

Zum Test: So macht sich das Elektro-Gran-Coupé mit M-Qualitäten

Erhältlich ist vom i4 aber auch eine stärker motorisierte Variante eDrive 40 mit 250 kW (340 PS), die bis zu 590 Kilometer Reichweite bietet – ebenfalls mit Hinterradantrieb. Einen Allradantrieb gibt es nur bei der teuersten Ausführung des i4, der Topversion M50 (70.800 Euro), mit einer Leistung von 400 kW (544 PS). Das Zusammenspiel der vielen Assistenzsysteme, die für den i4 erhältlich sind, funktioniert bei allen Ausführungen hervorragend. Das Platzangebot im Innenraum hingegen fällt vergleichsweise mäßig aus. Im Fond wird es für Passagiere eng – und Menschen über 1,85 Meter Körpergröße stoßen hinten mit dem Kopf an die Decke.

BMW i7

BMW versucht mit der Limousine i7 im Luxussegment neue Maßstäbe zu setzen. Das ist durchaus wörtlich zu verstehen. Denn der Wagen ist 5,39 Meter lang – und fällt damit wesentlich größer aus als Modelle der Konkurrenz. Das macht den Wagen im Straßenverkehr jedoch sperrig. Der Fahrspaß bleibt so auf der Strecke. Erst recht, weil dabei eine Masse von 2,7 Tonnen Leergewicht bewegt werden muss. Zurückzuführen ist das auf den riesigen Akku, der über eine Speicherkapazität von 101,7 kWh verfügt. Die Reichweite liegt so bei bis zu 625 Kilometer. Der i7 rangiert damit in den Gefilden der derzeitigen Reichweiten-Spitzenreiter: Tesla Model S, Mercedes EQS, Lucid Air oder auch dem SUV iX aus dem eigenen Haus.

Zum Test: Elektrischer Luxus im XL-Format: Weltpremiere des BMW i7

Im Innenraum hebt sich der i7 jedoch klar von der Konkurrenz ab. Es gibt zum Beispiel extralange Loungesitze für den Fond, aber auch einen 31,3 Zoll großen Theatre Screen, der die hinteren Plätze der Limousine zum fahrenden Kinosaal macht. Nachteil: Die Extras bringen hohe Aufpreise mit sich, die den ohnehin hochpreisigen Wagen (ab 135.900 Euro) nochmals teurer machen. Erhältlich ist die Luxuslimousine mit E-Antrieb in bislang einer Ausführung, nämlich als xDrive 60 mit Allradantrieb, 400 kW (544 PS) Leistung und einer Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h. BMW schließt so zu Tesla und Co. auf. Jedoch gibt es den Luxuswagen auch noch in zwei Plug-in-Hybrid-Varianten. Die Preise starten dann bei 116.000 Euro beim Basismodell und klettern auf 146.200 Euro für die M-Version mit Topmotorisierung (Systemleistung: 420 kW / 571 PS).

BMW iX1

Der Kompakt-SUV BMW X1 ist bereits seit 2009 erhältlich. Seit November 2022 – in mittlerweile dritter Generation – gibt es von dem Wagen neben Benziner-, Diesel- und Plug-in-Hybrid-Varianten nun auch eine Ausführung mit reinem E-Antrieb: sie heißt iX1 xDrive30, ist auf der gleichen Verbrennerplattform aufgebaut – und das derzeit günstige BMW-Modell mit E-Antrieb. Es kostet 55.000 Euro. Der iX1 kommt auf eine Leistung von 230 kW (313 PS). Die Reichweite liegt bei maximal 414 Kilometern. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 180 km/h begrenzt, in 5,7 Sekunden gelingt der Sprint von 0 auf 100 km/h. Verglichen mit den anderen BMW-Stromern sind das mäßige Werte.

Zum Test: Der kompakte Elektro-SUV überzeugt bei der ersten Fahrt

Die ähnlich positionierten Basismodelle aus dem VW-Konzern, etwa den Skoda Enyaq iV, oder auch den Ioniq 5 von Hyundai hängt der iX1 zwar ab, dafür jedoch ist er auch teurer – sozusagen inklusive BMW-Aufschlag. Positiv überrascht der Kompakt-SUV im Innenraum mit einer verschiebbaren Rücksitzbank. Das sorgt für viel Platz für alle Fahrzeuginsassen, auch im Fond. Ein Plus gegenüber dem anderen günstigen BMW-Stromer i4. Ein Pluspunkt ist auch der serienmäßig verbaute Allradantrieb. Ebenfalls positiv: Das Kofferraumvolumen (490 Liter) fällt größer aus als etwa beim Plug-in-Hybrid-Modell der Vorgängergeneration. Das Ladekabel muss jedoch auch im Kofferraum verstaut werden, denn einen Frunk gibt es nicht.

BMW iX3

Ähnlich wie beim iX1 handelt es sich auch beim etwas größeren BMW-SUV iX3 um einen auf E-Antrieb umgebauten Verbrenner. Dieser Elektro-SUV basiert auf dem X3, der seit 2003 auf dem Markt ist und seit 2020 in mittlerweile dritter Generation gefertigt wird. Erhältlich ist der Wagen nicht nur als Diesel, Benziner und Plug-in-Hybrid, sondern zusätzlich auch mit E-Antrieb. Das Modell iX3 wird in China produziert. Und das macht sich bemerkbar. Hartplastik-Elemente im Innenraum stören den eigentlich hochwertig anmutenden Look, den man von einem BMW erwarten darf. Erst recht bei einem E-Auto, das mindestens 67.300 Euro kostet.

Zum Test: Münchens Antwort auf Tesla ist ein chinesisches Elektro-SUV

Im Gegensatz zum iX1 gibt es auch keinen Allradantrieb, sondern der iX3 fährt mit Hinterradantrieb. 210 kW (286 PS) leistet die E-Maschine. Auch hier schneidet der iX1 besser ab. Genau wie der kleinere Bruder, ist dieses Elektro-SUV bei 180 km/h abgeriegelt – hier gibt es keine Unterschiede. Dafür bietet der iX3 jedoch einige Features serienmäßig, für die beim iX1 Aufpreise gezahlt werden müssen. Etwa einen Spurhalteassistenten, ein Sonnendach oder auch eine Sitzheizung. Auch die Reichweite mit einer Akkuladung fällt mit maximal 459 Kilometern höher aus als beim kleineren Bruder. Positiv ist zudem: Für den Akku mit einer Speicherkapazität von 80 kWh verwendet BMW keinerlei seltene Erden. Der Wagen lässt sich also mit gutem Gewissen fahren.

BMW iX

Genau wie die Limousine i7 positioniert BMW auch den Elektro-SUV iX im Luxussegment. Erhältlich ist der Wagen in drei verschiedenen Ausstattungsvarianten: die günstigste Ausführung iX xDrive 40 startet bei 77.300 Euro. Der darin verbaute kleine Akku, der über eine Speicherkapazität von 76,6 kWh verfügt, bringt den Elektro-SUV 426 Kilometer weit. Kein sonderlich beeindruckender Wert. Umso mehr überzeugt der besser ausgestattete iX xDrive 50 (ab 100.100 Euro), mit dem größten Akku aus dem Hause BMW. Der fasst 111,5 kWh und macht eine Reichweite von 626 Kilometern ohne Ladestopp möglich. Weiter kommt kein BMW-Elektroauto ohne Ladepause. Zumindest auf dem Papier: Denn der Verbrauch fällt gerade auf der Autobahn hoch aus, höher etwa als bei der Konkurrenz von Mercedes (EQS SUV).

Zum Test: So gut schlägt sich das bayerische Elektro-Schiff

Der top motorisierte BMW iX M60 (ab 136.100 Euro) ist die dritte erhältliche Variante und bietet mit 455 kW (619 PS) die höchste Elektro-Motorenpower aller BMW-Stromer. Den Vergleich zum Konkurrenten Tesla Model X Plaid mit mehr als 1000 PS verliert BMW dennoch deutlich. Dafür überzeugt der Wagen in einer anderen Kategorie, bei der Anhängelast: 2500 Kilogramm lassen sich mit dem iX ziehen. Das ist ideal für E-Autofahrer, die zum Beispiel einen Wohnwagen besitzen. Und auch die Ausstattung des Wagens ist beachtlich. Das beginnt bei den vielen Assistenzsystemen, die sehr gut funktionieren und setzt sich bei Features wie dem erstklassigen Soundsystem fort. Enttäuschend ist die schmale Heckklappenöffnung des Kofferraums, die es schwer macht, größere Gepäckstücke einzuladen.

BMW i5

TOP STORIES

Top List in the World