Ratgeber

Tipps & Tricks

Das müssen Sie über die Womo-Gasprüfung wissen

Wir bringen Licht in den HU-Dschungel: Ist die Gasprüfung bei der HU noch verpflichtend oder gilt die gesonderte Prüfung weiter?

Die Pflicht einer Gasprüfung im Rahmen der Hauptuntersuchung entfällt. Das gilt schon seit April 2022. Das Künftig ist sie als eine eigenständige Prüfung unabhängig von der Hauptuntersuchung (HU) verpflichtend – und zwar nicht nur für Wohnmobile, sondern gleichfalls für Wohnwagen. Was bedeutet das für WohnmobilfahrerInnen?

Ist die Gasprüfung für die HU verpflichtend?

Die Hauptuntersuchung (HU) gehört zu den regelmäßigen Pflichtterminen aller Wohnmobil-Besitzenden. Bisher war für das erfolgreiche Absolvieren stets eine gültige Prüfbescheinigung der Gasanlage notwendig. Ihr Fehlen galt als erheblicher Mangel.

Diese Pflicht streicht das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) ab dem 1. April 2022 bis Januar 2023. Stattdessen müssen CamperInnen die Gasprüfung unabhängig von der Hauptuntersuchung verpflichtend durchführen lassen. Was gilt aber jetzt? Bisher gibt es keine neue Rechtsgrundlage für die angekündigte neue Gasprüfung.

Wie besteht das Wohnmobil die neue Gasprüfung?

Wie oft diese unabhängige Gasprüfung zukünftig stattfinden muss, ist bislang noch unklar. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) ist dabei, die neue Rechtsgrundlage für eine eigenständige Prüfung von Gasanlagen in Wohnmobilen und Wohnwagen zu erarbeiten. In diesem Rahmen wird das BMDV den Prüfungsturnus festlegen.

Bereits am 31. Dezember 2019 wurden die Regeln hinsichtlich der Gasprüfung im Verkehrsblatt, dem offiziellen Amtsblatt des BMDV geändert. Eine neue HU-Richtlinie erschien. Seit Januar 2020 wurde also bereits die Bewertung der Flüssiggasanlagenprüfung nach DVGW-Arbeitsblatt G 607 ausgesetzt. Damit entfiel bereits zu diesem Zeitpunkt die Prüfung der Flüssiggasanlage von Wohnmobilen innerhalb der HU bis zum 1. Januar 2023. Jetzt entfällt sie dauerhaft.

das müssen sie über die womo-gasprüfung wissen Archiv

Bislang war eine erfolgreich absolvierte Gasprüfung für die HU unabdingbar. Seit April 2022 entfällt diese Pflicht. Eine neue Rechtsgrundlage für die zukünftige Prüfung gibt es noch nicht.

Unabhängige PrüferInnen können Check übernehmen

Durch den Wegfall der Pflicht, die Gasprüfungen im Rahmen der HU durchführen zu lassen, erhofft sich der Deutsche Verband Flüssiggas günstigere Preise für den Verbraucher. Denn in Zukunft können unabhängige Prüfinstitutionen die Überprüfung vornehmen. “Sie müssen sich dafür nicht vorab in einem aufwendigen Verfahren für ein spezielles System akkreditieren und können Verbrauchern somit die Serviceleistung günstiger anbieten”, sagt Markus Lau, Technikexperte beim Deutschen Verband Flüssiggas (DVFG).

Verband Flüssiggas rät: Gasprüfung trotzdem machen lassen

Bis die neue Rechtsgrundlage final stehe, bleibe es sinnvoll, Flüssiggasanlagen in Wohnmobilen und Wohnwagen weiterhin nach jeweils zwei Jahren von zertifizierten Sachkundigen prüfen zu lassen, so der Verband. Nach erfolgreicher Prüfung – der sogenannten G 607-Prüfung – stellt der Sachkundige eine Prüfplakette aus und notiert den Vorgang in der Prüfbescheinigung zur wiederkehrenden Prüfung. “Durch das korrekt ausgefüllte gelbe Prüfbuch und eine gültige Prüfplakette sind Camper im Schadensfall abgesichert. Zudem verlangen viele Campingplätze bei der Vergabe des Stellplatzes die Vorlage dieser Dokumente”, so Lau vom Deutschen Verband für Flüssiggas.

Das bleibt auch 2023 so.

Übrigens: Über die Webseite gaspruefung-wohnwagen-wohnmobile.de finden sich Sachkundige in der Nähe. Weitere Fragen unserer Leser zum Thema Gasprüfung finden Sie hier. Für viele Fragen sorgt auch immer wieder die Wahl der richtigen Gasflasche, hier gibt es mehr Basisinfos zu Gasflaschen

Fazit

Seit April 2022 entfällt die Gasprüfung im Rahmen der HU. Eine eigenständige Gasprüfung unabhängig von der Hauptuntersuchung (HU) soll für Wohnmobile und auch für Wohnwagen verpflichtend werden. In Zukunft können unabhängige Prüfinstitutionen die Überprüfung vornehmen und somit könnten die Kosten für den Verbraucher sinken. Bisher gibt es keine Rechtsgrundlage für die neue Gasprüfung, deshalb empfiehlt der Deutsche Verband Flüssiggas e.V. weiterhin alle zwei Jahre Flüssiggasanlagen im Wohnmobil von Sachverständigen prüfen zu lassen.

TOP STORIES

Top List in the World