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BMW: So plant man die nähere Elektro-Zukunft

Ein konkretes Datum für den Ausstieg aus dem Verbrenner gibt es aber nur bei Mini

bmw: so plant man die nähere elektro-zukunft

Wie plant der BMW-Konzern seine automobile Zukunft? Wann steigt man dort aus dem Verbrennungsmotor aus? Einige Antworten dazu lieferte heute CEO Oliver Zipse in seiner Rede zum Halbjahresbericht 2021. Lauschen wir also dem, was Herr Z. gesagt hat.

So ist sich BMW bewusst, dass die Geschmäcker weltweit unterschiedlich sind. Gleiches gilt für gesetzliche Vorgaben. Regulierung und Kundenwünsche unterscheiden sich auch künftig von Region zu Region und von Land zu Land.

“In Europa zum Beispiel dominieren bei den Neuzulassungen in Norwegen und den Niederlanden schon heute batterie-elektrische Antriebe, während in anderen EU-Staaten nicht einmal ansatzweise eine Ladeinfrastruktur existiert.

In den USA bleibt Kalifornien Vorreiter für E-Mobilität, während in anderen Bundesstaaten weiterhin der Verbrenner gefragt ist. Und in Asien sehen etwa Japan und Korea Potenzial im Brennstoffzellen-Antrieb. China forciert die E-Mobilität. Auch eFuels können in bestimmten Regionen eine Option sein.”

Interessant: BMW schließt die Brennstoffzelle respektive Wasserstoff nicht grundsätzlich aus. Perspektivisch werde die Technologie an Bedeutung gewinnen, so Zipse und nicht nur bei Nutzfahrzeugen. Im nächsten Jahr bringt man eine Kleinserie des BMW i Hydrogen NEXT auf der Basis des X5.

bmw: so plant man die nähere elektro-zukunft BMW i Hydrogen NEXT mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb

Und wann steigt BMW aus dem Verbrenner aus? Hierzu Zipse: “Immer wieder werden wir gefragt, ob sich die BMW Group ein Datum für den vollständigen Umstieg auf rein elektrische Antriebe setzt. Um es klar und präzise auf den Punkt zu bringen: Wo der Einsatz von batterie-elektrischen Antrieben sinnvoll und möglich ist, eben weil die Rahmenbedingungen stimmen, dort setzen wir zu 100 Prozent auf BEVs.”

Für die Ziele bis 2035 werde laut Zipse das Review der Kommission 2028 zeigen, ob neben BEV und FCEV weitere Zero-Emission-Technologien wie zum Beispiel e-Fuels angerechnet werden. Mini hingegen wird ab Anfang der 2030er-Jahre eine ausschließlich vollelektrische Marke sein. Dort seien die Nutzer vor allem in urbanen Ballungsräumen unterwegs.

In genau diese Richtung zielt auch der neue elektrische Scooter von BMW Motorrad namens CE 04. Vor kurzem hat man das Serienmodell präsentiert. Anfang nächsten Jahres starten die Auslieferungen.

bmw: so plant man die nähere elektro-zukunft BMW CE 04

Apropos Auslieferungen: Von Januar bis Juni 2021 übergab das Unternehmen insgesamt 153.243 rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge und Plug-in-Hybride an Kundinnen und Kunden (2020: 61.652). Dies entspricht einem Anstieg um 148,6 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum aus dem Vorjahr. Mit Zuwächsen von 167,0 Prozent war die Dynamik bei den Auslieferungen elektrifizierter Fahrzeuge im zweiten Quartal noch größer.

Zipse: “In unserem Heimatmarkt Deutschland liefern wir bereits fast jeden vierten BMW und rund 30 Prozent aller Minis mit einem elektrischen Antrieb aus.”

Bis 2025 möchte das Unternehmen den Absatz vollelektrischer Fahrzeuge um durchschnittlich mehr als 50 Prozent pro Jahr steigern. Bis zur Mitte des Jahrzehnts will man rund zwei Millionen vollelektrische Fahrzeuge an Kunden ausliefern. Zum Vergleich: Derzeit verkaufen BMW, Mini und Rolls-Royce im Jahresdurchschnitt rund 2,6 Millionen Fahrzeuge.

Schon 2023 soll es in fast jedem Fahrzeugsegment mindestens ein BEV-Angebot geben. Insgesamt will die BMW Group in den nächsten rund zehn Jahren etwa zehn Millionen vollelektrische Fahrzeuge auf den Markt bringen.

bmw: so plant man die nähere elektro-zukunft Im Herbst 2021 starten der BMW iX und der i4

Zipse: “Bis Ende dieses Jahres wollen wir insgesamt eine Million vollelektrische und Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge auf der Straße haben. 2025 dann zwei Millionen reine E-Fahrzeuge. Bis dahin wollen wir unseren BEV-Absatz im Vergleich zu 2020 verzehnfachen.”

Wie schaut das konkret mit Blick auf neue Modelle aus? Der vollelektrische BMW iX3 ist seit Beginn dieses Jahres verfügbar. Im Herbst starten der BMW iX und der BMW i4. Zipse hierzu: “Bei beiden übertrifft der hohe Auftragsbestand unsere Erwartungen. Das geplante Jahresvolumen vom BMW iX zum Beispiel ist in Europa schon größtenteils ausverkauft.”

Es geht Schlag auf Schlag weiter: In den nächsten zwei Jahren folgen laut Zipse die vollelektrischen Versionen von BMW 7er, X1 und 5er. Sie dürften wohl i7, iX1 und i5 getauft werden.

2025 startet BMW mit der sogenannten NEUEN KLASSE. Dazu Zipse: “Mit diesem völlig neuen Produktangebot antworten wir auf die hoch komplexen Anforderungen der nächsten Jahrzehnte. Die NEUE KLASSE ist in mehrfacher Hinsicht ein echter Weitsprung: künftige Modell-Generationen, Baukästen, Technologien, Zusammenarbeit und unser Mindset im Konzern. Unsere neue Fahrzeugarchitektur ist kompromisslos elektrisch, egal ob mit Batterie oder Wasserstoff.”

Bildergalerie: BMW i4 (2021)

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