Blumes schwerer Rucksack
Volkswagen
-Chef sein Vorgehen. Er packe sich einen Rucksack, bestimme die Richtung und mache sich mit der Mannschaft auf den Weg. Dass ein Baumstamm im Weg liege und man andere Wege nehmen müsse als geplant, könne immer vorkommen. Wichtig sei die klare Orientierung, wohin die Reise gehen soll.
Porsche
steht, kennt den Konzern aus fast drei Jahrzehnten Tätigkeit. Das verschafft ihm in einem von Machtkämpfen und Streitereien immer wieder gebremsten Mehrmarkenunternehmen Glaubwürdigkeit, wenn er sagt, er kenne die Marken und wisse, wie man eine Marke führt – auch zum Erfolg.
Erfolg als Konzernchef wird Blume auch nur als Teamplayer haben. Der Rucksack, den er gepackt hat, wiegt schwer. Da ist die Softwaretochter Cariad, die nach Anlaufproblemen und einer Überarbeitung der „Roadmap“ nun liefern und nach verzögerten Marktstarts neuer Elektromodelle 2023 eine Hochleistungssoftware für die Premiummarken vorlegen muss. Da sind die Ambitionen, in der E-Mobilität bis 2025 zu den Weltmarktführern zu gehören. Auch hier müssen die Wolfsburger mehr Tempo machen, gerade in ihrem wichtigsten Markt China. 2022 wurden gut 570
000 vollelektrische Fahrzeuge ausgeliefert – bei
Tesla
waren es mehr als doppelt so viel. Auch um unabhängiger vom China-Geschäft zu werden, muss VW im Elektrozeitalter in Nordamerika endlich aus der Nische kommen. Und nicht zuletzt gilt es, die Verbrenner wettbewerbsfähig zu halten, solange sie am Markt sind, weil sie die Mittel für den Technologieumbruch einspielen sollen.
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