Bentley

Bentley Continental GT

Bentley Continental GT V8 Azure Test – Dem Heritage verpflichtet

Ob man es glaubt oder nicht, aber dieser Brite begleitet uns nun schon seit über 20 Jahren: Die Rede ist vom Bentley Continental GT V8, der mittlerweile bereits in seiner dritten Generation vorfährt.

Dabei ist der V8-Antrieb nicht von Anfang an dabei gewesen. Die erste Generation wurde standesgemäß mit dem W12-Motor ausgerüstet, den sich der Brite damals mit dem VW Phaeton und dem Audi A8 D3 teilte. Gleiches galt für das Getriebe, das Luftfahrwerk und den Allradantrieb.

Erst im Laufe der zweiten Generation zog auch ein V8 unter die Motorhaube des Continental. Dieser wurde in zwei Leistungsstufen angeboten: als „V8“ mit 507 PS und als „V8 S“ mit 528 PS.

In der nunmehr dritten Generation kommt auch wieder ein Achtzylinder zum Einsatz. Dieser leistet nun 550 PS und stemmt maximal 770 Newtonmeter ab Kurbelwellenausgang auf den Antriebsstrang. Auch der W12 ist noch im Angebot. Doch sein Ende wurde bereits beschlossen, was eingefleischte Bentley-Fans sicherlich in Tristesse hat fallen lassen.

Weshalb der Achtzylinder dennoch eine gute Alternative darstellen kann und zumindest ein wenig über den Verlust des W12 hinwegtröstet, soll dieser Autotest zeigen.

Das Wichtigste im Überblick

  • Zeitlos schönes Luxus-Coupé mit besonderer Farbgebung.
  • Er war, ist und bleibt mehr Gran Turismo als ein Sportwagen.
  • Karbon-Keramik-Bremsen sind nur für echte Sportfahrer interessant.
  • Die Individualisierungsmöglichkeiten für das Coupé sind so hochkarätig wie die Preise selbst.

Exterieur – Lang lebe Kingfisher

Im direkten Vergleich zu seinem Vorgänger zeigt sich der neue Continental deutlich gestreckter und weniger rundlich. Das fällt bereits beim Blick auf die Front auf. Diese wartet mit einem massiven Kühlergrill auf, der noch einmal deutlich gewachsen ist Die Scheinwerfer erhielten eine auffällige Kristalloptik, sodass sich jede Art der Beleuchtung am Tag und auch bei Nacht zu einem regelrechten Schauspiel avanciert.

bentley continental gt v8 azure  test –  dem heritage verpflichtet

Der größere Frontgrill ist ein deutliches Merkmal der neusten Generation…

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…wie auch die zweifellos wunderschöne Kristalloptik der Scheinwerfer.

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Die Seitenansicht des Coupés erscheint noch gestreckter und weniger gedrungen als beim Vorgänger.

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Zweifarbige Felgen mit filigranem Design unterstützen die Eleganz nicht unerheblich.

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Dank schmalerer Rückleuchten wirkt das Heck dynamischer, bleibt aber den klassischen Bentley-Tugenden treu.

Die Seitenansicht offeriert die Kontur eines langgestreckten, wohlproportionierten Coupés, welches durch seine vielen Knicke und Falze eine gute Portion Dynamik versprüht. Spannend ist der Umstand, dass das Fahrzeug im Vergleich zu seinem Vorgänger um lediglich vier Zentimeter gewachsen ist, subjektiv aber deutlich länger erscheint. Auch am Heck gibt es absolute CI-Konformität. Die Rückleuchten wurden etwas schmaler designed, was dem Bentley mehr Esprit verleiht. Bei den Endrohren blieb man jedoch der bekannten Zuordnung treu, an der Kenner sogleich die Antriebsart identifizieren können: Der V8 erhält die Vierrohr-Anlage, der W12 trägt je ein ovales Endrohr rechts und links.

Am Ende noch ein Wort zur Lackfarbe unseres Testwagens, die den Namen des Eisvogels (Kingfisher – englisch für Eisvogel) trägt, was nicht von ungefähr kommt. Das Kingfisher ist eine Sonderlackierung von Mulliner, die – je nach Lichteinfall – von einem weichen Babyblau über ein kräftiges Himmelblau bis hin zu einem mystischen Blaugrau changieren kann. Letzteres erscheint insbesondere in der Dämmerung. Dezent ist anders – so viel ist offensichtlich. Doch dieser Farbton verjüngt nicht nur den Bentley als solchen, sondern sorgt auch für einen echten Frische-Kick für den Briten. Wer also einen Faible für Individualismus sein Eigen nennt und sich nicht um die interessierten Blicke anderer schert, sollte unbedingt eine dieser spannenden Sonderlackierungen in Augenschein nehmen.

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Interieur – Die neue Noblesse

Im Innenraum herrscht – wie sollte es auch anders sein – Luxus pur. Das gilt bereits für die Basisausstattung. Als „Azure“ kam unser Testkandidat zusätzlich mit diversen Annehmlichkeiten vorgefahren, die zudem noch von diversen Sonderausstattungen ergänzt wurden.

So nehmen wir Platz auf feinsten Ledersitzen, die selbstredend vollklimatisiert und mit einer facettenreichen Massagefunktion ausgerüstet sind. Die Fahrerhände umgreifen ein dickes Lenkrad, welches nicht nur mit tollem Leder bezogen sondern auch mit echten Metalltasten bestückt wurde, sodass jede Interaktion mit diesem Volant sogleich die Hochwertigkeit und die Liebe zum Detail zutage fördert.

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Luxus und Komfort bleiben auch im aktuellen Continental ein Garant.

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Beleuchtete Einstiegsleisten und ein Hinweis auf die Ausstattungslinie begrüßen beim Einstieg…

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…und Letztgenanntes wurde auch gestickt auf allen vier Kopfstützen verewigt.

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Als Viersitzer bieten zwei vollwertige Sitze im Fond viel Komfort…

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…und eine Mitellkonsole weitere praktische Funktionen.

Dies zieht sich übrigens durch den gesamten Innenraum des Continental. Das Fahrzeug ist seit jeher der Inbegriff eines Luxus-Coupés und diesem wird er auch in dritter Generation vollumfänglich gerecht. Neu ist derweil das Infotainment, welches man so in ähnlicher Form aus dem aktuellen Porsche Panamera kennt. Das kommt nicht von ungefähr, denn mit ebendiesem Modell teilt er sich auch die Plattform.

Auf Wunsch gibt es den sogenannten „Bentley Rotating Screen“, der insgesamt drei Ansichten bietet. Einmal den klassischen Zentralbildschirm, einmal drei klassische Armaturen und einmal der Blick auf eine Holzvertäfelung. Letztere Ansicht stellt sich automatisch ein, wenn das Fahrzeug geparkt wird. Eine nette Spielerei, die auch gern von vielen Kunden bestellt wird.

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Zwei Weekender und einiges mehr passen locker in den Kofferraum des Bentley Continental GT.

Im Fond sitzen zwei Passagiere übrigens ebenfalls recht bequem, sofern diese die 1,80-Meter-Grenze nicht übermäßig überschreiten. Der Komfort ist hier erwartungsgemäß nicht so ausufernd wie auf den vorderen Plätzen. Dennoch sind auch Ausflüge zu viert keine Anstrengung für die Passagiere im Fond. Das Gepäckabteil kommt auf immerhin 358 Liter, wodurch das Coupé zwar nicht zum Lademeister wird, aber immerhin mehr als die meisten Sportwagen bieten kann. Zudem versteht sich ja ein Bentley ohnehin nicht als Sportwagen sondern als Gran Turismo. Womit wir beim nächsten Kapitel wären.

Motor & Fahreigenschaften – Dieser V8 pariert

Mit dem Anlassvorgang meldet sich der 4.0-Liter V8 im Bug einmal kurz akustisch zum Dienst. Dann wird es erst einmal wieder flüsterleise. Das ist eine dieser Eigenschaften, die einen Bentley eben ausmachen. Das war bei den Zwölfzylindern so und dies wurde auch den Achtzylindern antrainiert. Kein Wunder also, dass unser Testwagen hier keine Ausnahme macht.

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Der V8 Biturbo erstarkt in der aktuellen Generation auf nunmehr 550 PS.

Die ersten Meter gleitet der Brite vornehm vor sich hin, was dem Fahrer eine gewisse Superiorität zuteil werden lässt. Soll heißen, so wirklich viel von der Außenwelt bekommt man nicht mit – und will das nach kurzer Zeit auch gar nicht mehr. Dass Hersteller exklusiver Fahrzeuge in früheren Zeiten selten konkrete Leistungsangaben gemacht haben, hatte sicher seine Gründe. Auch heutzutage würde man wohl zur Leistung des Bentley Continental GT V8 sagen: „Genug“ oder „Ausreichend“. Bitte nicht in Schulnoten übersetzen.

Möchte man das Cruisen im Bentley-Modus verlassen, muss der Fahrer in den Sportmodus wechseln. Dann schärfen sich diverse Parameter, wie Gasannahme, Lenkung und Fahrwerk, der Bentley streift quasi sein Burberry-Sport-Trikot über. Auf der freien Autobahn probieren wir dann einmal, was das Fahrzeug dahingehend zu bieten hat. Die Beschleunigung ist bereits aus dem Drehzahlkeller heraus spektakulär, doch wenn der Pilot nicht regelmäßig auf den Tacho schauen würde, könnte es durchaus passieren, dass der Geschwindigkeitszuwachs nicht ansatzweise so empfunden wird, wie er in der Realität geschieht.

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Das Erkennungszeichen schlechthin für die V8-Varianten sind die vier Endrohre anstatt zwei ovaler beim Zwölfzylinder.

Trotz aktivem Sportmodus bleibt der Brite allerdings derart souverän und befördert seine Menschenfracht mit einer Contenance in Geschwindigkeitsbereiche jenseits der 250 km/h, dass uns die Sprache wegbleibt – doch die Schrift zum Glück nicht: Erst bei rund 320 km/h erreicht das Fahrzeug dann seine Höchstgeschwindigkeit, bis Tempo 300 geht es übrigens sehr schnell, für die letzten Stundenkilometer genehmigt sich das Coupé ein wenig länger. Dass dies faszinierend ist – keine Frage. Dass man so etwas heutzutage vorweisen muss, um in der Oberliga mitzuspielen – akzeptiert. Doch der echte Bentley-Kunde wird dies vermutlich sehr selten ausprobieren.

Denn der eigentlich Sinn des Fahrzeugs stecht schon im Namen: GT. Die lange Reise. Und damit kann der kurze Wochenendtrip an den See genauso gemeint sein, wie der Italien-Urlaub mit der Liebsten. Dem Continental ist das vollkommen gleichgültig, er erfreut sich über interessierte Blicke, bleibt stoisch seinem Fahrer treu und – das ist viel wichtiger – hält sich dabei an alles, was man ihm im Knigge-Kurs im englischen Crewe beigebracht hat. Bravo.

Kommen wir noch zu einer Auffälligkeit: Während Lenkung, Fahrwerk & Co. alle einen einwandfreien Job gemacht haben, fielen die Bremsen im Test besonders am Anfang durch ihre Vehemenz auf. Unser Testwagen war mit den optionalen Carbon-Keramik-Bremsen ausgerüstet, die in ihrer Größe jede Familienpizza toppen und vermutlich sogar die kinetische Masse von zwei Bentleys stoppen könnten.

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In vier Sekunden sprintet der über zwei Tonnen schwere Bentley auf Tempo 100 und erst bei 318 km/h ist Schluss.

Und genau hier liegt die Krux. Das Dosierverhalten erwies sich als relativ schwierig. Soll heißen, schon ein minimaler Tritt aufs Bremspedal – besonders in niedrigen Geschwindigkeitsbereichen – hat zur Folge, dass alle Passagiere einmal unfreiwillig nicken. Zugegeben, hieran hat sich der Fahrer nach ein paar Tagen gewöhnt, doch so richtig „british“ ist das aus unserer Sicht nicht. Wer seinen Continental also nicht regelmäßig auf der Rennstrecke oder in Geschwindigkeitsbereichen jenseits der magischen 300 bewegt, kann aus unserer Sicht getrost auf die Carbon-Keramik-Bremse verzichten. Denn bereits ab Werk erhält der Continental eine der größten Serien-Stahlbremsen, die es auf dem Markt gibt.

Der Verbrauch wird von Bentley übrigens mit 12,1 Liter nach WLTP angegeben. Und das ist auch gar nicht so weit hergeholt. Wir erfuhren im Drittelmix 12,5 Liter auf 100 Kilometer und haben das Fahrzeug dabei nicht nur gestreichelt. Wer hingegen überwiegend im Stadtverkehr unterwegs ist, muss eher mit 15 Litern rechnen und wer Highspeed-Fahrten auf der Autobahn präferiert, sieht gegebenenfalls auch mal eine Zwei vorne stehen.

Das ist dann aber eher die Ausnahme. Denn auf der anderen Seite kann der Brite auch knausrig. Auf unserer Sparrunde genehmigte sich der Brite gerade einmal 8,2 Liter auf hochgerechnet 100 Kilometer.

Ausstattung, Komfort, Technik

Bereits ab Werk ist der Bentley Continental GT V8 reichhaltig ausgestattet. Das heißt aber nicht, dass das Fahrzeug nicht nach Belieben verfeinert und individualisiert werden kann. Und so kommt unser Testwagen auf eine bemerkenswerte, wenn auch nicht allzu lange Optionsliste, von denen wir nachfolgend die wichtigsten Features aufgreifen wollen.

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Das Cockpit zeigt alle Inhalte gestochen scharf.

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Das Glasdach versorgt den luxuriösen Innenraum mit viel Licht.

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Das Soundsystem von Naim ist mit eines der besten akustischen Lösungen in Luxusautos.

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Der Bildschirm des Bentley Rotating Systems ist nur sichtbar, wenn dieses aktiviert wurde.

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Alternativ können diese analogen Instrumente gezeigt werden.

Da wäre zunächst eine der preiswertesten Optionen: Für 205 Euro gibt es eine Lenkradheizung, die natürlich zum guten Ton gehört und in keinem Continental fehlen sollte. Dass so ein Feature in einem Auto dieser Klasse einen Aufpreis generiert, ist eine durchaus berechtigte Frage. Selbst Autos in der Golfklasse besitzen dieses Feature teilweise ab Werk.

Ebenfalls erwähnenswert ist das große Panorama-Glasdach, welches das herrliche Wintergarten-Flair in den Bentley holt. Passend dazu gibt es LED-Begrüßungsleuchten, die besonders bei Dämmerung ein beeindruckendes Ambiente schaffen. Steht der Continental nicht in der Garage sondern unterm Carport, sollte auf die beheizbare Windschutzscheibe zurückgegriffen werden. Für gut 2.300 Euro gibt es dazu noch eine Standheizung.

Wie bereits angesprochen, verfügte unser Testwagen über die optionalen Carbon-Keramikbremsen, die mit über 14.400 Euro zu Buche schlagen. Wir raten diese Option nur Kunden an, die ihr Coupé überwiegend sportiv wie beispielsweise auf der Rennstrecke bewegen wollen. Aus Status- oder Imagegründen geht dies natürlich auch, aber eben mit beschriebenen Nebenwirkungen.

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Die umfangreichen Verstellmöglichkeiten der vorderen Sitze unterstreichen den Komfortanspruch des Continental.

In puncto Entertainment stehen ebenfalls drei Punkte auf unserer Liste, die wir unbedingt nennen möchten. Da wäre einmal das Bentley Rotating Display, welchem wir eine Empfehlung aussprechen möchten. Es lässt sich in drei Ansichten konfigurieren und kostet rund 5.900 Euro. Ebenfalls erwähnenswert ist der TV-Tuner, der auch terrestische TV-Programme empfängt und mit rund 1.230 Euro zu Buche schlägt.

Wer oft und gern Musik im Auto konsumiert, sollte ebenfalls das Kreuz bei der „Naim for Bentley“ Soundanlage setzen. Das System ist für ein Coupé wirklich sehr gut und kann sich zusammen mit Burmester und Co. in eine Reihe stellen. Lediglich eine Handvoll High-End Systeme können hier noch einen draufsetzen. Kostenpunkt: 8.169 Euro.

Varianten und Preise des Bentley Continental GT V8

Aktuell wird der Bentley Continental GT V8 in fünf Versionen angeboten:

  • Continental GT – Ab 204.799 Euro beginnt der Einstieg in die Welt der Continental-Riege. 
  • Continental GT A – Mit dem Zusatz „A“ wird die luxuriöse Seite des Coupés betont. Preislich geht es hier ab 231.100 Euro los. 
  • Continental GT Azure – Der hier getestete Azure wechselt für mindestens 270.100 Euro den Besitzer.
  • Continental GT S – Die besonders sportliche Version kostet mindestens 225.100 Euro
  • Continental GT Mulliner – Als Mulliner hält der GT einige exklusive Details und eine besonders vielfältige Ausstattung bereit. Der Grundpreis beträgt 286.400 Euro.

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Knapp unter 205.000 Euro startet der Bentley Continental GT V8.

Den Antrieb in allen Versionen übernimmt der hier getestete, vier Liter große V8. Alle Modelle verfügen zudem über Allradantrieb und die Achtgang-Automatik aus dem Hause ZF. Der W12 ist aktuell noch dem GT Speed vorbehalten, wird jedoch nicht mehr weitergebaut.

Fazit – Schöner kann Blau machen nicht sein

Summa summarum konnte auch die dritte Generation des Bentley Continental GT zeigen, dass sie weiterhin eine absolute Daseinsberechtigung hat und dass der Schritt, den V8 zu wählen, wenige bis vernachlässigbare Unterschiede mitbringt. Zugegeben, der W12 ist ungeschlagen und fest mit der Marke verwurzelt Eingefleischte Fans werden sich ohnehin noch einen gesichert haben.

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Ein Coupé wie der Continental GT ist ein besonderes Statement – potenziert wird dies durch dieses tolle Kingfisher-Blau.

Doch auch mit vier Zylindern weniger ist der geneigte Bentley-Pilot alles andere als untermotorisiert unterwegs. Vielmehr verkörpert der V8 eine gewisse Leichtigkeit, die geprägt ist von einem jugendlichen Drang. Alles wohldosiert und fein verpackt, nur der dem zusprechende Fahrer und dessen Präferenzen fördern hiervon unter Umständen einige dieser Facetten zutage. Agil und unterhaltsam ist der GT V8 allemal. In seinem speziellen blauen Karosseriekleid zeigt er sich zudem nahezu euphorisch ambitioniert – insbesondere bei Sonnenschein. So schön kann Blau machen also sein.

Eines der exklusivsten Fahrzeuge am Markt ist der Bentley Continental GT V8 unbestritten. Das war schon immer so. Und das wird wohl auch immer so bleiben.

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Selbst der Tankdeckel zeigt bei einem Bentley den Anspruch an exklusive Optik.

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Kleine Details am Außenkleid erhöhen die optische Dynamik.

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Die Ausstattungsvariante wird sogar außen an den vorderen Kotflügeln kommuniziert.

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Britische Beständigkeit wurde mit fein selektierten Modernisierungsmaßnahmen versehen…

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…und macht dieses Coupé selbst nach 20 Jahren noch zu einem Luxusvergnügen erster Güte.

Text & Fotos: NewCarz

Pro & Contra

Pro:

  • bildschönes Coupé mit hohem Wiedererkennungswert
  • schier unendliche Individualisierungsmöglichkeiten
  • bärenstarker V8
  • Allradantrieb sichert viel Traktion

Contra:

  • hohe Anschaffungskosten
  • Karbon-Keramik-Bremsen schwer dosierbar
  • bei sportlicher Behandlung spürbar hohes Leergewicht

Konkurrenz: Aston Martin Vantage, BMW 8er Coupé, Porsche Panamera

Technische Daten: Bentley Continental GT V8 Azure

  • Farbe: Kingfisher
  • Fahrzeugklasse: Luxus-Coupé
  • Länge x Breite x Höhe (m): 4,85 x 1,97 (2,19 mit Außenspiegel) x 1,41
  • Radstand (mm): 2.851
  • Antrieb: V8-Benziner mit Biturboaufladung und OPF 
  • Hybridart: –
  • max. Leistung: 404 kW (550 PS) bei 6.000 rpm
  • max. Drehmoment (Nm): 770 bei 2.000 bis 4.500 rpm
  • Hubraum: 3.996 ccm
  • Getriebe: 8-Gang-Doppelkupplungsautomatik von ZF
  • Antriebsart: Allrad
  • Durchschnittsverbrauch (WLTP): 12,1 l/100 km
  • Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 12,5 l/100 km
  • CO2-Emissionen (Werksangabe): 275 g/km
  • Abgasnorm: Euro 6-ISC-FCM
  • Höchstgeschwindigkeit: 318 km/h
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h (sec): 4,0
  • Wendekreis (m): 11,3
  • Kofferraumvolumen (l): 358
  • Leergewicht (kg): 2.165
  • Zuladung (kg): 475
  • max. Dachlast (kg): n.b.
  • Tankinhalt (l): 90
  • Kraftstoffart: Benzin E5/E10 mind. 98 Oktan
  • Neupreis des Testwagens: 328.868 Euro (Basispreis GT V8 Azure: 270.099 Euro)

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