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Auto1, Cazoo, Volkswagen, Knorr-Bremse, Ford, Fahrrad: Der neue Newsletter manage:mobility

Warum Online-Autohändler ums Überleben kämpfen, wie der neue Knorr-Bremse-Chef Marc Llistosella tickt und wieso die Fahrradindustrie aus dem Tritt gerät – das und mehr erfahren Sie in der neuen Ausgabe von manage:mobility.

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Topthema: Online-Autohändler kämpfen ums Überleben

Für kurze Zeit waren Online-Autohändler wie Auto1 oder Cazoo Börsenstars. 2022 folgte der Absturz. Die Kurse brachen ein, Investoren wollten belastbare Zahlen statt kühner Träume sehen. Die vermeintlichen Revoluzzer des Autokaufs konnten nicht liefern. Jetzt geht es für einige ums Überleben.

Köpfe: Marc Llistosella ++ Elke Temme ++ Jörg Weisgerber ++ Stefan van Dalen

Das manager magazin fasst den Tag für Sie zusammen: Die wichtigsten Wirtschaftsnachrichten im Überblick als Newsletter. Jetzt kostenfrei abonnieren.

  • Marc Llistosella (55) soll Knorr-Bremse aus der Misere führen. Eingebrochener Aktienkurs, ständige Chefwechsel, zerstrittene Erbinnen und Erben – beim Zulieferer lief zuletzt wenig zusammen. Llistosella gilt als Spezialist für schwierige Fälle. Meine Kollegin Margret Hucko schreibt, wie er das Blatt wenden will.

  • Elke Temme (54) baut seit rund zwei Jahren bei Volkswagen das Geschäftsfeld “Laden und Energie” auf. Jetzt nimmt sie sich eine berufliche Auszeit, um sich um ihren erkrankten Sohn zu kümmern. Manche Dinge sind wichtiger als der Job, wir wünschen viel Kraft.

  • Jörg Weisgerber (52) und Stefan van Dalen (52) rücken beim Autozulieferer Hella in die Geschäftsführung auf. Weisgerber ersetzt Björn Twiehaus (44) als Chef der Elektroniksparte, van Dalen Lea Corzillius (33) bei der Business Group Lifecycle Solutions. Beide kommen aus den eigenen Reihen.

Unternehmen: Prophete ++ Tesla ++ Volkswagen ++ Vinfast

  • Für Außenstehende war die Pleite des Fahrradherstellers Prophete Ende 2022 eine Überraschung. Ist der Boom im Zweiradgeschäft vorbei? Mein Kollege Lutz Reiche hat genauer hingesehen und beschreibt, warum die Fahrradindustrie aus dem Tritt gerät.

  • Mit Preisdumping hatte Tesla die Konkurrenz zuletzt in Aufruhr versetzt. Jetzt dreht Elon Musk erneut an der Preisspirale – diesmal aber in die andere Richtung. In den USA erhöht er die Preise für das Model Y. Die Kunden dürften es verschmerzen: Zuvor hatte die US-Regierung ihre steuerlichen Anreize für SUVs ausgeweitet.

  • Volkswagen hat 2022 mit 22,6 Milliarden Euro im operativen Geschäft üppig verdient. Die Aktie fiel nach Bekanntgabe der vorläufigen Zahlen trotzdem. Hohe Bestände und Logistikprobleme drückten den Cashflow. Ob Volkswagen jemals wieder zum Börsenliebling wird?

  • Ganz andere Probleme hat Vinfast: 999 Ende November von Vietnam in Richtung USA verschiffte E-Autos stecken mit Softwareproblemen im Hafen fest. Die Kunden sollen mit Rabatten bei Laune gehalten werden. Jetzt streicht Vinfast auch noch 80 der 150 Stellen in den USA. Hilflosigkeit in Hanoi.

Mehr Mobilität: Ladesäulen ++ Batteriezüge ++ Fahrradstraßen ++ Tele-Autos

  • Die Autoindustrie hadert in regelmäßigen Abständen mit dem lahmenden Ausbau der “Tankstellen” für Elektroautos. Meine Kollegin Anna Driftschröer hat sich die Lage an der Ladesäule angesehen und klärt auf, warum es trotz hoher Investitionen nicht recht vorangeht.

  • 115 Kilometer Bahnstrecke liegen zwischen Limburg und Siegen. 75 davon haben keine Oberleitung. Künftig sollen dort trotzdem E-Züge fahren. Wir drücken Passagieren die Daumen, dass die Batteriewaggons von Siemens Mobility die “anspruchsvollen” Steigungen im Westerwald meistern.

  • In deutschen Talkshows wurde zuletzt über acht- bis zehnspurige Autobahnen gezankt. Im Luxusauto-Eldorado Dubai spricht man aktuell auch über einen neuen 93 Kilometer langen Mega-Highway. Allerdings für Fußgänger und Radfahrer. Neben groß wollen sie in Dubai nun wohl auch grün denken.

  • Das Start-up Vay will Mietwagen künftig vom Büro aus zu Kunden lenken. Teleoperation heißt das im Fachjargon. Erste Fahrzeuge ohne Insassen hat Vay nun im Hamburger Straßenverkehr eingesetzt. Wer sich das nicht vorstellen kann: Hier gibt es ein Video von den Jungfernfahrten.

Zahl der Woche: 14

14 Jahre in Folge war der VW Golf das meistverkaufte Auto in Europa. Überhaupt kam es in den letzten 32 Jahren ganze zwei Mal vor, dass der Golf nicht ganz oben stand. 2022 verdrängten ihn gleich vier andere Modelle: Peugeot 208, Dacia Sandero, VW T-Roc und Fiat 500. Trost spendet die gehypte KI ChatGPT. Sie lobt den Golf als “ein sehr beliebtes Auto”; die achte Generation verkaufe sich nicht “wesentlich schlechter” als die siebte.

Deepdrive der Woche: Smarte Franken

Nürnberg hat das smarteste Mobilitätskonzept in Deutschland. Parken, ÖPNV, multimodale Angebote – keiner Stadt gelinge ein besserer Mix als der Großstadt in Mittelfranken, finden PwC und Bitkom. Deutschlandweit herrsche immenser Nachholbedarf. Nur 11 der 81 Städte mit mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern dürfen sich – was den Verkehr angeht – als “Smart City” bezeichnen. Noch mieser sieht es in kleineren Städten aus. Wer soll’s richten? “Besonders gefordert sind die kommunalen Verkehrsunternehmen”, meint PwC-Experte Gabriel Flore.

Geisterfahrer der Woche

Vor Ford-Chef Jim Farley (60) sind aktuell nicht einmal die eigenen Mitarbeiter sicher. “Wir brauchen 25 Prozent mehr Ingenieure, um so viel wie unsere Wettbewerber zu leisten”, ätzte Farley in einem Podcast. Auch anderswo wird der Ton rauer. VW-Markenchef Thomas Schäfer (52) will, dass neue Führungskräfte “mal wieder zur Arbeit kommen”, statt mobil zu arbeiten. Ansonsten könnten sie sich ja auch einen anderen Arbeitgeber suchen. Der Wunsch nach höherer Produktivität ist verständlich. Aber ob die beiden Bosse ihre Teams so erreichen?

Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Woche.

Herzlichst, Ihr Christoph Seyerlein

­Haben Sie Wünsche, Anregungen, Informationen, um die wir uns journalistisch kümmern sollten? Sie erreichen meine Kolleginnen und Kollegen im Team Mobility und mich unter [email protected].

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