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Audi: Trüber Ausblick auf "Übergangsjahr" 2024

19.03.2024 11:46 Uhr | Lesezeit: 3 min

Audi-Chef Döllner © Foto: Audi

Auch wegen gleich mehrerer Modellanläufe nach zwei Jahren ohne ein neues Produkt erwartet Audi einen Umsatzrückgang auf 63 bis 68 Milliarden Euro.

von dpa

Audi hat Absatz und Umsatz im vergangenen Jahr erhöht, aber deutlich weniger Gewinn gemacht. Das Ergebnis nach Steuern sank um zwölf Prozent auf knapp 6,3 Milliarden Euro. Hauptursache waren die Auswirkungen von Rohstoffsicherungsgeschäften, wie Finanzvorstand Jürgen Rittersberger am Dienstag in Ingolstadt mitteilte.

Der Ausblick für das laufende Jahr ist mau: Auch wegen gleich mehrerer Modellanläufe nach zwei Jahren ohne ein neues Modell erwartet Audi einen Umsatzrückgang von 69,9 Milliarden auf 63 bis 68 Milliarden Euro.

“2024 wird ein noch anspruchsvolleres Jahr als 2023 – 2024 wird ein Übergangsjahr für Audi”, sagte Rittersberger. Der Wettbewerb werde schärfer, an der ein oder anderen Stelle müssten Rabatte gewährt werden. Die Investitionen stiegen. Der Modellwechsel und Anlauf des Audi Q6 e-tron, des A6 e-tron und des A5 führe zu höheren Kosten und belaste den Umsatz vorübergehend. Dazu kämen bei Audi auch Versorgungsprobleme bei Motoren.

Döllner: Auto-Zukunft ist elektrisch

Vorstandschef Gernot Döllner hält grundsätzlich an den Daten für den Verbrennerausstieg fest, will sich mit Blick auf die Kundenwünsche aber ein Stück Flexibilität offenhalten. Die Zukunft des Autos sei elektrisch, Audi werde sein letztes neues Verbrenner-Modell 2026 vorstellen und peile 2033 den Ausstieg an, betonte Döllner. Er verwies aber auch darauf, dass die EU ihr für 2035 geplantes Verbot neuer Verbrenner 2026 überprüfen werde. Bis Ende des Jahrzehnts dürfte Audi genauso viele E-Autos wie Verbrenner verkaufen und damit auch genauso profitabel sein, sagte Döllner. Derzeit sind nur neun Prozent der 1,9 Millionen verkauften Audis vollelektrisch.

Unmittelbar vor der Jahrespressekonferenz stellte Audi den Elektro-SUV Q6 e-tron vor, das erste Audi-Fahrzeug auf der mit Porsche zusammen für Oberklasseautos entwickelten PPE-Plattform. Audi hat derzeit drei vollelektrische Modellreihen auf drei verschiedenen Plattformen im Angebot. Der Anlauf des Q6 e-tron hatte sich wegen Software-Problemen um zwei Jahre verzögert. Das erste vollelektrische Auto aus dem Stammwerk Ingolstadt hat bis zu 670 Kilometer Reichweite, kommt in Deutschland und den USA im zweiten Halbjahr 2024 auf den Markt und wird nächstes Jahr auch in China gebaut.

Im vergangenen Jahr steigerte Audi seine Verkäufe um 17 Prozent auf 1,9 Millionen Autos und den Umsatz um 13 Prozent auf 69,9 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis vor Sondereinflüssen sank um 18 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro. Die Umsatzmarge im Kerngeschäft sank auf neun Prozent, im laufenden Jahr sollen sie bei weniger Umsatz zwischen acht und zehn Prozent liegen. In Deutschland beschäftigt Audi 53.000 Menschen.

Audi A3 (2024)

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