ARCHIV: Das Logo von Audi an einem Grandsphere Konzept-E-Auto auf der Viva Technology Conference in Paris, Frankreich. Foto am 14. Juni 2023 gemacht. REUTERS/Gonzalo Fuentes/File Photo
Insgesamt seien die Rahmenbedingungen 2024 sehr anspruchsvoll, die gesamtwirtschaftliche Situation bleibe schwierig, teilte der Autobauer am Dienstag mit. Finanzchef Jürgen Rittersberger sprach von einem “Übergangsjahr”.
Trotz der geringeren Elektro-Nachfrage stellte Audi-Chef Gernot Döllner keine Strategieänderung in Aussicht. Audi bleibe dabei, 2026 das letzte Fahrzeug mit Verbrennungsmotor auf den Markt zu bringen. “Wie wir das im Detail machen, da sind wir flexibel”, sagte er mit Blick auf die Überprüfung des Ausstiegsziels in der Europäischen Union 2026. “Aber die Grunddaten stehen, weil wir an die Transition zum Elektroauto glauben.” Er wünsche sich von der Politik ein klares Ziel, wo es hingehe. Zuletzt hatte Mercedes-Chef Ola Källenius seine Hochlaufziele für Elektroautos zurückgenommen.
Doch auch in China soll es aufwärts gehen, zum einen mit dem Produktionsstart in dem Werk zusammen mit FAW, in dem der Q6 etron vom Band laufen soll. Dazu kommt die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Hersteller SAIC, auf die sich die beiden Unternehmen im vergangenen Jahr grundsätzlich geeinigt haben und wo nun die Verhandlungen über die Details laufen. Döllner sagte, er sei zuversichtlich, dass es noch in diesem Jahr zu einer verbindlichen Vereinbarung komme und Mitte des Jahrzehntes die Fahrzeuge auf den Markt kämen.
SPARPROGRAMM SOLL UMSATZRENDITE AUFBESSERN
2024 dürften die Marke mit den vier Ringen allerdings vor allem einen geringeren Absatz zu spüren bekommen, auch bedingt durch die Einführung neuer Modelle: Mit mehr als zweijähriger Verspätung kommt in der zweiten Jahreshälfte der gemeinsam mit Porsche entwickelte, vollelektrische Q6 etron zu den Händlern, zudem steht der Verkaufsstart des ebenfalls elektrischen A6 sowie der Verbrennermodelle A5 und Q5 an. Rund um die Einführung eines neuen Autos sinken üblicherweise die Auslieferungszahlen, weil die Produktion umgestellt werden muss.
Auch der Barmittelzufluss werde mit 2,5 bis 3,5 Milliarden Euro zurückgehen, unter anderem, weil Investitionen in die neuen Fahrzeuge anstehen. Dazu kämen Versorgungsengpässe, sagte Rittersberger. Derzeit betreffe das Sechs- und Achtzylindermotoren. Mit einer besseren Versorgung sei im Jahresverlauf zu rechnen. 2023 legten die Erlöse um 13 Prozent auf knapp 70 Milliarden Euro zu, der Gewinn sank dagegen um zwölf Prozent auf knapp 6,3 Milliarden Euro. Dabei spielten auch negative Effekte aus Rohstoffsicherungsgeschäften eine Rolle, die mit 900 Millionen Euro zu Buche schlugen.
(Bericht von Christina Amann, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter [email protected] (für Politik und Konjunktur) oder [email protected] (für Unternehmen und Märkte)