Der Ingolstädter begeistert nicht nur mit seinem V10-Motor, sondern auch mit einem atemberaubenden Auftritt im schneebedeckten Panorama.
Es ist frostig kalt und die Landschaft verschneit. Eisiger Wind weht von den Bergen. Unter dem hellblauen Himmel und der blendend weißen Umgebung sticht etwas Knalliges hervor, dass man in diesen Höhenmetern der österreichischen Alpen und zu dieser Jahreszeit wohl nicht vermutet hätte: Unser „Tangoroter“ Audi R8 Coupé GT. Ausgestattet ist die auf weltweit nur 333 Exemplare limitierte GT-Version mit dem „Carbon-Aerokit“. Das Paket bringt nicht nur eine bessere Stabilität auf die Straße und macht höhere Kurvengeschwindigkeiten möglich, sondern sieht dazu auch noch sehr gut aus. In Summe besteht das „Carbon-Aerokit“ aus den folgenden Anbauteilen: Frontsplitter, Flics, Seitenschwellerverkleidungen, cW-Elemente seitlich am Heckstoßfänger, einem Diffusor sowie dem Heckflügel mit Schwanenhals-Aufhängung. Damit auf die Rennstrecke kann jeder, wir wollen uns hingegen im Schnee austoben.
Drifting in the snow
Unter der Haube verbaut Audi einen V10-Motor, welchen man im Vergleich zum regulären R8 RWD, nochmals leistungsstärker machte. Konkret bringt der GT damit 620 PS und 565 Newtonmeter Drehmoment aus dem 5,2-Liter-Aggregat auf die Straße – oder wie in unserem Fall auf den Schnee. Auf trockenem Untergrund kann damit in 3,4 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt werden. Nach 10,1 Sekunden sind 200 km/h erreicht. Das 7-Gang-Doppelkuppelungsgetriebe besitzt verkürzte Schaltzeiten und sorgt vor allem im „dynamic“-Modus dafür, dass das R8 Coupé GT schnellstmöglich in die Gänge kommt. Je nach fahrerischen Fähigkeiten und Streckenbedingungen kann man im Fahrmodus „Torque Rear“ Anpassungen vornehmen und so auch die brachiale Performance des Fahrzeugs entfesseln. Durch Drehen des sogenannten Bediensatelliten am Lenkrad lässt sich die gewünschte Schlupf-Stufe einstellen. Der Schlupf wird an der Hinterachse durch die Traktionskontrolle, also die Antriebsschlupfregelung (ASR), gesteuert. In Abhängigkeit davon und unter Einbeziehung der Informationen von Raddrehzahlsensoren, Lenkwinkel, Gaspedalstellung und gewähltem Gang dosiert, beziehungsweise lässt das Motorsteuergerät die Antriebskräfte an der Hinterachse freien Lauf. Dies macht auf abgesperrten Bereichen unheimlich viel Spaß und lässt den Audi nur so davondriften. In manchen Situationen auf den schneebedeckten öffentlichen Bergstraßen wurde dann deutlich, dass das Fahrzeugkonzept doch eher für die Rennstrecke gedacht ist und wir sehnten uns ab und an nach dem Allradantrieb quattro.
Kuscheliges Alcantara
Über diese Kleinigkeiten und das nicht mehr ganz so moderne Cockpit kann man aber hinwegsehen, denn das R8 Coupé GT hat ganz klar andere Stärken, die auf ganzer Linie überzeugen. Die irre Performance des V10-Motors, die Kraftentfaltung auch im Schnee sowie das zeitlose Design samt Aero-Kit sprechen für sich und somit ist der Ingolstädter unsere persönliche Schneekönigin. Das Audi R8 Coupé V10 GT RWD, so der volle Name, ging bereits vor einem Jahr als Abschluss-Topmodell an den Verkaufsstart und ist – wen hätte es überrascht – natürlich ausverkauft. Das Supercar besiegelte damit das Ende einer Ära, denn einen R8 V10 wird es bei Audi nicht mehr geben. Los ging es bei 203.001 Euro. Unser Fahrzeug kam samt den Optionen auf 228.960 Euro.
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