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Audi nimmt dritten Anlauf bei der Rallye Dakar: RS Q e-tron in Details verbessert

Zum dritten Mal stellt sich Audi mit dem innovativen RS Q e-tron der Rallye Dakar. Es ist das einzige Fahrzeug in der T1U-Klasse und stellt sich mit elektrischem Antrieb und einem Energiewandler den Autos mit herkömmlichen Verbrennermotoren der T1+ Klasse.

Bei den bisherigen beiden Versuchen in Saudi-Arabien überzeugte Audi mit Speed und einigen Tagessiegen. Aber technische Probleme, Reifenschäden, Navigationsschwierigkeiten oder Unfälle verhinderten eine Topplatzierung im Endergebnis.

Über das Jahr haben die Audi-Ingenieure an vielen Details des RS Q e-tron gearbeitet, damit das Auto zuverlässiger, komfortabler und etwas leichter wird. Auch die Wartungszeiten für das Team sollen sich verkürzen. Ein Thema war auch die Sicherheit.

Im vergangenen Jahr hatten Stephane Peterhansel und Carlos Sainz an der gleichen Stelle schwere Unfälle. “Unser Ziel war es, die maximale vertikale Beschleunigung bei Landungen nach großen Sprüngen zu verringern”, sagt Leonardo Pascali, der neue technische Leiter des Projekts.

Durch die Arbeit mit Federn, Dämpfern und der Anschlagsbegrenzung im Fahrwerk haben die Ingenieure einen Teil der Last besser verteilt. Einen zweiten Beitrag leisten die neuen Ausschäumungen der Sitze.

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Carlos Sainz

Die Sicherheit der Fahrer stand bei der Weiterentwicklung auch im Fokus

Foto: Audi

Die CFK-Crashbox am vorderen Ende der Chassisstruktur fällt nun länger aus, ohne dabei den im Gelände so wichtigen Böschungswinkel zu beeinträchtigen. Sie absorbiert die bei frontalen Unfällen auftretende Energie besser als zuvor.

Damit sich Fahrer und Beifahrer an den langen Tagen optimal konzentrieren können, wurde die akustische Abschirmung und die Abdichtung des Cockpits optimiert. Eine modifizierte vordere Haube weist aufgewirbelten Matsch und Wasser besser ab. Die Windschutzscheibe bleibt sauberer.

Ein großes Thema im harten Gelände der Rallye Dakar sind Reifenschäden oder Aufhängungsbrüche. Bislang verfingen sich eindringende Steine zwischen Felgenbett, Bremsscheibe und Achsschenkel.

Sie bewirkten teils erhebliche Zerstörungen und erforderten mehr als einmal zeitraubende Radwechsel. Neue Befestigungselemente für den Radträger ermöglichen größere Freiräume, sodass die Steine leichter herausgeschleudert werden.

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Emil Bergkvist

Die Aufhängungen und die Felgen wurden optimiert und verstärkt

Außerdem kommen nun robustere Felgen zum Einsatz. Um bei steigendem Gewicht der neuen, robusteren Reifen noch näher an das Mindestgewicht von 2.100 Kilogramm heranzurücken, sind diverse Bauteile gewichtsoptimiert.

Das betrifft die hintere Karosserieabdeckung ebenso wie die kleineren Bremssättel, aber auch die Fußstütze für den Beifahrer. Das Reglement verschiebt zudem beim Leistungsgewicht die Balance zwischen dem T1U-Modell von Audi und den Gegnern in der T1-Klasse geringfügig.

Etwas mehr Elektroleistung erlaubt

Aus 263 kW maximaler Leistung der E-Motoren zu Saisonbeginn 2023 (inklusive Effizienz-Koeffizient) wurden während der Rallye Dakar nach einer Reglementänderung 271 kW. Zum Januar 2024 steigt der Wert auf 286 kW.

Zugleich heben die Regularien das Gewicht der konkurrierenden T1-Modelle um zehn auf 2.010 Kilogramm an. Bei der Beschleunigung von 0 auf 100 km/h auf losem Untergrund gibt Audi unter 4,5 Sekunden an. Die Höchstgeschwindigkeit ist per Reglement auf 170 km/h festgelegt.

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Dem Audi wurde etwas mehr Leistung zugestanden

Seit der Dakar im vergangenen Januar hat Audi ein umfassendes Testprogramm abgespult. Im Mai gab es Probefahrten in Saudi-Arabien, um im gleichen Terrain Probleme der Rallye zu analysieren. Im Juli wurde in Spanien getestet und auch an der Baja Aragon teilgenommen.

Die gründliche Vorbereitung wurde im Oktober in Marokko fortgesetzt. Nach sechs Testtagen wurde auch die Marokko-Rallye bestritten. Im November gab es einen abschließenden Test in Frankreich, wo es nur noch um die Feinabstimmung ging.

Fahrer mit Erfahrung: Peterhansel, Sainz und Ekström

Wie in den vergangenen beiden Jahren setzt Audi auf eine erfahrene Crew. Stephane Peterhansel/Edouard Boulanger, Carlos Sainz/Lucas Cruz und Mattias Ekström/Emil Bergkvist steuern die drei Fahrzeuge.

“Wir denken”, sagt Sainz, “dass wir mit der Aufhängung in die richtige Richtung gearbeitet haben, was einer der Schlüsselpunkte für Verbesserungen war. Ein weiterer Faktor sind die zusätzlichen 15 kW, die wir bekommen werden.”

“Wenn man die Daten analysiert, beschleunigen wir mit unserem Gewicht schlechter als die Konkurrenz, weil wir 100 Kilogramm schwerer sind. Diese zusätzliche Leistung wird dies kompensieren. Die beiden Schlüsselfaktoren im Motorsport sind Gewicht und Leistung.”

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Mit 61 Jahren peilt Carlos Sainz seinen vierten Dakar-Sieg an

“Wenn man bei gleicher Leistung aber um 100 Kilogramm schwerer ist, ist man nicht so konkurrenzfähig. Mit etwas mehr Leistung – wenn wir unsere Zuverlässigkeit in den Griff bekommen – dann haben wir ein starkes Team, mit dem wir mitmischen können.”

Als Neunter und 14. war Ekström in den vergangenen Jahren der beste Audi-Fahrer. “Ich habe so viel trainiert und bin so viel gefahren wie möglich, um bereit zu sein. Mein Beifahrer und ich haben unser Tempo und unser Verständnis des Sports weiter gesteigert”, ist der Schwede zuversichtlich.

Das Rückgrat des Teams ist die Kooperation mit Q Motorsport. “Erfahrung ist in unserer Sportart ein Schlüssel zum Erfolg”, betont Peterhansel. “Sven Quandt und sein Team haben gezeigt, dass sie alle Herausforderungen bewältigen können. Mit so einer guten Mannschaft im Hintergrund schlafen wir nachts ruhiger und gehen zuversichtlicher in die Prüfungen.”

Mit Bildmaterial von Audi.

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