Markenspezifische Ladestationen analog zu Teslas Superchargern?
Gerade hat Audi seinen neuen e-tron GT vorgestellt. Nun sorgt sich Audi-Chef Markus Duesmann offenbar um die Lademöglichkeiten für den Neuling. Denn während man seinen Tesla an einem Supercharger aufladen kann, gibt es für Audi-Fahrzeuge kein vergleichbares Angebot. Das soll sich nun offenbar ändern, wie das Handelsblatt berichtet.
200 bis 300 Stationen sollen entstehen, pro Station soll es sechs oder zwölf Ladepunkte geben. Wo das Netz entstehen soll (in Deutschland, Europa oder der Welt), geht aus dem Artikel nicht hervor. Die Kosten für das eigene Ladenetz sind hoch: Über eine Milliarde Euro wird Audi wohl dafür ausgeben müssen, wobei sich auch Porsche beteiligen könnte.
Ein gemeinsames Schnelllader-Netz von Audi und Porsche ergäbe Sinn. Denn sowohl der Taycan wie der e-tron GT haben ein aufwendiges 800-Volt-System erhalten, mit dem Ladeleistungen von bis zu 270 kW möglich sind. Die geplanten Ladestationen sollen offenbar nicht bis in diese Regionen vordringen: Mindestens 150 Kilowatt Ladeleistung sind geplant, so der Bericht.
Das Ladenetz von Ionity, an dem viele Elektroauto-Hersteller beteiligt sind, ist mit seinen etwa 300 Ladestationen und 1.200 Ladesäulen in Europa bislang keine gleichwertige Alternative zum Supercharger-Netz. Auch das geplante Audi-Netz könnte mit 200 bis 300 Stationen und 1.200 bis 3.600 Säulen nicht mithalten.
Das Supercharger-Netz umfasste vor etwa einem Jahr 500 Ladestationen und 4.700 einzelne Ladepunkte, wie ecomento damals berichtete. Darin noch nicht eingeschlossen sind offenbar die Destination Charger (Ladestationen bei Hotels etc.), deren Zahl etwa ebenso hoch ist. Weltweit gab es Ende 2020 laut Statista knapp 2.600 Supercharger-Ladestationen mit etwa 23.000 Ladepunkten. Die Zahl der Destination-Charger-Anschlüsse betrug danach im dritten Quartal 2019 knapp 24.000.
Quelle: Handelsblatt via InsideEVs Frankreich
Bildergalerie: Audi RS e-tron GT (2021)