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Audi baut E-Antriebe für den 2025 startenden MEBeco in Györ

Weltgrößtes Motorenwerk in Ungarn baut auch PPE-Antriebe

audi baut e-antriebe für den 2025 startenden mebeco in györ

Ab 2025 will der VW-Konzern endlich günstige Elektro-Kleinwagen auf den Markt bringen. Technische Basis soll eine abgespeckte Version des Modularen Elektrobaukastens MEB sein. Für diese Fahrzeuge sind offenbar die Elektromotoren bestimmt, die Audi ab 2025 im ungarischen Györ produzieren will.

Die Vorbereitungen für die Produktion der Elektromotoren für den MEBeco laufen schob, meldet Audi Hungaria. “Zukünftig werden MEBeco-Antriebe in kleinen Elektroautos des Volkswagen-Konzerns verbaut. Für deren Produktion entsteht im Unternehmen ein neuer Produktionsbereich”, so die Pressemeldung.

Mit MEBeco kann wohl nur die besonders günstige Version des MEB gemeint sein, welche die Kleinwagen des Konzerns tragen soll, und die ursprünglich als MEB Entry bezeichnet wurde. Diese Plattform wird die für 2025 geplanten Elektro-Kleinwagen VW ID.1/2, das entsprechende Modell von Cupra (angeblich Raval genannt) und die noch namenslose Skoda-Version tragen.

Die “neue Elektromotoren-Familie” – es handelt sich also um mehrere Varianten – wird bei Audi Hungaria in einer größeren Fertigungstiefe gebaut, heißt es. So würden erstmals auch die Lamellenpakete sowie der Rotor und die Leistungselektronik selbst gefertigt, und zwar in Györ.  Auch das Getriebe wird offenbar dort produziert, denn laut Audi sind bereits die ersten Produktionsanlagen für Getriebekomponenten eingetroffen.

audi baut e-antriebe für den 2025 startenden mebeco in györ Die ersten Maschinen sind schon in Györ angekommen

Das Lamellenpaket, oft auch Blechpaket genannt (Wikipedia) von Elektromotoren besteht aus einer Vielzahl von übereinandergelegten, spezifisch geformten Blechscheiben, mit denen die Magnetfelder des Motors geführt werden. Sowohl der Rotor als auch der Stator bestehen größtenteils aus diesen Blechpaketen. Die Scheiben bestehen wiederum aus so genanntem “Elektroband”, das aus siliciumhaltigen Stahl gefertigt wird.

Dass die Elektroantriebe für VW, Cupra und Skoda von Audi in Györ gebaut werden, wurde schon im Juni 2022 entschieden. Das Werk fertigt auch ganze Autos, darunter bis vor Kurzem der ausgelaufene Audi TT und der Q3. Zudem werden Verbrennungsmotoren für etliche Konzernmarken gebaut, und zwar in großer Zahl: Die Fabrik wird als weltweit größte Motorenfabrik bezeichnet und produzierte im Jahr 2023 fast 1,7 Millionen Motoren, davon 114.058 Elektroantriebe.

Mit der Produktion von Elektromotoren wurde 2018 begonnen. Seit Kurzem werden dort auch die Antriebe für die Plattform PPE gefertigt, die den elektrischen Porsche Macan, den Audi Q6 e-tron und den Audi A6 e-tron tragen wird. Bei PPE werden der Stator sowie die Getriebekomponenten in Györ gebaut. Die MEB-Antriebe dagegen kommen aus Kassel, wobei Rotor und Stator aus Salzgitter zugeliefert werden.

“Erst vor wenigen Monaten haben wir die Serienproduktion unserer Antriebe für die Elektroplattform PPE (Premium Platform Electric) erfolgreich gestartet und nun bereits mit den Vorbereitungen für die Produktion der neuen Generation elektrischer Antriebe, des MEBeco, begonnen”, sagte Robert Buttenhauser, Audi-Hungaria-Chef der Motorenproduktion.

Unter dem Strich

VW, Cupra und Skoda bringen 2025 kleine Elektroautos unter 25.000 Euro. Audi plant nichts dergleichen, doch die Antriebe werden im Audi-Werk Györ gebaut. Die Fertigungstiefe ist offenbar größer als bei den MEB-Motoren, denn auch die Blechpakete, der Rotor und die Leistungselektronik werden selbst produziert und kommen nicht von Zulieferern.

Quelle: Audi Ungarn via Electrive.net, Audi Ungarn (06/2022), Audi (PPE, 2021)

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