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BNEF schätzt den globalen Bedarf an Batteriezellen für E-Fahrzeuge und Energiespeicher auf rund 950 Gigawattstunden (GWh) in diesem Jahr. Die Produktionskapazitäten seien jedoch mit rund 2.600 GWh mehr als doppelt so hoch. Allein die von China für 2023 angegebene Batterieproduktion entsprach BNEF zufolge annähernd dem tatsächlichen weltweiten Bedarf.
Die Analysten weisen darauf hin, dass die USA, Kanada, Europa und Indien nun Anreize für die lokale Batterieproduktion schaffen, um mit China zu konkurrieren. Dadurch werde die Kluft zwischen Angebot und Nachfrage noch größer.
Allerdings werde wohl ein Großteil der angekündigten Kapazitäten nicht in Betrieb gehen, fügen die Analysten hinzu. „Vieles davon wird sich entweder verzögern oder ganz gestrichen werden, wenn die Realitäten des Ausbaus deutlicher werden und sich die Liste der Bewerber ausdünnt. Andere Teile der Lieferkette sind nicht in der Lage, auf diesem Niveau zu liefern, und man kann das Angebot ohnehin nicht perfekt auf die Nachfrage abstimmen, weil Elektroauto-Batterien noch keine Massenware sind.“
Dennoch steuere der Markt auf ein noch größeres Überangebot zu. Das werde zu sinkenden Preisen und Margen führen und die durchschnittliche Kapazitätsauslastung bestehender Anlagen werde weiter sinken, nachdem sie bereits 2023 zurückgegangen sei. Zusammengenommen wirke die Dynamik des Batterieangebots nun als mäßigender Faktor für die Entwicklung auf der Nachfrageseite. Wenn die Nachfrage nach E-Fahrzeugen nachlasse, sänken die Batteriepreise, was zu niedrigeren Preisen führe und zu einer Erholung der Nachfrage beitrage.
Später könnten laut den Analysten aber wieder die Preise steigen, da Rohstoffe wie Lithium knapp werden könnten. Einige der Preissenkungen seien zudem wohl auch darauf zurückzuführen, dass etablierte Anbieter versuchen, ihren Marktanteil zu sichern und kleinere Anbieter zu verdrängen. „Überkapazitäten sind ein Segen für potenzielle Käufer von Elektrofahrzeugen, bedeuten aber auch eine Herausforderung für neue Marktteilnehmer in der Batteriebranche“, so die Analysten.