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Alex Rins: Verhältnis zu Ken Kawauchi bei Honda "ganz anders" als bei Suzuki

Welchen Einfluss hat Ken Kawauchi bei Honda tatsächlich?

Im Zuge des MotoGP-Ausstiegs von Suzuki hat sich Honda nicht nur beide Fahrer Joan Mir und Alex Rins gesichert, sondern auch Technikdirektor Ken Kawauchi. Der Japaner ersetzte seinen Landsmann Takeo Yokoyama. So wie bei Suzuki ist Kawauchi in der Box des Honda-Werksteams mit seiner Mappe zu sehen, in der er alle Eindrücke festhält.

Ob Kawauchis Erfahrung und Input nach den ersten Monaten bereits einen Einfluss auf das Honda-Projekt haben, ist von außen kaum zu beurteilen. Allerdings findet Rins, der mit Kawauchi seit 2017 bei Suzuki eng zusammengearbeitet hat, kritische Worte.

Seit dem ersten Test in Valencia im vergangenen November klagte Rins darüber, dass er zu wenig Unterstützung von Honda erhalten hat. Das war einer der Hauptgründe für seinen Wechsel zu Yamaha. Auch das Verhältnis zu Kawauchi hat sich bei Honda verändert.

“Mein Verhältnis zu Ken war bisher super anders als es bei Suzuki war”, hält Rins im Podcast ‘Por Orejas’ von ‘Motorsport.com Spanien’ fest. “Es ist auch sehr anders, als ich mir erwartet habe. Ich weiß nicht, ob es an Ken oder an Honda liegt, aber die Kommunikation war sehr schwach.”

Denn ursprünglich ist man davon ausgegangen, dass Honda auf die Erfahrungen von Rins, Mir und Kawauchi setzt. “Ich habe das auch erwartet. Bei Suzuki waren wir viele Jahre beisammen. Bei Honda reden wir auch und treffen uns, aber es ist anders als gedacht”, hält Rins fest.

Seit Kawauchi bei Honda ist, hat er keine Interviews gegeben. Sein Einfluss ist deshalb schwierig zu beurteilen. ‘Motorsport-Total.com’ hat bei LCR-Teamchef Lucio Cecchinello nachgefragt, aber der Italiener hat darauf auch keine Antwort.

“Ich kann diese Frage nicht beantworten, weil ich keinen direkten Kontakt mit Ken Kawauchi habe”, sagt Cecchinello. “Er nimmt an allen technischen Besprechungen teil und spricht mit unseren Crewchiefs. Er ist auch oft bei den Besprechungen mit den Fahrern dabei.”

“Aber welchen Einfluss er bei Honda wirklich hat, kann ich nicht beantworten.” Das LCR-Team ist auf die Entscheidungen von Honda angewiesen. HRC legt fest, welche Teile an das Satellitenteam weitergegeben werden.

Zuletzt in Silverstone probierte zum Beispiel Takaaki Nakagami das neue Aerodynamik-Paket, um Daten zu sammeln. Marc Marquez und Mir verzichteten vorerst darauf, die neue Verkleidung zu homologieren, denn es ist nur ein Update pro Saison erlaubt.

Bevor Rins im vergangenen Jahr für Honda unterschrieben hat, gab es auch die Möglichkeit zu Gresini-Ducati zu wechseln. Aber der Spanier bevorzugte den Werksvertrag bei Honda, denn theoretisch fährt LCR nicht wie Gresini mit dem Vorjahresmotorrad.

“Es ist nicht so, dass mich Honda technisch nicht unterstützt hätte, aber es war mehr eine Frage von mangelndem Vertrauen”, sagt Rins enttäuscht. “Sie haben für die Entwicklung nicht auf mich gezählt, oder nicht mehr an mich geglaubt.”

“Seit Saisonbeginn, und eigentlich seit dem Valencia-Test im vergangenen Jahr, war mein Motorrad anders als jenes vom Werksteam. Selbst wenn es nur Kleinigkeiten waren, es war anders. Schließlich kommt man damit klar, aber deshalb habe ich für Yamaha unterschrieben.”

Selbst sein Sieg in Austin hat die Situation nicht geändert. “Selbst nach Texas ist alles gleich geblieben”, hält Rins fest. Bis sich Rins in Mugello verletzt hat, konzentrierte sich Honda weiterhin hauptsächlich auf Marquez.

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