- Gibt es im kommenden Jahr ein Ducati-Werksprojekt in Suzuka?
- Ducati will demonstrieren, wie zuverlässig die Panigale V4R ist
- Ducati will mit Francesco Bagnaia und Co. nach Suzuka
Sowohl in der MotoGP als auch in der Superbike-WM gibt Ducati momentan den Ton an. Mit dem Gewinn der MotoGP, Superbike-WM und Supersport-WM feierte der italienische Hersteller im Vorjahr eine perfekte Saison. Die einst so dominanten Hersteller aus Japan haben nicht mehr viele Betätigungsfelder, in denen sie Ducati überlegen sind.
Der Langstrecken-Sport ist einer der Bereiche, in denen Ducati noch nicht die Konkurrenzfähigkeit von Honda, Yamaha, Suzuki und auch Kawasaki erreichte. Die japanischen Hersteller machten in den zurückliegenden Jahren die Siege in der Langstrecken-WM und auch beim Traditionsevent in Suzuka unter sich aus. Ducati war allerdings nie mit einem Werksteam vertreten.
Das könnte sich in der Zukunft ändern. Wir haben exklusiv mit Ducati-Technikkoordinator Marco Zambenedetti über ein mögliches Suzuka-Projekt gesprochen. Den Japanern auf heimischem Boden eine Niederlage zuzufügen und damit die Konkurrenzfähigkeit und Zuverlässigkeit der Panigale V4R zu belegen, motiviert Zambenedetti.
Gibt es im kommenden Jahr ein Ducati-Werksprojekt in Suzuka?
Doch der Wechsel vom V2-Motor zum V4-Aggregat hat die Voraussetzungen verändert. Denn ein V2-Superbike für die Langstrecke haltbar zu machen, geht mit einem konstruktiven Nachteil einher. Die Belastungen der Motoren und die starken Vibrationen im Vergleich zu den sanfter laufenden Vierzylindern können selbst mit modernsten Technologien nicht ausgeglichen werden.
Ducati will demonstrieren, wie zuverlässig die Panigale V4R ist
Die seit 2019 in der Superbike-WM eingesetzt Panigale V4 hingegen hat einen sehr guten Ruf, was die Zuverlässigkeit angeht. In der WSBK ist das V4-Superbike aus Borgo Panigale die Benchmark. Das Modell wurde in den zurückliegenden Jahren bereits in der Langstrecken-WM eingesetzt und erzielte einige Achtungserfolge.
Ducati Panigale V4R: Leistungsstark und in der WSBK auch sehr zuverlässig
Foto: Ducati
“Die Meinungen bezüglich der Haltbarkeit unserer Motorräder haben sich in den vergangenen Jahren geändert”, stellt Marco Zambenedetti fest. “Der Langstrecken-Sport ist einer der besten Wege, um das zu zeigen.”
Marco Zambenedetti
Marco Zambenedetti hat für Suzuka ehrgeizige Pläne
Ducati will mit Francesco Bagnaia und Co. nach Suzuka
In der Vergangenheit sah man immer wieder große Stars aus der Motorrad-WM und der Superbike-WM in Suzuka fahren. Legendär sind die Einsätze von Valentino Rossi für Honda. Aber auch WSBK-Stars wie Jonathan Rea, Alex Lowes, Michael van der Mark oder Iker Lecuona waren in der jüngeren Vergangenheit erfolgreich.
Ducati verfügt über einen extrem großen Pool an Fahrern. MotoGP-Weltmeister Francesco Bagnaia und seine Markenkollegen trainieren regelmäßig mit der Panigale. In diesem Jahr fällt der Termin ungünstig und kollidiert mit dem WSBK-Event in Most. Doch wenn Suzuka im kommenden Jahr nicht mit der MotoGP oder Superbike-WM an einem Wochenende stattfindet, dann könnte man ein Ducati-Dreamteam mit MotoGP- und WSBK-Beteiligung sehen.
Marco Zambenedetti liebt diese Vorstellung. “Ich habe darauf keinen Einfluss. Doch es ist einer meiner Träume, dieses Szenario zu sehen. Und da geht es nicht nur mir so”, deutet der Italiener ein grundlegendes Interesse bei Ducati Corse an. Denn die Japaner auf eigenem Boden zu besiegen, wäre für den Hersteller aus Italien ein massiver PR-Erfolg.
Mit Bildmaterial von Ducati.