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24h Le Mans 2024: Letztes Renndrittel nach stundenlangen Safety-Car-Phasen

24h le mans 2024: letztes renndrittel nach stundenlangen safety-car-phasen

Buemi/Hartley/Hirakawa führen am Sonntagmorgen in Le Mans

Bei den seit Samstagnachmittag (16:00 Uhr) laufenden 24 Stunden von Le Mans 2024 ist das Feld nach zwei Safety-Car-Phasen, die zusammengerechnet fast sechs Stunden andauerten, nun wieder im Renntempo unterwegs. Um kurz nach 8:00 Uhr am Sonntagmorgen sind etwas mehr als 16 Stunden und somit etwas mehr als zwei Drittel der Distanz zurückgelegt.

Nachdem das Feld in der Hypercar-Klasse gleich in der Anfangsphase aufgrund eines Regenschauers und der daraus resultierenden (Fehl-)Entscheidungen auseinandergerissen wurde, wurde es in der Nacht durch die beiden langen Safety-Car-Phasen wieder zusammengeführt.

Die erste Safety-Car-Phase war die kürzere der beiden. Sie kam in der siebten Rennstunde heraus und dauerte eineinhalb Stunden. Auslöser war eine Kollision, die in einem heftigen Crash endete. Beteiligt waren einerseits der zu diesem Zeitpunkt in Führung gelegene, privat eingesetzte AF-Corse-Ferrari #83 (Kubica/Schwarzman/Ye) mit Robert Kubica am Steuer, andererseits der BMW #15 (D. Vanthoor/Marciello/Wittmann) mit Dries Vanthoor im Cockpit.

Führender AF-Corse-Ferrari nach Crash bestraft

Ort des Geschehens war nach der zweiten Schikane auf der Hunaudieres-Gerade und somit kurz vor der Mulsanne-Kurve. Beim Überrunden fuhren kurzzeitig drei Autos nebeneinander.

Kubica, der ganz rechts vorbei wollte, erwischte den in der Mitte fahrenden BMW von Vanthoor. Durch die Berührung wurde die Fahrtrichtung des M Hybrid V8 so verändert, dass der 26-jährige Belgier keine Chance hatte, einen Crash in die Leitplanke auf der linken Seite der Strecke zu vermeiden.

Vanthoor wurde im Medical-Center der Strecke durchgecheckt und kam ohne Verletzungen davon. Kubica kassierte eine 30-Sekunden-Strafe, die als Stop-and-Go-Penalty abgesessen werden musste. Damit war die Führung futsch.

Der 39-jährige Ex-Formel-1-Pilot aus Polen teilt sich das Cockpit des gelben AF-Corse-Ferrari unter anderem mit Geburtstagskind Yifei Ye. Der Chinese war beim Rennstart am Samstag 23 Jahre alt und ist mittlerweile 24, da er am 16. Juni 2000 geboren wurde.

Gut vierstündige Safety-Car-Phase bis in den Morgen

Eineinhalb Stunden dauerte die erste Safety-Car-Phase deshalb, weil die Leitplanke im Bereich der Einschlagstelle des BMWs repariert werden musste.

Die zweite Safety-Car-Phase im Rennen gab es, als kurz vor Halbzeit der Distanz ein starker Regenschauer über dem Circuit de la Sarthe niederging. Um eventuell schweren Unfällen bei schlechter Sicht zuvorzukommen, schickte die Rennleitung sofort das beziehungsweise die Safety-Car(s) auf die Strecke. Dabei blieb es für sage und schreibe fast viereinhalb Stunden.

In Le Mans sind es drei Safety-Cars (A, B, C), die das Feld langsam um den 13,6 Kilometer langen Kurs führen, bevor es nach Sortierung des Feldes schließlich im Renntempo weitergeht. Weil aber die zweite Safety-Car-Phase derart lange dauerte, gingen in den drei Safety-Cars die Spritvorräte bedenklich zur Neige. Ein viertes Safety-Car (D) rückte aus, um nacheinander jeweils das zu ersetzen, das zum Nachtanken an die Box musste.

Toyota vor Porsche und Ferrari ins letzte Renndrittel

Im Feld der Hypercar-Klasse, das beim Start am Samstag aus 23 Autos bestand, fahren nach etwas mehr als 16 Stunden noch elf Autos in der Führungsrunde. Es sind beide Toyota, beide Werks-Ferrari, alle drei Werks-Porsche, zwei Cadillac, der private AF-Corse-Ferrari und beide Jota-Porsche.

Angeführt wird das Rennen momentan vom Toyota #8 (Buemi/Hartley/Hirakawa), gefolgt vom Porsche #6 (Estre/Lotterer/L. Vanthoor) und dem Ferrari #50 (Fuoco/Molina/Nielsen).

In der LMP2-Klasse liegt der AF-Corse-Oreca #183 (Perrodo/Barnicoat/Varrone) in Führung vor dem United-Autosports-Oreca #22 (Jarvis/Garg/Siegel) und dem Vector-Oreca #10 (Cullen/Pilet/Richelmi). Sechs der 16 gestarteten Autos der Klasse liegen in der Führungsrunde.

Die erstmals bei den 24h Le Mans startende LMGT3-Klasse wird nach 16 Stunden angeführt vom Manthey-Porsche #92 (Malichin/Sturm/Bachler), gefolgt vom Manthey-Porsche #91 (Shahin/Schuring/Lietz) und dem United-Autosports-McLaren #95 (Caygill/Pino/Sato). Wie in der Hypercar-Klasse, so fahren auch in der LMGT3-Klasse noch elf von 23 gestarteten Autos in der Führungsrunde.

Aus für Valentino Rossi, Mick Schumacher und Co.

Aus dem 24-Stunden-Rennen ausgeschieden sind bis zum jetzigen Zeitpunkt acht der 62 gestarteten Fahrzeuge, darunter jene der Le-Mans-Debütanten Valentino Rossi und Mick Schumacher. Allerdings lag es weder an Rossi noch an Schumacher, dass das jeweilige Auto aus dem Rennen gerissen wurde.

In der Hypercar-Klasse hat es den BMW #15 (D. Vanthoor/Marciello/Wittmann) mit dem von AF-Corse-Ferrari-Pilot Robert Kubica ausgelösten Crash zu Beginn der Nacht erwischt. Alpine verlor beide Autos (Startnummer 36 mit Lapierre/Schumacher/Vaxiviere und Startnummer 35 mit Chatin/Habsburg/Milesi) schon kurz nach Einbruch der Dunkelheit aufgrund von Motorschäden. Damit war Mick Schumachers Le-Mans-Debüt nach sechs Stunden zu Ende.

In der LMP2-Klasse fährt der APR-Oreca #45 (Kurtz/Braun/Catsburg) nicht mehr, weil sich kurz vor Halbzeit der Distanz das linke Hinterrad selbständig machte und das Auto als “Dreirad” nicht zurück an die Box gefahren werden konnte. Der Duqueine-Oreca #30 (Simmenauer/Allen/Falb) ist in der Nacht mit Motorschaden ausgefallen. Auch der Proton-Oreca #9 (Ried/Capietto/Viscaal) ist nach technischen Problemen schon lange nicht mehr im Rennen.

Und in der LMGT3-Klasse war das Rennen für den WRT-BMW #46 (Al Harthy/Rossi/Martin) mit einem Crash von Ahmad Al Harthy im Bereich des Dunlop-Bogens in der Nacht zu Ende.

Der Einschlag an sich passierte zwar nicht bei Topspeed, sorgte aber für einen Schaden am Kühler, der für den BMW M4 das Aus bedeutete. Zuvor hatte des Trio mit Superstar und Le-Mans-Debütant Valentino Rossi eine starke Leistung abgeliefert, indem man in der Klasse stundenlang in den Top 3 und zwischenzeitlich sogar in Führung gelegen hatte.

Der AF-Corse-Ferrari #54 (Flohr/Castellacci/Rigon) schied mit einem frühen Crash schon am Samstag beim Anbremsen der Dunlop-Schikane aus. Mit gerade mal 30 zurückgelegten Runden war der silberne Ferrari 296 mit der Startnummer 54 das erste von bislang acht ausgeschiedenen Autos bei der 92. Auflage der 24 Stunden von Le Mans.

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