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Erster Test BMW X3 (2025): Brückenschlag zur „Neuen Klasse“

Der neue BMW X3 (G45) auf einen Blick

  • Design in Richtung „Neuer Klasse“
  • Breites Motorenangebot inkl. PHEV
  • Sechszylinder-Diesel ab Mitte 2025
  • Top-Modell M50 mit 398 PS
  • Wertiger Innenraum, bequeme Sitze
  • Umfangreiche Serienausstattung
  • Grundpreis (Deutschland) ab 57.900 Euro

Inhalt

G45 Design | BMW X3 M50 Vorstellung | BMW X3 M50 Fahreigenschaften | Großer R6-Diesel kommt 2025 | BMW X3 20 xDrive Test | Der Innenraum | Die Kosten | Erstes Fazit

erster test bmw x3 (2025): brückenschlag zur „neuen klasse“

BMW X3 Design – vom Gestern ins Morgen

Mensch, bist du… anders geworden. Wir müssten uns in die eigene Tasche lügen, wenn wir behaupten würden, dass wir den neuen BMW X3 (intern G45 genannt) auf den ersten Pressefotos als schön empfunden haben. Das ist schon ein großer Unterschied zum Vorgänger (G01), beinahe ein Stilbruch, den man zuvor schon bei vielen anderen BMW-Modellreihen beobachten konnte. Aber was sollen wir uns groß aufregen: Geschmäcker sind erstens verschieden, und überhaupt wirkt das Außendesign, besonders die Frontpartie mit der optional beleuchteten Niere, in der Realität sehr wohl stimmig.

Das Heck mit seinen Doppel-L-Rückleuchten erinnert derweil verstärkt an den großen Bruder X5. Vielleicht ist zwischen Markenlogo und Kennzeichen, rein subjektiv betrachtet, etwas zu viel Blech zu sehen – insgesamt sollten wir uns jedoch darauf einstellen, dass der jetzt 4,76 Meter lange X3 ein kleiner Vorgriff auf den kommenden vollelektrischen iX3-Nachfolger ist, der bekanntermaßen ab 2025 als erstes Fahrzeug der „Neuen Klasse“ im ungarischen Debrecen produziert wird.

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BMW X3 M50 xDrive – das „i“ ist weg, die Leistung steigt

Unsere erste Testrunde im neuen BMW X3 drehen wir indes mit dem Top-Modell M50 xDrive, jetzt nach neuer Nomenklatur bei den Benzinern ohne „i“, dafür weiterhin mit ordentlich Power. Und ja, dieses (nach BMW-Sprech) Sport Activity Vehicle (SAV) verträgt zudem ordentlich Farbe. „Fire Red“ ist neu im Programm und hat glücklicherweise nichts mit dem RAL 3000 „Feuerrot“ gemein, das man von Löschfahrzeugen kennt.

Um die Überleitung möglichst flach zu halten: Der M-Performance X3 geht mindestens so ab wie die lokale Feuerwehr beim Niederkaltenkirchener Dorffest. Angetrieben vom bisher stärksten M-Performance-Reihensechszylinder mit 293 kW/398 PS, drückt der Mild-Hybrid den 2,1 Tonnen schweren Hochbeiner in 4,6 Sekunden von null auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit wird bei standesgemäßen 250 km/h erreicht und dort elektronisch begrenzt.

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3.0 R6 B58: Das bayerische Reinheitsgebot des Motorenbaus

Doch weder die Beschleunigung noch der Topspeed sind die allesentscheidenden Kaufgründe für den M50. Im Vordergrund stehen das bärige Drehmoment von 580 Nm ab 1.900 U/min, die gleichmäßig souveräne Leistungsabgabe und die hervorragende Laufkultur des bekannten Reihensechszylinders B58 mit TwinPower Turboaufladung. Gleichzeitig kann der fahraktive Charakter des X3 M50 xDrive im Test überzeugen. Das optionale adaptive M Sportfahrwerk ist dynamisch-komfortabel abgestimmt, der Allrad arbeitet merklich heckbetont und die Lenkung ist angenehm direkt gehalten.

Gefallen hat uns zudem das harmonische Zusammenspiel aus 48V-Startergenerator und Verbrenner – Vibrationen beim Kaltstart und aus Stopp-and-Go-Phasen heraus sind dem Reihensechser fremd. Das gilt dank immer stringenter werdender Gesetze leider auch für den Motorklang. Der eingespielte und arg synthetisch wirkende „Iconic Sound“ konnte uns nicht überzeugen, lässt sich aber glücklicherweise deaktivieren. Währenddessen zeigte der Bordcomputer auf unserer ersten Ausfahrt einen Verbrauch von etwas mehr als zehn Litern auf 100 Kilometer an – richtig stichhaltig ist dieser Wert, wegen der Kürze der Teststrecke, allerdings nicht.

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Der X3 mit Sechszylinder-Diesel kommt Mitte 2025

Mitte 2025 soll dann wieder ein Sechszylinder-Diesel im X3 angeboten werden. Wenn wir richtig orakeln, dürfte es sich dabei um den identischen Antrieb wie im neuen BMW 540d xDrive handeln. 303 PS sind damit mindestens gesetzt, wobei es wahrscheinlich ist, dass der große Selbstzünder im X3 direkt als M40d xDrive angeboten wird. Ob des fehlenden Motorklangs beim Benziner, dem Mehr an Drehmoment (670 Nm beim 540d) und des wahrscheinlich etwas preiswerteren Einstiegs, dürfte der R6-Diesel auch weiterhin den besten Kompromiss aus Preis, Leistung, Laufruhe und Effizienz darstellen.

Zurück aus der Zukunft und ab in den zweiten Testprobanden – den BMW X3 20 xDrive. Auch hier fehlt das „i“, da man bei BMW offenbar Angst hatte, die Bezeichnung für „Injection“ könnte die Kunden verwirren, steht der Buchstabe im Münchner Modellprogramm ja zeitgleich für die Elektromodelle. Nein, auch er ist mit seinen mittlerweile 208 PS und 330 Nm ab 1.500 U/min nicht untermotorisiert – Freudensprünge löst die Basismotorisierung im ersten Test allerdings auch nicht aus. In 7,8 Sekunden geht es von null auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit wird bei Tempo 215 erreicht.

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Mehr Licht, weniger Schatten: Der Innenraum des neuen X3

Wie der große M50 lässt sich aber auch der 20 xDrive unterm Strich ziemlich „rund“ fahren, wobei das Lenkrad im Ottonormal-X3 eine zunächst ungewohnt hexagonale Form aufweist. Da fanden wir das neue, unten abgeflachte M-Lenkrad mit roter 12-Uhr-Markierung schon deutlich gelungener. Generell gilt, dass man sich mit der Machart des neuen X3-Cockpits erst einmal anfreunden muss. Hatten wir anfangs nicht etwas von Stilbruch geschrieben? Beim Schiebedach ist das definitiv so, denn das Panoramaglasdach lässt sich nicht mehr öffnen.

Im Innenraum selbst fallen dann noch weitere Dinge auf: Zuallererst die beiden gestochen scharfen (12,3 + 14,9 Zoll) Bildschirme, danach die vielen Dreiecksformen, dann die gute Verarbeitungsqualität. Wo wir uns beim neuen Fünfer hin und wieder noch geschüttelt haben, hat man im X3, bis auf Kleinigkeiten (Fensterheberschalter, Lenkradpaddels), den Rotstift etwas dosierter eingesetzt. Das Raumangebot (Gepäckraumvolumen 570 – 1.700 l) vorne wie hinten fällt üppig aus, die serienmäßigen Sportsitze sind bequem und lassen sich optional auch noch mit Echtleder überziehen. Gut gemacht ist auch die umlaufende Interaction-Bar, die immer mehr die altbackenen (Holz-)Zierleisten ersetzt, die es nur noch um die Mittelkonsole herum zu bestellen gibt. Weniger überzeugt haben uns hingegen die wegrationalisierte Klimasteuerung (jetzt via Display) und die in der Handhabung fummeligen Daumen-Luftausströmer.

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Das kostet der BMW X3

Der BMW X3 20 xDrive startet in Deutschland bei 57.900 Euro und lässt sich mit allen wählbaren Extras auf knapp 81.000 Euro konfigurieren. Erwähnenswert ist an dieser Stelle, dass viele der kostenpflichtigen Optionen im neuen X3 rein kosmetischer Natur sind. So kostet allein das M-Paket 3.700 Euro Aufpreis, die teuerste Mattfarbe schlägt mit 2.888 Euro zu Buche und auch für die maximal 21 Zoll großen Räder lassen sich bis zu 2.750 Euro ausgeben. Im Grunde rollt aber schon ein Basis-X3 sehr umfangreich ausgestattet zu den Kunden. Zur Serienausstattung zählen unter anderem: LED-Scheinwerfer, Komfortzugang, elektrische Heckklappe, Außenspiegelpaket, Navigationssystem, 3-Zonen-Klimaautomatik, Sportsitze, elektrische Sitzverstellung mit Memory, Sitzheizung vorne, Lichtpaket und eine Wireless Charging Ablage. Zahlreiche Assistenten sind ebenfalls ab Werk an Bord.

Der BMW X3 M50 xDrive steht hingegen ab 82.500 Euro in der deutschen Preisliste. Hier umfasst die Serienausstattung, zusätzlich zu den oben genannten Features, unter anderem: Ein M-spezifisches Karosseriepaket, 4-flutige Abgasanlage, BMW Iconic Glow Niere, Shadow Line, adaptive LED-Scheinwerfer, Sonnenschutzverglasung, M Sportdifferenzial, M Sportfahrwerk, M Sportbremse und die variable Sportlenkung. Wer im X3-Top-Modell alle Register zieht, landet bei knapp 99.000 Euro – ohne Anhängerkupplung. Diese gibt es jeweils für 1.150 Euro extra und kann je nach Modellvariante zwischen 2.000 und 2.500 Kilogramm ziehen.

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Erstes Fazit

Frisch im Styling, stark in den Fahreigenschaften und (dank der umfangreichen Serienausstattung) überraschend fair bepreist, scheint den Münchnern beim neuen X3 ein gutes Produkt gelungen zu sein. Will man unbedingt das Haar in der Suppe finden, könnte man anführen, dass die weggefallene separate Klimasteuerung, die fummeligen Lüftungsdüsen und das nüchterne Ambiente der Basisvariante das Gesamtbild ein wenig trüben. Wer noch warten kann: Mitte 2025 kommt der starke Sechszylinder-Diesel. (Text: Thomas Vogelhuber | Bilder: Hersteller)

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