Carrera RC Cat Bagger und Radlader
Jetzt wird im Sandkasten gebaggert: RC-Bagger und Baumaschinen für den Outdoor-Einsatz erfüllen den Traum der eigenen Mini-Baustelle. Dieser Ratgeber zeigt, welche RTF-Fahrzeuge dafür infrage kommen.
Viele dürften als Kind schon eine Faszination für große Baumaschinen gehabt haben. Wer sich diesen Traum selbst erfüllen will, kann zu einem RC-Bagger oder Radlader greifen. Nachdem wir im Ratgeber RC-Nutzfahrzeuge: Ferngesteuerte Bagger, Kräne und Traktoren ab 10 Euro einen allgemeinen Überblick über RC-Baufahrzeuge gegeben haben, widmen wir uns jetzt Baggern, die sich auch für draußen im Sandkasten eignen.
Fernsteuerte RTR-Bagger („Ready to run“) von Carrera, S-Idee, D-Edition, Mould King, Amewi, Carson oder Revell sind maßstabsgerecht und in Gelb echten Baumaschinen nachempfunden. Als Vorbild dienen unter anderem Baufahrzeuge von Caterpillar (CAT), Liebherr oder Volvo. Sie zeichnen sich durch hochwertige Verarbeitung und ein wasserfestes Gehäuse aus. Darunter finden sich Bagger teils mit Metall-Schaufel sowie im höheren Preisbereich auch echte Vollmetall-Bagger.
Wer lieber Spaß auf dem Wasser hat, dem raten wir zur Top 5: Die besten ferngesteuerten Boote – bis zu 45 km/h mit dem RC-Speedboot. In die Lüfte geht es dagegen im Ratgeber RC-Flugzeug für Anfänger: Ferngesteuerte Flugmodelle von RTF bis Bausatz ab 35 Euro.
Welche Bagger-Typen gibt es auf Baustellen?
Der Klassiker unter den Bagger ist der Raupenbagger. Dabei handelt es sich um ein Kettenfahrzeug mit schwenkbarem Turm sowie Baggerarm mit Schaufel. Dank des Antriebs, wie man ihn sonst von einem Bulldozer oder Panzer kennt, kommen diese Baumaschinen gut auf schwierigem Untergrund zurecht. Dafür ist nur langsames Fahren möglich. Diese Varianten gibt es zudem auch als Radbagger mit Allrad- statt Kettenantrieb.
Die Schaufel können Bauarbeiter bei Bedarf durch andere Werkzeuge ersetzen, etwa mit einem Tief- oder Sieblöffel sowie einem Holz- und Sortiergreifer. Durch den schwenkbaren Turm und den Baggerarm eignen sich diese Baufahrzeuge zum Ausheben und Wiederverfüllen von Erdvertiefungen, also Baugruben oder Schächten. Man nennt diese auch Eingefäß- oder Mehrgefäßbagger. Für Straßenarbeiten geeignet sind zudem kompakte Kurzheck-Bagger.
Im Gegensatz dazu stehen Flachbagger. Diese kommen bei vorwiegend horizontalen Erdarbeiten wie dem Planieren von Flächen zum Einsatz, während Ein- und Mehrgefäßbagger für vertikale Erdarbeiten gedacht sind. Zu den Flachbaggern gehören Radlader. Diese eignen sich zum Transportieren von Gütern und für horizontale Erdbewegungsarbeiten loser Materialien wie Schotter. Als Lenkung dient in der Regel eine Knicklenkung. Der Rahmen des Baufahrzeugs ist etwa in der Mitte mit einem Gelenk verbunden. Die Variante mit Raupenantrieb statt Rädern nennt sich Kettenlader. Eine Spielart davon ist die Planiermaschine, also ein Bulldozer mit Raupenantrieb und Planierschild.
Auf einer Baustelle darf natürlich ein Muldenkipper nicht fehlen. Dabei handelt es sich um einen RC-Truck mit einer nach hinten ausfahrbaren Kippmulde. Das dient der Beförderung von Schüttgut im Erdbau, von Asphalt beim Straßenbau oder dem Abtransport von losen Abfallprodukten. Zu unterscheiden ist hier zwischen Großmuldenkippern mit Knickgelenk oder starrem Rahmen für einen Steinbruch oder einer Kiesgrube sowie herkömmlichen LKW mit Kippmulde und drei oder vier Achsen. Die Variante für den Einsatz als Auflieger nennt sich auch Sattelkipper.
Das müssen RC-Baustellen-Fahrzeuge beim Outdoor-Einsatz erfüllen
Ferngesteuerte Fahrzeuge für die Baustelle gibt es in allerhand Varianten bereits ab 10 Euro. Diese reichen vom winzigen Bagger-Spielzeug für die eignen vier Wände hin zum Scale-Modell für den Einsatz im Freien. Kleinere und günstigere Varianten aus Kunststoff hingegen eignen sich eher für den Indoor-Gebrauch.
Wer auch draußen im Sandkasten seine eigene kleine Baustelle betreiben möchte, sollte einiges vor dem Kauf beachten. Das ferngesteuerte Baufahrzeug sollte zumindest gegen Spritzwasser geschützt sein, im Idealfall ist es wasserdicht. Selbst bei trockenem Wetter können Erdreich und Sand noch feucht sein. Sollte Regen einsetzen, überstehen das die Fahrzeuge in der Regel. Für den Outdoor-Einsatz muss ein RC-Bagger entsprechend robust sein. Gelenke und Schaufel sollten aus Metall sein. Es gibt sogar Vollmetall-Bagger. Diese eignen sich durch ihr unverwüstliches Gehäuse am besten für den Gebrauch im Freien, kosten aber deutlich mehr.
Damit das Fahrzeug nicht gleich schlapp macht, ist ein Bagger mit entsprechend starkem Elektromotor und Wechselakku empfehlenswert. Das hat den Vorteil, dass man einen Ersatzakku nutzen kann, wenn der Erste leer ist. Die Akkus von RC-Baufahrzeugen halten je nach Modell zwischen 30 und 60 Minuten. Als Fernsteuerung sollte man zur Fernsteuerung mit 2,4 GHz greifen. Diese bietet eine ausreichende Reichweite und ist nicht störanfällig, wenn andere RC-Fahrzeuge in der Nähe sind. Nur noch wenige RC-Fahrzeuge dieser Art nutzen eine Fernsteueranlage mit 27 MHz.
RC-Baumaschinen mit CAT-Lizenz von Carrera
Carrera RC fertigt mit Originallizenz von Caterpillar (CAT) ferngesteuerte Baumaschinen im Maßstab von 1:24 an. Näher angesehen haben wir uns den CAT 336 Excavator für 80 Euro sowie CAT 950M Wheel Loader (Preisvergleich) für 69 Euro. Das Duo komplettiert der Bulldozer CAT D7E Track Type Tractor für 78 Euro sowie der Muldenkipper mit Knickgelenk CAT 745 Articulated Truck (Preisvergleich) ab 72 Euro. Bei allen Fahrzeugen nutzt die Fernsteuerung 2,4 GHz.
Beim CAT 336 Excavator handelt es sich um einen originalgetreuen Nachbau einer Baumaschine von Caterpillar mit Raupenantrieb. Das RC-Modell selbst verfügt aber über keine Hydraulik, sondern Elektromotoren. Das Gehäuse besteht vorwiegend aus Kunststoff, ist aber hochwertig verarbeitet. Die Gelenke sind aus Metall. Die Elektronik und das Fach für den Akku ist spritzwassergeschützt. Bei strömendem Regen würden wir damit eher nicht spielen, aber zumindest gegen leichtes Tropfwasser oder feuchten Boden ist der RC-Bagger ausreichend geschützt.
Carrera gibt eine Akkulaufzeit von etwa 40 Minuten an, das können wir unseren Erfahrungen nach bestätigen. Über das USB-Ladekabel ist der Akku in etwa 3,5 Stunden aufgeladen. Ist der Akku voll, leuchtet eine grüne LED-Lampe auf. Für das Flair einer Baustelle sorgt die akustische Untermalung samt Diesel-Sound. Per Knopfdruck am dreieckigen Schalter auf der Fernsteuerung kann man die Geräusche aber auch abstellen – was wir sehr zu schätzen wissen. Relistisch und schön anzusehen ist zudem die LED-Beleuchtung. Mit einem Maßstab von 1:24 hat der Raupenbagger eine Größe von 49 × 16,5 × 22 Zentimeter bei einem Gewicht von fast 1,5 Kilogramm. Die Reichweite der Fernsteuerung beträgt etwa 25 Meter.
Die Handhabung ist anspruchsvoll und benötigt eine gewisse Eingewöhnungszeit. Carrera gibt für den RC-Bagger mit CAT-Lizenz eine Altersempfehlung ab 8 Jahren. Um den Bagger fortzubewegen, drückt man jeweils die Buttons vorn am Controller. Die beiden Knöpfe auf der rechten Seite bewegen die Kette rechts nach vorn oder hinten. Das Gleiche gilt für die beiden Knöpfe links. Um geradeaus zu fahren, muss man also beide unteren Knöpfe zum Beschleunigen drücken. Rückwärts geht es mit den beiden oberen Buttons. Zum Lenken betätigt man jeweils die linke Taste, um nach rechts zu fahren, analog dazu die rechte Taste, um sich nach links zu bewegen. Es ist auch möglich, gleichzeitig eine Kette nach vorn und hinten zu bewegen – etwa zum Wenden auf der Stelle. Das Tempo ist dabei eher gemächlich. Dafür kommt der Bagger nahezu ohne Probleme durch tiefen Sand und allerhand andere Hindernisse.
Mit dem linken Steuerknüppel bewegt man auf der x-Achse den Turm. Eine 360-Grad-Drehung ist aber nicht möglich. Über die y-Achse des linken Hebels streckt man das vordere Gelenk des Baggerarms aus. Der rechte Steuerknüppel dient zum Anheben des gesamten Baggerarms per y-Achse und zum Ein- und Ausklappen der Schaufel über die x-Achse. Mit etwas Übung gelingt es mit der Zeit, damit Sand auszuheben und an anderer Stelle wieder auszuwerfen. Auch wenn die Dynamik hier eher gemütlicher Natur ist, macht der ferngesteuerte Bagger für Erwachsene sowie Kinder einen riesigen Spaß. Erfolgreich ausprobiert haben wir das in einem Sandkasten eines Beach-Volleyball-Felds.
Etwas simpler zu bedienen ist der ferngesteuerte CAT 950M Wheel Loader mit Knickgelenk. Der linke Hebel dient zum Beschleunigen, der rechte zum Lenken. Der vordere, linke Knopf hebt die Halterung mit Schaufel an, der rechte Button senkt diese wieder. Leider kann man den Winkel der Schaufel nicht zusätzlich verändern. Das macht es ziemlich schwierig, damit Kieselsteinchen horizontal aufzusammeln und anzuheben.
Eine naturgetreue Soundkulisse ist ebenfalls dabei. Sehr liebevoll: Beim Rückwärtsfahren ertönt ein Warngeräusch, wie man es von Baustellen kennen dürfte. Die LED-Beleuchtung verstärkt sorgt für realistische Details. Als Radfahrzeug kommt der CAT 950M allerdings deutlich schneller an seine Grenzen als der CAT 336 Excavator. Auf feinem Sand drehen die Räder durch. Bei hohem Gras droht es zudem festzustecken. Am besten nutzt man ihn auf Schotterpisten, Asphalt oder auch in der Wohnung – dort ist er auch deutlich flotter unterwegs als ein RC-Bagger.
RC-Bagger für draußen
Originalgetreue und maßstabsgerechte Lizenz-Nachbauten von CAT sind nicht die einzigen ferngesteuerten Bagger. Jamara bietet eine RTF-Nachbildung des Liebherr R936 im Maßstab 1:20 für 66 Euro an. Der RC-Bagger nutzt eine Schaufel, die man durch einen Schalengreifer oder Abbruchhammer austauschen kann.
Efaso verfügt über die Lizenz für den Raupenbagger E568-003 sowie E561-003 von Volvo. Jamara bietet den Volvo EC160E für 65 Euro als Nachbildung an, ähnliche RC-Raupenbagger gibt es zudem bei Carson und Dickie Toys. Der Maßstab reicht von 1:12 bis 1:27. Besonders hochwertig, aber teuer, sind Vollmetall-Kettenbagger. Diese halten viel aus, sind aber recht teuer. So kostet der Volvo-Vollmetallbagger von Amewi rund 460 Euro. Ein ferngesteuerter Hydraulik-Bagger ist kostenintensiv und beginnt preislich bei 1600 Euro.
Ferngesteuerte Radlader und Bulldozer
Fahrzeuge dieser Art bekommt man ab 50 Euro bei Jamara, Amewi und Carson. Darunter befinden sich unter anderem originalgetreue RTR-Fahrzeuge im Maßstab 1:16. Bulldozer und Planierraupen gibt es zudem bei Carson, Amewi und HBS Hubsons. Auch einen RC-Traktor ist als Frontlader oder Bulldozer denkbar. Ein echter Hydraulik-Radlader liegt allerdings im vierstelligen Preisbereich.
Mini-Baustelle: Muldenkipper und Baukran
Wirklich komplett ist die eigene Mini-Baustelle erst mit einem Muldenkipper von Mercedes-Benz oder MAN sowie einem Kran. Einfache RC-LKW von Jamara starten bei 55 Euro, hochwertige Kipplaster aus Vollmetall von Amewi liegen bei knapp 240 Euro. Recht hochwertig wirkt die Nachbildung des LKW Huina von S-Idee für 110 Euro. Interessant sind zudem Komplett-Sets bestehend aus Schaufelbagger und Muldenkipper.
Fazit
RC-Baumaschinen machen besonders Spaß, wenn man sie auf Schotter oder im Sandkasten nutzen kann. Damit der Spaß im Freien nicht zu schnell getrübt wird, sollte man auf gut verarbeitete RTF-Fahrzeuge achten, die wenigstens spritzwassergeschützt sind und ein Gehäuse teilweise sowie eine Schaufel ganz aus Metall haben. Auf der sicheren Seite ist man mit einem ferngesteuerten Kettenbagger aus Vollmetall – diese sind aber teuer.
Originalgetreu sind lizenzierte Nachbildungen von Carrera, Jamara, Carson oder Amewi. Die RC-Baumaschinen orientieren sich maßstabsgerecht an echten Vorbildern in Gelb, etwa CAT, Liebherr oder Volvo. Am meisten Spaß machte uns die Fahrt mit einem Raupenbagger. Der Umgang erfordert aber Übung. Einfacher und flotter ist ein Radlader unterwegs, dieser kommt auf schwierigem Terrain aber schnell an die Grenzen und bietet nur eingeschränkte Möglichkeiten zum Buddeln.
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